Das glaube ich schon, dass das wirklich ein großer Unterschied war zur Generation zuvor.
Ach, Hurra, Danke!
Ich staune hier grad, wie die meisten ihre Eltern meiner Generation erlebt haben.
In gewissen Dingen war ich streng, das betraf aber praktisch ausschliesslich die Art, wie miteinander umgegangen wurde, gegenseitigen Respekt, Hilfsbereitschaft, solche Dinge eben.
Wer wann trocken wurde, war mir sowas von egal wie auch andere Regeln oder wann Kinder dies oder jenes essen müssten uswusw.
Meine beiden Schwestern hatten gleichzeitig Kinder, meine Cousine und meine Freundin auch, es ging bei allen ähnlich zu und her, kein einziges dieser Kinder wurde aufs Töpfchen gezwungen und es wurde auch kein Druck gemacht.
Der Druck würde bei mir vom Kindergarten gemacht, als verlautet wurde, sie nähmen nur trockene Kinder auf.
Das war aber damals Standard. Da aber bei mir kein Kind mit drei einen Kiga-Platz hatte (erst mit vier bzw gut dreieinhalb Jahren), hatte es sich bis dahin erledigt.
Choose your battles wisely
Wir hatten in unserem ersten Kindergarten deswegen mega Stress und ich habe für mich die Entscheidung getroffen, dass das andere Menschen nichts angeht. Soll ich mein Kind wirklich "zwingen" (haha, zwingt mal eine 3-Jährige) trocken zu werden? Damit es in eine veraltete Norm passt? Wir haben gewechselt. Natürlich hatte ich viele schlaflose Nächte und 2 Monate keinen Kindergartenplatz. Für uns alle war es aber das beste.
Irgendwann bei Einkaufen war ein kleiner Junge, der meine zu seinem Vater dann wirklich "Papa, wenn du mir das jetzt nicht kauft, mach ich Pipi in die Hose." Ich hätte am liebsten laut los gelacht. Klar, wenn man Kinder unter Druck setzt, zwing oder besticht, kann das halt nach hin los gehen. Kinder sind doch nicht doof und wenn es Elter so wichtig ist dass sie auf Toilette gehen ...
Man darf Wahrheit nicht mit Mehrheit verwechseln. (J. Cocteau)
Ich musste gerade daran denken - im Zusammenhang mit dem Schottland-Thread -, dass eine Freundin von mir vor knapp 30 Jahren mit ihrem Kind allein durch Schottland gereist und eine Weile in der Kommune in Findhorn gelebt hat. Dasselbe in Gomera und auf Griechenland. Sie ist Jahrgang '54.
Also so waren "wir" auch als Eltern, und zwar viele von uns.
Ich glaube schon, dass es sehr starke Unterschiede gab. Je nach sozialer Schicht, Stadt/Land, Bildung, Zugang überhaupt zu anderen Denk- und Lebensweisen. Ist heute vermutlich noch immer so, sonst würden wir nicht mehr über Töpfchenzwang u.Ä. diskutieren. Auch bin ich - und wahrscheinlich nicht nur ich - oft verwundert darüber, was hier über Eltern/Großeltern geschrieben wird. Obwohl ich wahrscheinlich gleich alt oder nur wenige Jahre jünger bin als diese, kommt es mir vor, als würde über eine andere Generation gesprochen.
Choose your battles wisely
Was ist eigentlich Töpfchenzwang? Also Zwang? "du bleibst da sitzen bis was passiert!" oder was anderes?