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Thema: Fritzl - eine Runde Mitleid...

  1. #21
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    Zitat Zitat von sundance Beitrag anzeigen
    Ich hoffe auch sehr dass die Medien die Tochter samt Familie in Ruhe lassen, bei denen ist derzeit ohnehin sicher Krise und ich wünsche ihnen ein bisschen Frieden und Normalität.
    Die Tochter ist mit ihren Kindern zusammen seit ein paar Tagen wieder in dem Landeskrankenhaus, in dem sie auch gleich nach der Tat Schutz bekommen hat.

    Allerdings kotzt mich -egal ob in diesem Fall oder in dem Fall von Winnenden- die Berichterstattung der Medien, speziell Bild und RTL, extrem an. Man muss nicht Kindern, die gerade aus der Schule kommen und Morde an ihren Freundinnen gesehen haben, ein Mikro unter die Nase halten und ach so betroffen sein.
    Einfach widerlich, das ist keine sachliche Berichterstattung.
    Es ist nur eine Frage der Zeit, wann die Tochter von Fritzl dem Ruf des Geldes nicht widerstehen kann und in einer Talkshow auf dem Stuhl sitzt, wie damals dieses andere Mädel, die jahrelang gefangen gehalten wurde, mir fällt nur grad der Name nicht ein. Wobei ich hierbei nicht die Tochter verurteilen würde - sondern die Medien, die alles tun, um das Drama mit betroffenen Gesichtern in allen Einzelheiten der Öffentlichkeit nahe bringen wollen.
    Mich steckt man nicht in eine Schublade....ich gehöre in ein Schmuckkästchen

  2. #22
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    Zitat Zitat von maneschijn Beitrag anzeigen
    Ich frage mich, warum viele nicht anerkennen können (wollen), dass der Verlauf der Kindheit sehr wohl etwas damit zu tun hat, wie man sich später verhält. Das belegen zahlreiche Studien und die wenigen Ausnahmen beweisen noch lange nicht das Gegenteil. Und wenn wir hier im Board, die "guten, ehrhaften Bürger", für die wir uns halten, in solchen Familien wie der Fritzl großgeworden wären, dann wäre aus den meisten von uns auch was anderes geworden.
    Es ist überhaupt nicht bewiesen, dass eine traumatische Kindheit alle zu so einer Person werden lässt - ich bin der Überzeugung, dass das Wesen eines Menschen schon bei der Geburt vorhanden ist. Die Erziehung poliert das Eine oder Andere weg.

    Den Fritzl halte ich für einen der wenigen wirklich "abgrundtief bösen" Menschen. Aber das Thema polarisiert sehr. Wie soll man solch eine Person bestrafen? Eigentlich geht das ja gar nicht - da reicht die Spanne von "täglich Foltern" bis "ein ruhiges Plätzchen in der Psychiatrie"
    Das Strafmaß ist immer abhängig wie man selber mit so einer entsetzlichen Tat umzugehen vermag. Dem Einen erscheint keine Strafe zu hart - dem Nächsten langt die lebenslange Verwahrung damit das eigene Bedürfnis nach Genugtun und Bestrafung erfüllt ist.

  3. #23
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    ich sehe das wie maneschijn und doch, es gilt als wissenschaftlich erwiesen, dass die erziehung, die du genießt und die zuwendung deiner primären bezugspersonen einen sehr starken einfluss auf die persönlcihkeitsentwicklung haben.allerdings muss man im fall fritzl bedenken, dass zu der zeit, als er kind war, noch ganz andere vorstellungen davon geherrscht haben, was eine gute erziehung ist.sprich viele kinder werden damals ähnlich erzogen worden sein.das zeigt auch wieder, dass er schon eine prädisposition für eine gewisse art von psychopathologie gehabt haben muss, die sicherlich durch seine kindheit ausgelöst wurde. man kann nicht trennen, was umwelt- und was genetische einflüsse sind. ganz klar interagieren beide-die umwelt spielt auf der klaviatur der gene.

  4. #24
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    Zitat Zitat von Thea Beitrag anzeigen
    Es ist überhaupt nicht bewiesen, dass eine traumatische Kindheit alle zu so einer Person werden lässt - ich bin der Überzeugung, dass das Wesen eines Menschen schon bei der Geburt vorhanden ist. Die Erziehung poliert das Eine oder Andere weg.

    Erstens habe ich nicht gesagt, dass bewiesen ist, dass ALLE zu so einer Person werden (dass überdurchschnittlich viele so werden, ist hingegen Fakt) und zweitens: Nehmen wir mal an, es ist so wie du sagst und so ein Wesen ist schon von Geburt an vorhanden. Kann man denn dann etwas dafür?

  5. #25
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    Was ich allerdings gut finde: 1 Woche Prozessdauer sind angesetzt und nur 23 Seiten Anklageschrift. Respekt. Kurz und knapp.

    In Deutschland würden es 230 Ordner sein, 5 Gutachter, 3 Gegengutachter, es würde ein eigenes Gerichtsgebäude dafür gebaut werden + zusätzliche Gebäude für die Presse. Vor Prozessbeginn würde der Richter ausgetauscht. Der Prozess würde 6 Monate dauern und hinterher gleich in einen Revisionsprozess überzugehen. Der Allgemeinheit würde das knapp 1 Mio kosten und das A**** würde von Gefängniswärtern während der Untersuchungshaft bestens geschützt sein.

  6. #26
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    Zitat Zitat von Thea Beitrag anzeigen
    Den Fritzl halte ich für einen der wenigen wirklich "abgrundtief bösen" Menschen. Aber das Thema polarisiert sehr. Wie soll man solch eine Person bestrafen? Eigentlich geht das ja gar nicht - da reicht die Spanne von "täglich Foltern" bis "ein ruhiges Plätzchen in der Psychiatrie"
    Das Strafmaß ist immer abhängig wie man selber mit so einer entsetzlichen Tat umzugehen vermag. Dem Einen erscheint keine Strafe zu hart - dem Nächsten langt die lebenslange Verwahrung damit das eigene Bedürfnis nach Genugtun und Bestrafung erfüllt ist.

    Ich glaube, viele verstehen unter "Strafe" so etwas wie "Wiedergutmachung" oder "Ausgleich". Aber das ist es nicht und das kann es doch auch gar nicht sein. Dazu müsste man ja die Zeit zurückdrehen und alles ungeschehen machen. Und selbst wenn Fritzl 100 Jahre im Gefängnis säße, wäre das keine Wiedergutmachung, weil es das Martyrium der Tochter nicht rückgängig oder besser macht.
    Bleibt also nur noch, weitere Taten Fritzls zu verhindern und ihn in dem Sinne zu bestrafen, dass ihm seine eigene Freiheit genommen wird. Und das passiert sowohl bei einer Gefängnisstrafe als auch bei lebenslänglicher Verwahrung in der Psychiatrie. Dass das seine Tat in irgendeiner Weise ausgleicht, ist mitnichten so, aber auch ohnehin durch keine Strafe der Welt zu erreichen.

  7. #27
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    Zitat Zitat von Thea Beitrag anzeigen
    Was ich allerdings gut finde: 1 Woche Prozessdauer sind angesetzt und nur 23 Seiten Anklageschrift. Respekt. Kurz und knapp.

    In Deutschland würden es 230 Ordner sein, 5 Gutachter, 3 Gegengutachter, es würde ein eigenes Gerichtsgebäude dafür gebaut werden + zusätzliche Gebäude für die Presse. Vor Prozessbeginn würde der Richter ausgetauscht. Der Prozess würde 6 Monate dauern und hinterher gleich in einen Revisionsprozess überzugehen. Der Allgemeinheit würde das knapp 1 Mio kosten und das A**** würde von Gefängniswärtern während der Untersuchungshaft bestens geschützt sein.
    Genau das wird in der internationalen Presse aber kritisiert. Vonwegen Österreich will das alles am liebsten ganz schnell vergessen, lieber wegsehen, bloss keine Diskussion aufkommen lassen, die dem Ruf des Landes (Mozart, schöne Berge und so) schaden könnten.

    ”This is a secret trial,” said the respected columnist Ricardo Peyerl, “and talk of protecting the victims is really just an excuse for keeping everything in the dark.”

    Hier schön beschrieben: http://www.timesonline.co.uk/tol/new...cle5918856.ece

    Und ich gebe dir Recht: in Deutschland wäre das ganz anders.

  8. #28
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    Leider ist es in der Tat oft so, dass Gründe in gewissen Verhaltensweisen mit in der Kindheit begründet liegen. Das wäre ein Stückweit Erklärung dafür, aber niemals eine Entschuldigung. Denn der Mensch ist diesen mitgegebenen Verhaltensweise nicht ausgeliefert und kann letztlich bestimmen, wie er sich verhält und was er draus macht. Wenn ein Mensch das nicht kann, ist er gestört, krank, dem ist nicht mehr zu helfen, durch keine Therapie.

    @ Thea: Das ist aber arg übertrieben.

    Mich nervt die derzeitige Berichterstattung auch, so sensationsgeil können doch nicht alle Menschen sein, dass man über jedes noch so unsachliche Detail aufgeklärt werden möchte

  9. #29
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    Ich glaube nicht dass "everything in the dark" bleibt. Es ist in Österreich gang und gäbe, bei Missbrauchs- und **************sdelikten, die Öffentlichkeit auszuschließen.

    Egal ob jetzt in diesem Fall oder bei anderen **************sdelikten, sind die Opfer schon bestraft genug, da muß nicht der Herr X irgendwo in Manchester beim Frühstück in der Sun lesen, wie oft ein Täter eine erniedrigende und sadistische Handlung gesetzt hat.

    Ob die Tochter Fritzl vom Geld gelockt wird? Ich kann es mir nicht vorstellen, die will doch sicher nur ihre Ruhe, verarbeiten, vergessen und ein bisschen Normalität. Und da ja glücklicherweise für die Familie gesorgt ist, muß sie sich auch nicht nach zusätzlichen Geldquellen umsehen. Wissen tu ich das natürlich nicht, Frau Kampusch hat sich da ganz anders entschieden.

    lg
    sundance
    Um rechtlichen Konsequenzen vorzubeugen:
    Sämtliche von mir hier getätigten Äußerungen spiegeln meine persönliche Meinung und die von mir gemachten Erfahrungen mit dem entsprechenden Produkt wider. Ich möchte weder Firmen noch Personen desavouieren.

  10. #30
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    Man ist selbstverständlich genetisch dispositioniert, aber den Großteil macht die soziale Prägung aus, die natürlich in erster Linie durch die Eltern erfolgt.

    Die wahre Tragödie ist, dass höchstwahrscheinlich sein Verhalten weitergegeben wird, von welchem Verwandten auch immer.

    Von nichts kommt nichts.

    Insgesamt spielen aber so viele Faktoren eine Rolle, dass Verallgemeinerungen nicht angebracht sind. Jeder "verkraftet" eine "schlimme" Kindheit anders.

    Ich versuche weitestgehend, mich der Berichterstattung zu entziehen, da ich schon bei dem Wort "Inzest" das Grausen bekomme, das hat damit nichts mehr zutun.
    Das übersteigt einfach jedes Adjektiv und jede Beschreibung.

    Ich hoffe, dass er eine lebenslange Strafe erhält

    LG, Isabella
    ************************************************** ****************
    Das Reh springt hoch,
    das Reh springt weit,
    warum auch nicht-
    es hat ja Zeit.
    (Heinz Erhardt)


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