Angeregt durch Apia´s Kinderthread....

[Isis]

Was man ja nun auch bedenken muss: Niemand garantiert einem, dass man die Wunschkinder auch bekommt, die man möchte, wenn man sich von diesem "unwilligen" Partner trennt.

Entschuldigung, aber genau DAS finde ich immer so...wie soll ich sagen...amüsant, wenn ich lese oder höre "ja also dann und dann und ich möchte zwei oder drei und nicht größere Abstände als zwei Jahre bitte...". Das Leben macht, was es will und lässt sich nicht planen. Aber das ist natürlich eine Erfahrung, die viele Frauen nicht machen mussten.

Andererseits: Zu große Opfer in einer Beziehung rächen sich früher oder später. Und es ist schwierig. Der eine opfert seine Freiheit, der andere seinen Kinderwunsch, etc pp.

[Isis]

Gesa, ich wollte Dich selbstverständlich nicht überreden, JETZT SOFORT mit ihm zu sprechen. Ich meine nur, dass das Thema irgendwann wieder angesprochen werden sollte aber vermutlich muss das alles sich ersteinmal setzen.

Bei mir wäre das sehr schwierig. Wenn ich Probleme habe, trage ich die lautstark und präsent vor mir her aber Du bist hoffentlich nicht so wie ich.

[HopiStar]

@Skaja - Danke! Ich habe ihm auch gesagt, das eine mögliche Entscheidung von ihm gegen Kinder, nicht heisst, das ich mich zwangsläufig von ihm trenne. Ich habe aber auch klargemacht, das unser "friedvolles" Patchworkzusammenleben damit erstmal vorbei ist. Wenn ich mich entschieden hätte, auch auf ein Kind zu verzichten, müsste ich lernen, ohne Groll oder Eifersucht/Neid weiterhin gut mit ihm und seinem Jungen zusammenzuleben. Ich weiss nicht ob ich das dann könnte. Vielleicht könnte ich es eher wenn mein Freund selbst kinderlos wäre und mir das Familienleben mit Kind nicht vorleben würde.
So aber stelle ich es mir schwer, wenn auch nicht unmöglich, vor.

Das finde ich aber ganz schön heftig, denn eigentlich hat sich in den letzten 6 Tagen doch nicht tatsächlich was geändert ? Und für mich hört sich das etwas nach emotionaler Manipulation oder gar Erpressung an.

Du hast ihn doch mit Kind kennen- und liebengelernt ? Er ist doch noch der Gleiche.

[gesa1974]

Ich finde ja, das das "Opfern von Freiheit und Freizeit" als Argument bei mir nicht unbedingt "zieht". Wir sind durch sein Kind sowieso eingeschränkt und nicht in der Lage, ständig zu entscheiden, worauf wir grad Bock haben. Der Junge hängt in vielen Entscheidungen stark mit drin.
Frei wären wir ohne familiären Anhang von beiden Seiten. Selbst bei der nächsten Urlaubsplanung wird das Kind wieder mit eingebunden. Das schließt viele Urlaubsziele und Reisearten von vornherein aus. Da von großer Freiheit zu sprechen, verstehe ich nicht. Das habe ich meinem Freund so auch gesagt.

[Mäusken]

Ich kann Deine Stimmung nachfühlen, ich hatte diese Situation in ähnlicher Weise in einer früheren Beziehung.

Lass nicht zu, dass das Thema Kind sich zwischen Dich und Deinen Partner stellt. Klar, bist Du jetzt verletzt, klar, fühlt er sich momentan etwas überrumpelt, aber gebt Euch Zeit, mit dem Thema "schwanger zu gehen". Dennoch müsst Ihr Euch nicht aus dem Weg gehen - sondern ich würde ihm zeigen, dass ich ihn liebe, auch wenn ein Thema noch nicht geklärt ist. Du willst ihn ja nicht mit dem Thema erpressen. Statt mit einer Freundin heute um die Häuser zu ziehen (wie hier irgendwo vorgeschlagen), würde ich mich heute abend hübsch machen, was leckeres kochen und einen guten Wein bereit halten und versuchen, die entstandene Distanz abzubauen. Das Thema würde ich von mir aus heute nicht ansprechen, aber wenn er darauf kommt und darüber reden will, auch nicht ausweichen.

So recht kann ich aber nicht nachvollziehen, warum jemand zu Gunsten von Reisen auf Kinder verzichten will. Reisen kann man doch eh nur wenige Wochen im Jahr. Dann verschiebt man das halt nochmal ein paar Jahre. Und Ausgehen ist doch nach dem ersten Lebensjahr auch kein so großes Problem. Vor allem, weil Ihr doch mit seinem Sohn (wie alt war er noch?) auch jemanden habt, der sich möglicherweise über einen Bruder oder eine Schwester freut und vielleicht auch ab und zu schon mal gerne Verantwortung übernehmen würde und Babysitter spielen.

[Isis]

Das "reisen" würde ich nicht so ernst betrachten, ich persönlich glaube, er MÖCHTE halt momentan nicht und kann es vielleicht nicht besser ausdrücken. Irgendwas muss er doch sagen.

Das ist natürlich jetzt eine Fernanalyse und nicht als 100%ige Tatsache zu betrachten.

[Reni]

Ehrlich gesagt, ich hätte auch Panik, wenn mein Freund sich auf einmal so äußern würde und ich 35 bin. Ich meine, man nimmt ja auch nicht den erstbesten für ein Kind, da muß man dann schon etwas suchen. Und ich finde persönlich, in so einer wichtigen Lebensentscheidung muß man irgendwie einen Konsenz erzielen können. Und klar soll er sich mal konkret dazu äußern bzw. zumindest eine Option offen halten, aber wenn er so negativ ist, würde mich das auch die ganze Zeit beschäftigen bis die Sache irgendwie geklärt wird. Vielleicht hat er auch nach eurem Urlaub mal darüber nachgedacht, weil da das Kind ein Thema war udn er hat dann herausgefunden, er will doch nicht. Sollte er dir aber schon sagen dann. Ich finde auch, ihr solltet das weiter besprechen. Ich finds immer doof, wenn so lange nicht drüber gesprochen wird und am Ende kommt raus, beide wollen was ganz verschiedenes und klar, er kann nicht einfach ein Kind wollen, weil du ihn sonst verlassen würdest, das ist genauso doof, wie wenn du auf ein Kind verzichtest für ihn.

[gesa1974]

Das finde ich aber ganz schön heftig, denn eigentlich hat sich in den letzten 6 Tagen doch nicht tatsächlich was geändert ? Und für mich hört sich das etwas nach emotionaler Manipulation oder gar Erpressung an.

Du hast ihn doch mit Kind kennen- und liebengelernt ? Er ist doch noch der Gleiche.

Er ist auch noch der Gleiche und es hat sich nichts geändert in den letzten Tagen. Gestern haben wir alle zusammen einen ganz gemütlichen Abend verbracht.

Aber natürlich wäre es für mich schwer, seine Vaterschaft und meinen evtl. unerfüllten Kinderwunsch unabhängig voneinander zu betrachten. Verstehst Du das nicht. Er zeigt mir täglich wie sehr in seine Vaterschaft erfüllt und wieviel Liebe er für sein Kind empfindet und sein Kind für ihn und wieviele Opfer er gerne bereits ist, für dieses Kind zu bringen und im selben Augenblick überzeugt er mich davon, wie anstrengend und freiheitsberaubend Kinder sind.

Ich brauche ihn nicht zu erpressen oder ihn zu manipulieren. Jedem mit gesunden Menschenverstand ist doch klar, das so eine Entscheidung weitreichend ist und immer Konsequenzen nach sich zieht, egal wie sie ausgeht.

[HopiStar]

Also hast Du es bis dato nur "akzeptieren können" ( sein Vorleben inkl. Sohn ), weil Du davon ausgegangen bist, irgendwann "nachzuziehen" ?
Und wusstet ihr Beide von Anfang an , dass bei Dir ab dem Zeitpunkt X dieser starke Kinderwunsch vorhanden sein wird und Du seinen Sohn und das Zusammenleben nur akzeptieren wirst/kannst, wenn Du auch ein Kind von ihm bekommst ? Ich frage nur, um das auch wirklich zu verstehen, ist nicht böse gemeint, sondern wirklich nur eine Verständnisfrage, weil imho sein Sohn doch schon immer auch teil eurer Beziehung war.

[Mäusken]

Was mich befremdet ist, dass Du seinen Sohn offensichtlich mehr als Hindernis und als Grund für Opfer Deinerseits betrachtest, statt als Möglichkeit, Deine Muttergefühle und Familienwünsche auszuleben.

Das läuft in den Patchworkfamilien, die ich kenne, etwas anders.

Natürlich ist ein gemeinsames Kind noch etwas anderes, was das Erleben betrifft, Schwangerschaft, Mutterliebe und die Veränderungen in der Partnerschaft, aber es ist ja nicht so, als wärst Du jetzt ganz ohne Kind.