Depp hat ja 2018 bereits den Prozess gegen die Sun verloren, die ihn als Frauenschläger (o.ä.) tituliert hatte, wodurch er auch einen Job verloren hat. Im selben Jahr dann noch dieser Artikel, da ist ihm wohl der Kragen geplatzt.
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Ich finde schon, dass das eine Rolle spielt. Es zeigt ja, ob die beiden vom Typ her zu Gewalt neigen. Und während man über Johnny Depp nicht einen Beweis gefunden hat, dass er jemals jemand anderen geschlagen hat, gibt es über Amber Heard jede Menge Berichte, dass sie früher schon gewalttätig gewesen ist in früheren Beziehungen.
Das sehe ich genauso. Auch ohne Gewalt waren die beiden denkbar schlecht füreinander.
Ja, das habe ich auch gelesen. Nicht schön und hätte ich so nicht von ihm gedacht. Dennoch kein Beweis für Gewalttätigkeit gegenüber Amber oder jemand anderem. Und wenn ich überlege, was ich über meinen sehr „speziellen“ Exfreund nach der Trennung gesagt habe, kann ich es ein Stück weit nachvollziehen.
Die Jury hat geurteilt und Johnny Depp hat den Prozess gewonnen. Allen Punkten seiner Klage wurde zugestimmt.
Aber in einigen Punkten hat sie Recht bekommen. Er bekommt 15 Millionen, sie 2 Millionen.
Ja das stimmt. Ich verstehe nicht ganz, welche Punkte das genau waren. Die richteten sich gegen den Agenten von JD laut der Vorleserin bei Gericht.
Heard hat in einem Punkt Recht bekommen bzgl. einer Behauptung von Depps früherem Anwalt Waldman.
Hingegen hat die Jury befunden, dass die Missbrauchsanschuldigungen von Heard nicht nachgewiesen werden konnten (und genau darum ging es Depp hauptsächlich) und dass sie ihn auch mit ihrem Artikel vorsätzlich böswillig beschuldigt hat.
Die Beträge wurden von der Richterin nach unten korrigiert, sodass Heard noch 8,35 Mio. Dollar an Depp zahlen muss.
Ich hatte mir einige Ausschnitte von dem Prozess angesehen. Heard wirkte mehr als unglaubwürdig. Bei mir war es natürlich nur ein Bauchgefühl, aber es wird auch von Körpersprache- und Verhaltensspezialisten bestätigt, die den Prozess beobachtet haben und das an bestimmten Dingen festmachen können.
Das Urteil ist ein Schlag ins Gesicht aller Frauen, die es wagen sich (gerichtlich) gegen ihren Missbraucher zu wehren und diesen zu benennen.
JD's Aussage im Prozess, er hätte nur Mobiliar zerstört aber nie Hand an seine Frau gelegt, empfinde ich nicht als beruhigend. Ich kann mir nicht vorstellen, dass ich ruhig dabei wäre, im Wissen mir passiert nichts, wenn vor mir mein Partner im sturztrunkenen Zustand und Rage die Wohnung zerlegt und mit Glasflaschen nach mir wirft. Stellt euch mal vor, sowas passiert regelmäßig - der emotionale Druck und die permanente Angst wünsche ich keinem.
Auch seine Emails sind echt gruselig. In einer dieser Emails schrieb er Amber bettelt um weltweite Erniedrigung und er schwor, dass sie diese bekommen wird. Das klingt nicht nach friedliebend und harmonisch.
JD hat vor zwei Jahren einen Prozess hier in UK verloren, in dem es darum ging, dass die Presse ihn als "Wife beater" bezeichnet.
M. E. ist es umso erstaunlicher, dass er noch einen zweiten Prozess in der quasi selben Sache angezettelt hat.
In dem UK-Prozess hat Heard in mindestens 2 Punkten gelogen, von denen einer schon in genau dem Prozess selber klar wurde, da sie sich dann verplappert hat.
Die andere Sache (beschädigte Bettumrandung aus Holz) wurde im USA-Prozess (neben anderem) glaubhaft widerlegt.
Auch ging es bei den Anschuldigungen Heards nicht (nur) um Angsteinjagen und beunruhigendes Möbeldemolieren, sondern um körperliche Übergriffe.
Für mich persönlich jedenfalls gilt mindestens in dubio pro reo, und ich erinnere an den Kachelmann-Prozess.
Das ist kein Schlag ins Gesicht von Frauen, die häusliche Gewalt erleben. Zumindest nicht von Johnny Depp. Der Schlag wurde ja wenn schon dann von Amber ausgeführt, die den Opfern von häuslicher Gewalt damit mehr als ein Bärendienst erwiesen hat.