Ich verstehe nicht. Ist denn die Entscheidung eine andere als die, die den finalen Schuss z.B. bei Geiselnahmen gestattet???
Hier geht es um den Abschussbefehl eines Flugzeugs, dass in Terroristenhände gelangt und dadurch zur fliegenden Bombe wird.
Das Bundesverfassungsgericht hat ja das Urrteil gegen den Abschussbefehl gefällt u. a. mit der Begründung, kein Menschenleben sei gegen das andere aufzuwiegen und somit sei ein Abschussbefehl verfassungswidrig.
Der Verteidigungsminister Jung stellt sich dem entgegen und hat schon ein paar Piloten zusammengestellt, die im Notfall bereit wären , die Maschine abzuschießen.
Wie seht ihr das? Welche Meinung habt ihr?
Zu mir: Ich bin sehr zwiegespalten, denke aber, wir haben im Fall des Falles keine Wahl. Es stellt sich nicht die Frage: Die da oben oder die da unten. Die Frage lautet: Nur die da oben oder die da oben und die da unten. Deshalb bin ich fasst geneigt, Jung zuzustimmen.
Allerdings sehe ich es nicht ein, dass die Piloten dann ohne rechtlichen Befehl handeln sollten. Ihr Tun sollte auf verfasssungsrechtlichem Fuß stehen.
Liebe Grüße
Cara
"Du bist gerade 82 geworden. Du bist immer noch schön und begehrenswert. Wir leben seit 58 Jahren zusammen und ich liebe Dich mehr als je zuvor. Erst kürzlich habe ich mich erneut in dich verliebt" (André Gorz, aus Brief an D)
Ich verstehe nicht. Ist denn die Entscheidung eine andere als die, die den finalen Schuss z.B. bei Geiselnahmen gestattet???
Ja, denn in dem Fall des Abschussbefehls wird u.U. auch über das Leben von Unschuldigen (den Passagieren) entschieden...Original geschrieben von Angelika
Ich verstehe nicht. Ist denn die Entscheidung eine andere als die, die den finalen Schuss z.B. bei Geiselnahmen gestattet???
Ja. Bei Geiselnahmen auf dem Boden wird nur der Geiselnehmer durch den finalen Schuß der SEK getötet.
Das geht aber in der Luft schlecht. Folglich müßte man das Flugzeug abschießen, indem ja auch die unschuldigen Geiseln sitzen. Und genau das ist das Problem. Das Verfassungsgericht stellte klar: Kein Leben ist gegen das eines anderen aufzuwiegen. Soll heißen: Die Flugzeuginsassen sind genau so wichtig wie die Leute auf dem Boden. Und die Bundeswehr darf nicht Unschuldige töten.
Der Verteidigungsminister Jung sagt hingegen, die Bundeswehr sollte dieses Urteil ignorieren (er würde dann den Abschußbefehl geben und hinterher zurücktreten). Es ginge hier um das Leben von tausenden (im Falle des Falles). Und um die Verteidigung des Landes (d.h. die Bundeswehr sollte wie im aktiven Krieg handeln).
Beispiel: Man hätte z.B. bei den Twin Towers schon vorher die Flugzeuge abgeschossen.
Aber lies hier:
http://www.spiegel.de/politik/deutsc...506276,00.html
Liebe Grüße
Cara
"Du bist gerade 82 geworden. Du bist immer noch schön und begehrenswert. Wir leben seit 58 Jahren zusammen und ich liebe Dich mehr als je zuvor. Erst kürzlich habe ich mich erneut in dich verliebt" (André Gorz, aus Brief an D)
Ist man nicht immer unschuldig, bis die Schuld bewiesen ist?
Bei näherem Überlegen denke ich, daß die Entscheidung über Leben und Tod letztenendes schon vorher gefallen ist - durch die Terroristen, die sich für diese Tat entschieden haben. Denn so oder so werden die im Flugzeug befindlichen Passagiere diese ganze Aktion wohl kaum überleben.
Dennoch finde ich so eine Entscheidung so schwerwiegend, dass ich froh bin, diese nicht treffen zu müssen.
lg
Struppi
@Angelika: Wie meinst du das?
Liebe Grüße
Cara
"Du bist gerade 82 geworden. Du bist immer noch schön und begehrenswert. Wir leben seit 58 Jahren zusammen und ich liebe Dich mehr als je zuvor. Erst kürzlich habe ich mich erneut in dich verliebt" (André Gorz, aus Brief an D)
Ich bin auch froh, eine solche Entscheidung niemals treffen zu müssen.
Dennoch denke ich, dass, wenn ein Flugzeug in der Hand von Terroristen ist, die Entscheidung über Leben und Tod der Passagiere gefällt ist.
Wenn also das Flugzeug als lebende Bombe z.B. in ein Atomkraftwerk rasen sollte, oder in ein vollbesetztes Stadion, dann wäre es mir persönlich lieber, die Maschine vorher abzuschießen.
Liebe Grüße
Cara
"Du bist gerade 82 geworden. Du bist immer noch schön und begehrenswert. Wir leben seit 58 Jahren zusammen und ich liebe Dich mehr als je zuvor. Erst kürzlich habe ich mich erneut in dich verliebt" (André Gorz, aus Brief an D)
Das ist in der Tat eine furchtbar schwere Entscheidung.
Ich frage mich nur, gesetz den Fall so eine Maschine sollte abgeschossen werden. Wie sollte das gehen? Vom Boden aus oder aus der Luft? Wohl eher zweiteres. Aber es stehen ja nicht überall einsatzbereite Bomber rum (nehme ich jetzt mal an) Also müsste so ein Flieger erst mal
a) einsatzbereit gemacht werden
b) in der Luft sein
c) den anderen Flieger soweit einholen dass der Abschuss möglich wird.
Wie lange diese Aktion dauert weiss ich nicht. Zudem muss das Militär/Behörden erst mal erfahren dass der Flieger entführt wurde. Das alles dauert wohl viel zu lange. Dazu kommt dass so eine Maschine nicht überall abgeschossen werden kann, sie müsste sich also gerade in einer sehr unbewohnten Gegend befinden, über einer Stadt geht so was ja schlecht. Sie könnte sich das sogar zunutze machen und über einer Stadt kreisen.
Ich will damit nur sagen dass ein Abschussbefehl sehr wahrscheinlich kaum umsetzbar wäre.
“You must be shapeless, formless, like water. When you pour water in a cup, it becomes the cup. When you pour water in a bottle, it becomes the bottle. When you pour water in a teapot, it becomes the teapot. Water can drip and it can crash. Become like water my friend.” Bruce Lee
Wenn die Terroristen das Flugzeug in ihrer Gewalt haben und irgendwo reinfliegen wollen, sterben ebenfalls alle unschuldigen Passagiere.Bei einem Abschuss werden wenigstens nicht noch mehr Unschuldige mit reingezogen.
Zynismus ist meine Rüstung, Sarkasmus mein Schwert, und Ironie mein Schild...