Sterben als Kunstaktion

[Darcie]

Ich werte ohne den Hintergrund zu kennen: Das ist abscheulich und gehört verboten!

[Exuser3]

Ganz klares No Go für mich.

Allein schon die Idee einen todkranken Menschen "auszustellen" um dann öffentlich zu sterben ist für mich krank.

Ob der Tod in Gemälden zu finden ist oder nicht, halte ich für eine ganz andere Sache. Zwischen dem und Sterben als sog. Kunstaktion liegen Universen imho

VG
Sun

[Metikaa]

Ist das nicht derselbe "Künstler", der einen Straßenhund vor allen Augen hat verhungern lassen hat?

Dass keiner eingegriffen hat, versteht sich von selbst

[pecki]

das gabs tatsächlich?

[Susi Simpel]

@ metikaa:
nein, das war guillermo vargas aus costa rica. und das mit den goldfischen im mixer war marco evaristti.

@ pecki: deinen worten nach zu beurteilen ist kunst, weil es keinen EINEN begriff davon gibt, wohl komplett relativ.
damit führst du geschätzte 2000 jahre ästhetikgeschichte ad absurdum.
ganz abgesehen davon, daß nicht alles "relativ" ist und "geschmackssache" für das es keine einheitliche definition gibt. auch für so etwas wie ethik und moral gibt es unterschiedliche definitionen, begriffe, auffassungen - das heißt aber nicht, daß jeder mal kurz bestimmen kann, was ethik ist bzw. moral und/oder daß man darauf verzichten kann und muß...

[Darcie]

Muss man denn 12 Semester Kunst, Philosophie oder sonst was studiert haben, um definieren zu dürfen, was Kunst ist?

[Ash]

Original geschrieben von fille
mich widert das an und ich habe auch keinen Sinn für soetwas.
Aber unter dem Deckmantel der Kunst lässt sich wohl alles vermarkten..sogar Abrteibungen.
http://www.foxnews.com/story/0,2933,351608,00.html
EIne Frau, die sich befruchten lässt und dann die abegbtriebenen Embryonen als kUnst ausstellt.

Das ist das gestörteste, das ich seit langem gehört habe... . Schlimm, dass es so etwas gibt

[Cara]

Das ist interessant.

Für mich stellt sich die Frage: Was darf Kunst? Wie definiert sie sich?

Dass zur Kunst nicht nur Schönes gehört, versteht sich für mich von selbst. Auch ist nicht alles Kunst, was ich mir ins Wohnzimmer hängen würde. Und umgekehrt.

Die berühmte Fettwanne von Beuys war sicher keine Kunst im ästhetischen Sinn. Aber für ihn der Durchbruch. Beuys war aber auch einer der ersten, der mit Humor sagte: "Wenn ich für eine Fettwanne 50.000 DM bekomme, wäre ich blöd, nicht 80.000 DM zu verlangen." Auch das ist sein Verdienst für (nicht an) die Kunst. Beuys war ein hervorragender Künstler, den man leider nur mit dem Fett in Verbindung bringt, leider nie mit seinen Aussagen und den frühen Werken. Er war lange vor der Fettwanne ein angesehener Künstler.

Aber ist alles Kunst, nur weil (irgend)jemand es als Kunst erklärt? Wo bleibt die Achtung vor dem Leben? Müssen nicht auch einem Künstler Grenzen gesetzt werden? Wodurch wird ein Künstler ein Künstler?

[Susi Simpel]

Original geschrieben von Darcie
Muss man denn 12 Semester Kunst, Philosophie oder sonst was studiert haben, um definieren zu dürfen, was Kunst ist?

nö, muß man nicht.

ich habe auch gar nichts dagegen, wenn man kunst - von der ich im übrigen auch wenig ahnung habe - nicht schön/schön/pervers/großartig/wie auch immer FINDET.
eine eigene MEINUNG kann, darf und sollte sich jeder bilden, am besten halt fundiert - geschmack wiederum kann, darf und sollte natürlich variieren und ist privatsache.

aber immer dieser doofe verweis darauf, daß doch eh alles, was nicht auf einen begriff gebracht werden kann, ohnehin geschmackssache und insofern relativ ist...
das trifft halt eben, wenn man das argument ausweitet, auf viel mehr zu: auf kunst, ethik, usw., auf fast alle geisteswissenschaftlichen bereiche.
und da frage ich mich dann, warum manche leute sowas überhaupt studieren bzw. es tatsächlich z.b. so etwas wie ethikkommissionen oder medizinethische instanzen gibt, wenn doch alles eh dem persönlichen gutdünken überlassen bleibt / bleiben sollte nach ansicht mancher.
es besteht immer noch ein kleiner, aber feiner unterschied zwischen einer persönlichen meinung und einem faktum, auch wenn dieses nur angenähert und/oder annähernd gebildet werden kann.

... ist aber gerade eh ein reizthema bei mir, ich gestehe...

[Susi Simpel]

Original geschrieben von Cara
Aber ist alles Kunst, nur weil (irgend)jemand es als Kunst erklärt? Wo bleibt die Achtung vor dem Leben? Müssen nicht auch einem Künstler Grenzen gesetzt werden? Wodurch wird ein Künstler ein Künstler?

diese frage(n) untermauern eben, daß es nicht unbedingt relativ ist, WAS kunst ist.
da kommt man zwangsläufig in eine philosophische betrachtung hinein, indem man versucht, begriffsklärung zu betreiben und relationalitäten zu beleuchten, u.a. eine wichtige: diejenige der kunst und der moral bzw. der ethik.