So einfach kann man es sich nur machen, wenn man beide Augen ganz feste zudrückt und dazu noch beidseitig blind ist.Original geschrieben von Honor
aha, die Massen müssen befreit werden
Mal eine Frage: wie sieht denn eigentlich die Kontrolle über die Massen aus? Dürfen die nur noch Roggenbrot essen? oder nur noch eine Sorte Bier trinken?
Es tut mir leid, aber das hier ist doch verschwörungstheoretisches linkes Gebrabbel ohne jeden realen Hintergrund. Hier wird immer so getan, als hätten "die Massen" früher mit Abitur und Meinungsfreiheit und Taz-Abo gelebt. Ich empfehle da mal ein Gespräch mit einem alten Menschen aus der Arbeiterschicht. Gegen diese Zustände leben wir heute im Paradies. Und das gilt auch für den Hartz IV-Empfänger, der wäre nämlich vor 80 Jahren schlicht verhungert.
Ich kann dieses Gegeifere gegen Hartz IV eh nicht nachvollziehen. Da sind Leute, die nichts arbeiten (ob gewollt oder nicht, sei mal dahingestellt). Die bekommen soviel, dass sie eine warme Wohnung haben, genügend zu essen und in den meisten Städten einen kostenlosen Kulturpass. Wieviel denn noch fürs Nichtstun? Das ist es nämlich.
Genau wie dieser Blödsinn mit den Arbeitnehmerrechten: welche Rechte (für die unsere tapferen Vorfahren gekämpft haben - meiner Meinung nach waren das ein paar integre Politiker, HIER gab es nämlich keine Revolution) sind denn so gestrichen worden in den letzten 10 Jahren? Gibt es da konkretes?
Ein paar integre Politiker. lol
Somit ist die hohe Arbeitslosigkeit nicht unabhängig von der durch die Politik geförderte Arbeitszeitverlängerung, die Lockerung des Kündigungsschutzes, sowie die Ermöglichung von wesentlich schlechteren Arbeitsbedingungen zu sehen.Original geschrieben von Nicht_der_Papa
Warum gibt es denn so viele Arbeitslose?
1869 erfolgte die Gründung der "Sozialdemokratischen Arbeiterpartei" als organisierte Arbeiterbewegung. Damals betrug die täglichen Arbeitszeit zwischen 14-16 Stunden.
Auszug aus dem Kongreß der sozialdemokratischen Arbeiterpartei in Stuttgart 4./7. Juni 1870
Der Kongreß erklärt, das Parlament grundsätzlich als Tribüne zur Darlegung des Klassenstandpunktes des Proletariats zu benutzen und es "für die Pflicht eines jeden Arbeiters, einzutreten für die Erkämpfung eines durch Gesetz festgestellten Normalarbeitstages von höchstens zehn Stunden zum Schutz der Arbeiter gegen übermäßig lange Arbeitszeit". In der Begründung zu diesem Antrag weist Th. Yorck darauf hin, daß durch eine gesetzliche Beschränkung der Arbeitszeit die "persönliche Freiheit des einzelnen" beschränkt werde, doch frage sich, ob dies nicht "im Interesse der Gesamtheit notwendig" sei. "Abgesehen davon, daß die lange Arbeitszeit weniger durch den freien Willen der Arbeiter, als durch die heutigen gesellschaftlichen Zustände herbeigeführt ist, wird durch Einführung des Normalarbeitstages zwar nicht die persönliche Freiheit der Arbeiter, sondern nur deren Ausbeutung durch das Kapital beschränkt und darum das wohlwollende Geschrei der Kapitalisten und Unternehmer über Beschränkung der persönlichen Freiheit, d.h. ihrer Freiheit, der Freiheit, die Arbeitskraft ihrer Arbeiter 14-16 Stunden jeden Tag ausbeuten zu dürfen."
Um die Jahrhundertwende hat ein Arbeitnehmer durchschnittlich 3000h im Jahr gearbeitet und wurde durchschnittlich 45 Jahre alt.
Wobei die Reduzierung der Arbeitszeit, zusätzliche Zahlungen und Verbesserung der Arbeitsbedingungen immer nur erkämpftes Resultat waren. Millionen von Arbeitern und Angestellten, sowie deren Vertretung die Gewerkschaften, haben hier aktiv für die Rechte der arbeitenden Bevölkerung gekämpft. Im 19./20. Jahrhundert gab es hierbei unter der Arbeiterschaft sogar Tote.
Die Rechnung ist doch relativ einfach.
Wenn z.b. 1.000 Arbeiter/Angestellte wöchentlich 40h anstatt 37h arbeiten, dann sind das nicht nur ein paar Stunden mehr die Woche, sondern bei einem 4,2 Wochenmonat sind das 12.600 h im Monat, die der AG kostenlos dazu gewinnt. Dies entspricht einer monatlichen Mehrarbeitskraft von 81 Arbeitern/Angestellten, ohne das welche eingestellt worden wären. Oder auch 81 Arbeitern/Angestellten, die nicht eingestellt bzw. weit mehr verbreitet, die einfach entlassen werden. Rechnet man dies hoch, hat man ziemlich genau unsere Arbeitslosen.
Die sinnvolle Konsequenz hätte imho schon vor Jahren nur heißen können eine weitere Reduzierung der Arbeitszeit (Wie dies seit Beginn der Industrialisierung mit stetig steigender Produktivität fast kontinuierlich der Fall ist. Und hier ist das Einkommen nicht in Abhängigkeit von den geleisteten Stunden zu sehen, sondern nur in Abhängigkeit von der wesentlich höheren Produktivität.) und Senkung der Lohnnebenkosten, sowie Festlegung eines Mindestlohns für alle.
Statt den Markt (und auch den Weltmarkt) durch entsprechende Gesetze zu regulieren, bekommen die Großkonzerne fortwährend auf unsere Kosten stattliche staatliche Geschenke gemacht. Statt die Interessen des Volkes und damit des Staates zu wahren, lies man Billiggewerkschaften zu, die mehr die Interessen der Arbeitgeber berücksichtigen und sorgte für die Streichung lange erkämpfter Rechte.
Die Lage hat sich zugespitzt, weil die arbeitende Bevölkerung gemessen an der heutigen Produktivität ihrer Arbeit zuviel arbeitet.
Arbeiten die Arbeiter/Angestellten also alle freiwillig (ob bezahlt oder unbezahlt) mehr als die gesetzliche Arbeitszeit, die schon jetzt zu hoch ist, dann liegt das natürlich im Sinne der AG, fördert aber nur die Massenarbeitslosigkeit noch mehr und im unbezahlten Fall auch das Lohndumping.
Auch wenn wir ersetzbar sind. Was ist eine Firma ohne ihre Mitarbeiter noch wert?
Etwas mehr Solidarität und der Blick über den Tellerrand tut imho not. Denn schon gibt es die ersten Stimmen, die sich eine 48h Woche für deutsche Arbeitnehmer als reguläre Arbeitszeit vorstellen können. Und was das angeht sind die unternehmerischen Forderungen grenzenlos, da muss man nur mal in der Geschichte zurückblicken. Zumindest das sollten wir alleine aus den letzten Jahren gelernt haben.
Dass die Politiker laut Bund der Steuerzahler jährlich bald die gleiche Summe in den Sand setzen, die für ALG1, Hartz 2 und 4 ausgegeben wird, dazu sagt seltsamerweise kein Mensch was. Daher sind da auch keine Gegenmaßnahmen zu ergreifen.
Währenddessen suchen sich die Politiker zunehmend während ihrer Amtszeit um den Preis ein warmes Plätzchen bei den Lobbyisten, dass sie das Volk verraten und verkaufen.
Aber weiter so. Das deutsche Volk ist ja so geduldig und lässt sich gerne verraten und verkaufen.
Bei den Ergebnissen der Pisa-Studie wundert mich das nicht wirklich. Das merkt wohl kaum noch einer.
Da hat Frau Merkel in der Vergangenheit immer wieder vorausschauend und besorgt beantragt die Bundeswehr verfassungswidrig in Konfliktfällen auch im Inland einzusetzen. Schließlich hat sie eine DDR-Schulung und weiß welche Maßnahmen zu ergreifen sind um das Volk in Schach zu halten.
Die Anträge kamen nicht durch, aber sie waren wohl auch nicht nötig- Pisa sei dank.
So. Und jetzt will ich Spiele, damit ich nicht weiter drüber nachdenken muss.