Auch OT aber da ich das ja noch nie gehört habe, musste ich gleich mal nachschauen und wurde fündig.
Hier ist ein recht umfangreicher Artikel "[FONT=Times New Roman, serif]Tödliche Verwandlungen - [/FONT][FONT=Times New Roman, serif]Koloniale Menschenzoos und die Schaffung von »Untermenschen«" [/FONT]dazu:
http://www.freiburg-postkolonial.de/...nschenzoos.htm
Zwar ging es in den Menschenzoos vordergründig um Volksbelustigung oder um pädagogische Belehrung, doch in erster Linie handelte es sich um Kolonialpropaganda.
Hagenbeck allein produzierte bis 1913 54 Menschenausstellungen, wobei weit mehr als die Hälfte der importierten Eingeborenenstämme aus den traditionellen Tierfanggebieten stammte.
Es war eine Selbstverständlichkeit, den ausgestellten Menschen ihre Würde zu nehmen und sie als Ware im Schaustellergeschäft feilzubieten. Gegen Eintrittsgeld bekam man seine »Neger« oder »Singhalesen« zu sehen. Zuweilen konnte man die ***uell attraktiven Frauen – etwa in den Panoptika – sogar »unanständig berühren«.
Die Charakteristik der »Völkerschauen« begann sich mit der zunehmenden innereuropäischen Konkurrenz um die Kolonien merklich zu verändern. Die Inszenierungen der Fremden wurden um die Jahrhundertwende 1900 betont aggressiver und menschenverachtender. Jetzt waren in den »Eingeborenenschauen« in erster Linie nicht die guten Wilden zu bestaunen, sondern degenerierte, böse Untermenschen, mit denen die Wissenschaft ihr Huhn zu rupfen hatte.
Schon 1911 erhoben sich im Deutschen Reich Stimmen, die diesen Rassismus auf die Spitze trieben und – wie etwa der Jurist Karl Binding – »die Freigabe der Vernichtung lebensunwerten Lebens« forderten.
Also das war schon politisch gesteuert und zielgerichtet.
Es gibt auch ein Buch zu Basel:
Balthasar Staehelin: Völkerschauen im Zoologischen Garten Basel 1879-1935, Basel, 1989.
OT Ende