Angeregt durch Apia´s Kinderthread....

[Bird]

Gesa, kann es sein, dass es Dir jetzt nicht so um die Kinderfrage geht sondern, dass Du "beleidigt" bist, dass er eben jetzt mit DIR kein Kind möchte? Frauen sind manchmal sehr irrational bei solchen Äußerungen.

Das war auch mein erster Gedanke. Ist auch nicht böse gemeint...

[clinique-freak]

Ich finde auch, du solltest dir erst selber 100%ig sicher sein, ob du Kinder willst oder nicht. Du hast dich noch nicht entschieden und er auch nicht, das kann ich verstehen.
Man muss halt erstmal wissen, was man selber will- wie so oft im Leben!

[gesa1974]

Ich bin mir 100% sicher ob ich Kinder will.
Die Frage war immer nur, wann. Mein Freund hat das offensichtlich verdrängt oder überhört. Wir haben über dieses Thema bereits zu Beginn unserer Beziehung gesprochen. Zugegebermaßen war es währenddessen nie ein aktuelles Thema bis vor einiger Zeit. Wie gesagt, bereits vor ein paar Monaten haben wir im Urlaub mal bei Mond und Wein und Kerzenschein darüber gesprochen und auch damals war er sich über jedes Für und Wider bewusst, hatte aber keine direkte Negativ-Einstellung sondern war sich über die vielen schönen Seiten einer Elternschaft im Klaren. Ich kann mich erinnern, das er mal zu mir sagte, das er weiss wie schön das Leben mit einem Kind ist, und er niemals "Nein" zu einem Kind sagen würde. Und nun sowas....

Vielleicht hab ich ihn damit wirklich überrumpelt, auch wenn es mir schwer fällt, dies nachzuvollziehen. Ich will das Thema bei uns auch nicht zum Dauerbrenner machen weil ich denke, ein bisschen Zeit habe ich noch ;-)
Aber ich finde, das mein "Entsetzen" durchaus verständlich ist. Bin echt total perplex und mache mir grad ziemliche Sorgen.

[Isis]

Ich denke, verstehen kann das ja wohl jeder (bis zu einem gewissen Grad). Es ist aber sehr schwer, hier Ratschläge zu geben auch wenn man es sehr gern würde.

Das ist ein sensibles Thema und jede Beziehung funktioniert anders. Was der Eine akzeptiert, veranlasst den Anderen zum Gehen. Meiner Meinung nach hilft hier nur reden, reden, reden und evtl. Missverständnisse oder "Mauern" abtragen.

[gesa1974]

Reden möchte ich grad garnicht mehr. Habe das Gefühl, ich rede mich um Kopf und Kragen. Mit jedem Gespräch ist seine Einstellung negativer geworden.
"Beleidigt" bin ich bestimmt auch ein wenig. Aber das ist eindeutig nicht das Gefühl, das überwiegt. Momentan ist "leichte Panik" und "Verblüffung" wohl das vorherrschende Gefühl.

[Cara]

Vielleicht auch mal so: Ihr fahrt auf die Sylvester-Party. Voller Vorfreude. Und dann kommt - puff - dieses Thema aufs Tapet. Und da ist dann nichts mehr mit Freude. Da wird dann überlegt, dass solche Partys mit einem Baby wieder mal für lange Zeit, lange Jahre, nichts sind. Oder nur mit genauester Planung.

Und dann ist erst mal ein bisschen Groll da. Die Freude ist etwas verflogen.

Und dann spricht er mit seinem Sohn. Und ist froh, statt des kleinen Hosen....s nun einen Halbwüchsigen zu sehen, auf den er stolz ist. Mit dem er reden kann. Der ihm nicht den Brei ins Gesicht haut.

Und dann kommst du wieder und hakst nach. Wie es wäre, wenn... Der Streit vom WE lag da ja noch in der Luft.

Deshalb sieh es nicht so schlimm. Wenn du nicht morgen unbedingt schwanger werden möchtest, gib deinem Freund auch Zeit, sich an den Gedanken zu gewöhnen, mit dir zusammen noch einmal sein Leben umzukrempeln. Fang das Gespräch nicht heute abend wieder an. Alles braucht seine Zeit.
Und denke auch daran, er ist 40, die Welt ist im Umbruch, da machen sich viele Menschen Gedanken über ihre Zukunft. Vielleicht auch dein Freund. Vielleicht hat er Angst, dem Kind keine solide Zukunft bieten zu können? Über seine Ängste habt ihr ja noch nicht gesprochen. Und auch nicht, warum er sich anders entschieden hat. Was er sagt mag etwas anderes sein als was er denkt.

Wenn du heute keine Lust auf die Vater-Sohn-Idylle hast, dann geh mit einer Freundin aus. Und wenn du das Thema neu auflegst, nicht heute, nicht morgen, aber irgendwann dann schon: Ohne Schuldzuweisungen. Nicht Dein Leben und Mein Leben. Sondern wie wäre Unser Leben mit Kind? Was können wir bieten? Wovor haben wir Angst? Vielleicht kommen da ganz neue Einblicke

[Isis]

Ja aber Gesa, wie willst Du denn jetzt auf Dauer mit dem "Problem" umgehen? Und was machst Du, wenn "es" soweit ist? Ich meine, daran ist er ja auch beteiligt (wenn Du verstehst). Die Gefahr, dass der Konflikt unterschwellig weiterkocht, ist ja doch recht hoch wenn das nie wieder angesprochen wird

[skaja]

... ich finde es auch sehr schwierig, hier einen Rat zu geben. Eine Freundin von mir ist gerade in der Situation, sie möchte Kinder (bald) und ihr Freund (ebenfalls älter und schon Vater eines älteren Kindes) hat jetzt eindeutig gesagt, dass er keine mehr möchte. Die beiden sind im Moment getrennt und überlegen, wie es weitergehen soll... sie liebt ihn und die beiden passen ansonsten in allen Bereichen prima zusammen.

Was man ja nun auch bedenken muss: Niemand garantiert einem, dass man die Wunschkinder auch bekommt, die man möchte, wenn man sich von diesem "unwilligen" Partner trennt. Schließlich gibt man dann einen Menschen auf, mit dem man eigentlich gute Aussichten hätte, gemeinsam alt zu werden... das Argument "und dann verlässt er mich und ich sitze alleine da und bin zu alt" finde ich schwierig - Kinder begleiten einen so ganz eng auch nur eine gewisse Zeit und sind m.E. vor allem keine "Garantie", im Alter nicht allein zu sein. (Unter der Prämisse sollte man lieber keine kriegen, aber das ist nur meine ganz persönliche Meinung.)

Dann heißt es also erstmal einen neuen Partner finden, der auch Kinder will... das geht ja nicht in einer Woche... und dann fängt man vielleicht an zu probieren und stellt dann fest, dass man gar keine Kinder bekommen kann? Oder der neue Partner (der es bis dahin nicht ausprobiert hat) stellt sich als zeugungsunfähig heraus? Und dann? Schießt man den auch wieder ab?

Ich finde die Entscheidung echt schwierig und man kann das wohl wirklich nur sehr individuell für sich betrachten und lösen (womit ich jetzt nicht meine, dass man hier keine Meinungen einholen darf ) Wünsch Dir auf jeden Fall, dass Du die für Dich richtige Lösung findest.

LG
Katja

[gesa1974]

@Cara - das ist schön geschrieben. Danke! Ich werde mir Deine Worte zu Herzen nehmen.

@Isis - ich will heute abend nicht drüber sprechen und auch die nächsten Tage nicht. Vielleicht spricht er es nochmal an, vielleicht auch nicht. Nächste Woche sind wir im Urlaub, kann natürlich sein, das das Thema dann nochmal hochkommt, in mir oder ihm. Ansonsten möchte ich die Frage erstmal bei ihm sacken lassen. Irgendwann in naher Zukunft werde ich das Gespräch nochmal suchen.
Vielleicht fühlt er sich wirklich überrumpelt. Schwer für mich nachzuvollziehen aber trotzdem möglich. Echt blöd...

[gesa1974]

@Skaja - Danke! Ich habe ihm auch gesagt, das eine mögliche Entscheidung von ihm gegen Kinder, nicht heisst, das ich mich zwangsläufig von ihm trenne. Ich habe aber auch klargemacht, das unser "friedvolles" Patchworkzusammenleben damit erstmal vorbei ist. Wenn ich mich entschieden hätte, auch auf ein Kind zu verzichten, müsste ich lernen, ohne Groll oder Eifersucht/Neid weiterhin gut mit ihm und seinem Jungen zusammenzuleben. Ich weiss nicht ob ich das dann könnte. Vielleicht könnte ich es eher wenn mein Freund selbst kinderlos wäre und mir das Familienleben mit Kind nicht vorleben würde.
So aber stelle ich es mir schwer, wenn auch nicht unmöglich, vor.