Endlich mehr Geld für Ärzte.......

[Cara]

Struppi, da hast du Recht. Ich glaube, ein Spezialist kann wirklich gut verdienen. Wenn er clever ist, sogar sehr viel.

Aber die Allgemeinmediziner in den kleinen Dörfern, die sind wirklich weit ab vom Millionär. Die kennen Thailand auch nur aus der Werbung.

Man kann aber sicher immer darüber streiten, ob es richtig ist, JEDEM Arzt per Gesetz eine Gehaltserhöhung zu verpassen oder nur einzelnen, nach Prüfung und Auskommen. Wie eben die treffend formulierte Frage, ob Brangelina noch Kindergeld bekommen müssen. Oder Frau von der Leyen oder oder oder ...

[kukuschka]

Lieber Himmel, das ist die erste Erhöhung des Budgets seit 17 Jahren. Und es nicht sicher, dass jeder Arzt pauschal 10% bekommt, es kommt auf den Verteilungsschlüssel zwischen den Fachrichtungen an.

Was ich mich bei Diskussionen dieser Art immer wieder frage: wieso haben so viele Menschen ein Problem mit Geld, vor allem mit dem Geld anderer Leute?

Wieso wird bei Ärzten oft implizit verlangt, sie sollten den Job gefälligst aus Berufung und nicht des Geldes wegen machen? Würden die Leute mit solchen Aussagen auch aus reiner Lust arbeiten gehen und freudig auf Bezahlung verzichten? Dann sollten wir uns mal kennenlernen

Ich finde so einen Sozialneid einfach nur *uah* Es steht jedem frei, den gleichen Weg einzuschlagen und dann zu urteilen.

Bei einer durchschnittlichen Arztpraxis mit einigen kostenintensiven Geräten werden durch die Kassenpatienten übrigens gerade mal die laufenden Kosten gedeckt. Es sind insgesamt kaum die Ärzte, die das Gesundheitssystem so verteuern. Kein Mensch braucht zB über 300 Krankenkassen mit ihren aufgeblähten Verwaltungsapparaten. Und Reisen, Essen und genehme Studien sponsored bei Pharma werden ebenfalls schön über zB Medikamentenpreise rückfinanziert.

[Exuser65]

Mich regt diese Diskussion auch auf. Mich regt sie auf,weil wieder mal Sozialneid unterstellt wird. Ich kann dabei aber guten Gewissens sagen, daß dies bei mir nicht der Fall ist. Hier wird nur mein Gerechtigkeitssinn beansprucht!
Wieso wird, wenn es um die Ärzte geht, immer wieder auf die Tränendrüse gedrückt? Wieso ist es ganz klar, daß Ärzte mehr Geld "verdienen" - zumal sie ja so lange verzichten mussten (wieso kann sich mein Hausarzt 2x im Jahr Thailandurlaub leisten? Aber egal).

Wieso schreit hier niemand empört auf, daß ja eine Krankenschwester bei einer 40Std.-Woche und 3 Schichtbetrieb inkl. aller Zuschläge z.B. stolze 2100,- € brutto verdient?? Hat sie weniger Verantwortung? Arbeitet sie weniger? "Verdient" sie weniger? Oder einfach, weil sie eben eine Ausbildung von nur 3 und nicht 8 Jahren hatte? Sind es die geschätzten 5 Jahre Unterschied?
Ok, ich gebe zu, wenn eine Krankenschwester eine (oft selbstfinanzierte) Fortbildung zur Fachschwester macht, hat sie gute Chancen, anschließend auch 100-200,- € mehr zu verdienen. Alle Achtung!

Sorry, ich schweife ab. Aber ich denke, das gehört genauso in die Diskussion wie die anderen bereits genannten Punkte.

lg
Struppi

[kukuschka]

@Struppi, beim Gerechtigkeitssinn kannst Du aber ein generelles Faß über ungleiche Chancenverteilung aufmachen. Es gibt wiederum genug Leute, die sich bei 2000 € brutto die Augen reiben würden. Was würdest Du denen sagen und wie würdest Du Dich rechtfertigen, wenn sie Deine Bezahlung ungerecht finden, nur weil sie nicht mehr bekommen?

Die Chancen auf ein gutes Auskommen sind ungleich verteilt, das ist vollkommen richtig. Und ja, ich finde es persönlich gerechtfertigt, wenn ein höherer Ausbildungsaufwand mit höherem Einkommen korreliert. Letztlich entscheidet aber immer der Markt über die Entlohnung. Das kann man gut finden oder nicht, aber wir leben nunmal in diesem System. Und dieses System ändert sich nicht etwa dadurch, dass man bestimmten Berufsgruppen ihre Verdienstchancen abspricht, denn dadurch bekommen andere eben nicht mehr.

Dein Wundern darüber, dass Dein Hausarzt sich 2x im Jahr Thailandurlaub leisten kann - genau das meine ich mit Sozialneid, dieses implizite "wieso hat der was, was ich nicht habe?" Ich verstehe das ganz ehrlich nicht. Ich finde, das gibt es nichts zu wundern, er kann sich das leisten und fertig. Wenn ich mir das auch leisten möchte, muss ich entsprechendes dafür tun, und nicht auf andere Leute schielen. Selbst wenn die weniger bekämen - mir bringt das im Geldbeutel doch rein gar nichts.

[Exuser65]

@Struppi, beim Gerechtigkeitssinn kannst Du aber ein generelles Faß über ungleiche Chancenverteilung aufmachen. Es gibt wiederum genug Leute, die sich bei 2000 € brutto die Augen reiben würden. Was würdest Du denen sagen und wie würdest Du Dich rechtfertigen, wenn sie Deine Bezahlung ungerecht finden, nur weil sie nicht mehr bekommen?
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Ich habe nicht gesagt, daß das mein Verdienst ist

Und ansonsten: Zum Thema Sozialneid hast du nicht verstanden, was ich gemeint habe. Aber es ist mir zu müßig, nun darüber zu diskutieren. Mir geht einfach nur immer diese Polemik auf den Keks: "Wenn der Arzt nachts an deinem Bett steht..." Blabla. Das tut der Arzt in der Regel nicht. Es ist die Krankenschwester, die dies tut

Mehr wollte und will ich dazu eigentlich auch gar nicht sagen.

lg
Struppi

[kukuschka]

Ich habe nicht gesagt, daß das mein Verdienst ist

Es kann ja auch nur als Beispiel dienen. Denn ist gibt immer jemanden, der weniger hat und sagen kann, ich finde es ungerecht, dass andere mehr haben.

Und ansonsten: Zum Thema Sozialneid hast du nicht verstanden, was ich gemeint habe. Aber es ist mir zu müßig, nun darüber zu diskutieren.

Ich würde es aber ehrlich gern verstehen. Vielleicht bin ich da auch zu sachlich, keine Ahnung. Ich muss aber nicht alles verstehen, wenn Du das nicht diskutieren möchtest, ist das doch auch ok (andererseits bin ich jetzt gleich übers WE weg, vielleicht überlegst Du es Dir ja doch noch... )

Mir geht einfach nur immer diese Polemik auf den Keks: "Wenn der Arzt nachts an deinem Bett steht..." Blabla. Das tut der Arzt in der Regel nicht. Es ist die Krankenschwester, die dies tut

Das ist ja auch nachvollziehbar. Aber sowas gibt es doch in jeder Berufsgruppe, dass man sich Leistungen anderer zu eigen macht oder diese auch einfach in der öffentlichen Wahrnehmung so projiziert werden.

lg,
kukuschka

[elvie05]

Zu den 2100€ der Krankenschwester möchte ich nur folgendes sagen...
Eine Freundin von mir ist Ärztin in einer durchaus großen Klinik. Sie fing mit 2800€ brutto an.
Allerhand, 700€ mehr für mind. 5 Jahre mehr Ausbildung plus Abitur. Ihre Arbeitszeit ist dafür aber auch mind. doppelt so lang wie die der Schwester. Mittlerweile fährt sie Notarzt (die Ausbildung dafür hat sie natürlich auch selbst finanziert). Sie bekommt pro Einsatz (nicht pro Kranken oder Verletzten) 17€ brutto. Für netto vielleicht 12 € darf sie dann über Leben und Tod entscheiden. Das finde ich krank. Wenn unserer Gesellschaft das Leben nicht mehr wert ist, dann "Gute Nacht"! Achja, sollte sie losfahren und der Kranke hat es sich eben anders überlegt (was gar nicht so selten vorkommt), dann hat sie schlichtweg Pech gehabt.

Zu dem Neid möchte ich nur noch sagen. Ich fahre auch ein großes Auto, bewohne mit meinem Freund zusammen 3 Wohnungen in Deutschland, wir verreisen auch sehr oft, durchaus aber auch geschäftlich und auf uns in niemand neidisch. Wir arbeiten auch beide dafür wie die Tiere. Da sagt niemand auch nur einen Ton. Ich jedenfalls würde mich für 17€ oder auch für 2800€ nicht berufen fühlen mein Sofa zu verlassen.

[boyfrank]

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[femina]

Ich komme aus einer Medizinerfamilie und bei manchen Argumenten einiger Ahnungloser hier dreht es mir echt den Magen um.

Dito.

[Elke H.]

@die Familienangehörigen aus Medizinerfamilien:

Bitte schildert uns doch auch mal Eure Sicht!