Ja, ich kenne das bestens... Einmal war ich dermassen unterfordert und gelangweilt, dass ich nach drei Wochen bereits wieder gekündigt habe. War eine gute Entscheidung, ich wäre durchgedreht, wenn ich dort hätte bleiben müssen. Auch der jetzige Job haut mich nicht vom Hocker (bin seit 6 oder 7 Monaten da) und ich bin wieder recht gefrustet - allerdings hatte ich das erwartet, es war nur einfach der nächstlogische Schritt meiner "Karriere", weil ich einen gewissen Weg jetzt halt mal einschlagen musste. Alt werde ich da nicht. Einziger Vorteil: ich kann sehr frei arbeiten. Denn genau diese von dir erwähnten Regelungen und Vorschriften für jeden Pups sind das, was mich absolut davon abhält, in ein Grossunternehmen zurückzugehen.
Bei mir wurde kein Job mit der Zeit besser Also rechne ich auch bei meinem jetzigen nicht damit. Was bleibt? Versuchen, das beste daraus zu machen und wissen, dass man irgendwann sowieso wieder geht. Ich bräuchte für diesen Job weder meine Ausbildung/Studium (weiss aber, dass ich ohne keine Chance gehabt hätte) noch meine Sprachkenntnisse. Eigentlich bräuchte ich noch nicht einmal Berufserfahrung Denken muss ich überhaupt nicht und ich habe den Eindruck, ich verblöde da zunehmens. Daher frage ich mich momentan auch ernsthaft, warum ich mir eigentlich die letzten 5 Jahren den Hintern aufgerissen und mich 80h die Woche abgerackert habe, um jetzt etwas zu machen, das ich schon vor eben diesen 5 Jahren hätte machen können. Leider ist es ja heute Trend, für jeden erdenklichen Schwachsinnsjob unzählige Ansprüche an die Bewerber zu stellen und anderen keine Chance zu geben. Ich langweile mich zu Tode, weiss aber, dass das überall der Fall wäre, also zum jetzigen Zeitpunkt und dem, was ich momentan an Ausbildung und Erfahrung habe. Also bleibt nur: durchhalten... Zumindest noch für eine Weile.
Ob dir das jetzt hilft, ist allerdings fraglich... Ich denke, es kommt auch stark daraufan, was deine Pläne in den nächsten 5-10 Jahren sind. Willst du bis zu einem gewissen Grad Karriere machen, gehört dieses "da muss man durch" unter Umständen mal dazu. Natürlich wäre es schön, wenn dem nicht so wäre, aber naja, eben... Ich bin zwar an und für sich der Meinung, dass es keinen Sinn macht, auf einer Arbeit zu bleiben, die einem keinen Spass macht, weiss aber einfach auch aus Erfahrung, dass ich schonmal vom Regen in die Traufe gekommen bin - seither bin ich vorsichtig und denke, solange ich nicht totunglücklich bin und mich regelrecht zur Arbeit zwingen muss (was es eben mal gab), kann ich ne Weile durchhalten... Bei mir persönlich ist das jetzt absolut eine rationale Überlegung, ich weiss, ich muss ne Weile durchhalten, sonst verbock ich mir meinen Lebenslauf endgültig, nicht zuletzt auch wegen dem erwähnten Schnitzer, bei dem ich nach wenigen Wochen schon wieder gekündigt haben. Hast du kein Interesse an "Karriere" und willst einfach arbeiten, dabei aber zufrieden sein, würde ich noch ein paar Wochen zuwarten und dann gegebenenfalls kündigen. Oder - wohl die bessere Variante - die Äuglein offen halten und den Job noch so lange machen, wie es eben nötig ist, man muss ja nichts überstürzen...