Zum Verhalten der Katze kann ich nichts beitragen. Aber Du schreibst, dass sie beisst....
Ich setze mal - den geklauten Text - einer Ärztin rein:
"Tierbisse entstehen hauptsächlich durch Unachtsamkeit, aber auch durch Leichtfertigkeit; sie sind in jedem Fall sehr
ernst zu nehmen und müssen vom Arzt begutachtet und versorgt werden.
Bei Hundebissen versteht sich das von selbst. Die weitaus gravierendere Bissverletzung, nämlich der Katzenbiss, wird
aber leider sehr oft auf die leichte Schulter genommen, denn er sieht nicht gefährlich aus, blutet oft nicht einmal und
lässt keine Wunde im herkömmlichen Sinn, sondern oft nur den winzigen Einstich der spitzen Katzenzähne erkennen.
Doch gerade beim Katzenbiss ist besondere Vorsicht geboten, denn Katzen sind Fleischfresser und haben eine sehr
spezielle Keimbesiedelung im Maul, die sich bei Bisswunden höchst aggressiv auswirken kann. So lieb auch das
eigene, treue Haustier sein mag - manchmal gibt es sogar hier unvorhergesehene Situationen, in denen sich ein
sanfter Stubentiger plötzlich in eine gefährliche, unberechenbare Bestie verwandeln kann. Nach Unfällen oder bei
sehr akuten Schmerzzuständen (z.B. eine Katze, die sich in einem Kippfenster eingeklemmt hat) kann es vorkommen,
dass das Tier in dieser Stresssituation und infolge verzweifelter, schmerzverursachender Befreiungsversuche den
eigenen Meister durch Bisse und Kratzer ernsthaft verletzt.
In manchen Fällen kann es nach harmlos wirkenden Bissverletzungen zu schweren Wundinfektionen kommen, die
einen ungünstigen Verlauf nehmen können. Gegebenenfalls kann sich eine Bissverletzung bis hin zu einer massiven
Knochenentzündung oder gar einer lebensgefährlichen Blutvergiftung (Sepsis) entwickeln. Katzenbisse sind meist viel
gefährlicher als Hundebisse, da Katzen über wesentlich schärfere, feine und extrem spitze Zähne verfügen und so
mühelos in Gelenke, Sehnen und Knochen eindringen können. Frauen werden interessanterweise zweimal häufiger
gebissen als Männer. Insbesondere bei Bisswunden an der Hand ist Vorsicht geboten. In der Maulhöhle eines Tieres
befinden sich viele verschiedene Arten von Bakterien, die, wenn sie in die menschliche Blutbahn geraten, einen
grossen Schaden anrichten können. Wird eine schwerwiegende Bissverletzung nicht rechtzeitig ärztlich behandelt,
können sich die Bakterien im Blut verbreiten und sogar Herzklappen oder Hirnhäute besiedeln, was zu einem
tödlichen Krankheitsverlauf führen kann.
Als erste Massnahme bei einer Bissverletzung muss die Wunde mit einer Desinfektionslösung (z.B. Betadine)
gründlich gereinigt werden. Tiefere Wunden muss der Arzt mit steriler Kochsalzlösung intensiv ausspülen und
abgestorbenes Gewebe sollte chirurgisch entfernt werden. Antibiotika werden gezielt bei schwerwiegenden
Bissverletzungen eingesetzt, bei denen Gelenke beteiligt sind und auch bei tiefen Bissen in die Hand. Wichtig ist in
solchen Fällen auch eine gültige Tetanus-Impfung (Wundstarrkrampf). Liegt die letzte Tetanus-Impfung länger als fünf
Jahre zurück, wird der behandelnde Arzt sicherheitshalber eine Impfauffrischung durchführen.
Tetanus (Wundstarrkrampf) kann nach jedem Tierbiss (aber auch nach jeder anderen Verletzung) entstehen. Selbst
wenn das verursachende Tier gesund ist, entwickelt sich Tetanus häufig aus der Verunreinigung der Wunde, die
schon alleine durch die Mundflora des zubeissenden Tieres gegeben ist. Tetanus ist eine sehr schmerzhafte und
schwere Erkrankung des Nerven- Muskel-Systems, die nicht selten auch einen tödlichen Verlauf nimmt. Der einzige
und wichtigste Schutz vor dieser Krankheit ist die Impfung! Wurde eine ungeimpfte Person gebissen, kann mit einer
Simultanimpfung der Impfschutz nachgeholt werden. Das muss allerdings innerhalb weniger Stunden nach dem Biss
erfolgen, um eine Erkrankung an Tetanus weitgehend ausschliessen zu können.
Die zweifellos gefährlichste Krankheit, die durch Tierbisse übertragen wird, ist die Tollwut. Sie wird von Hunden,
Katzen, Füchsen, Fledermäusen und vielen Wildtierarten übertragen. Vor dieser Krankheit muss besonders bei
Reisen in den Süden (Italien, Spanien, Griechenland, Tunesien, usw.) gewarnt werden, wo von den vielen
streunenden Katzen und Hunden die grösste Gefahr ausgeht. Da sich infizierte Tiere scheinbar zahm und zutraulich
geben, gehen gerade Kinder sehr unkritisch mit ihnen um und sind daher besonders gefährdet. Besteht auch nur der
leiseste Verdacht, von einem tollwutkranken Tier gebissen oder auch nur von dessen Speichel benetzt worden zu
sein, ist umgehend das nächste Spital aufzusuchen. Bei ungeimpften Bissopfern kann nur eine sofort eingeleitete
Therapie das Leben retten!"