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Thema: Was hat Euch in den letzten Tagen traurig gemacht?

  1. #3521
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    Die Anspruchshaltung kommt meiner Meinung nach aus heutzutage meist völlig überholten Strukturen.

    Früher haben die Frauen nicht gearbeitet, waren somit zuhause und konnten sich um die "Alten" kümmern.
    Außerdem wurden früher die Menschen ja gar nicht so alt bzw. wurden so lange am Leben erhalten...

    Heute ist das doch alles komplett anders, zumindest in einigermaßen industrialisierten Staaten.
    Ist/war ja bei uns genau so... meine Uroma wurde auch bei uns zuhause von meiner Mum gepflegt, sie war immer Hausfrau, sie hatte Zeit und damals reichte ein Gehalt auch noch locker für einen Mehrpersonenhaushalt.

  2. #3522
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    Der Ägypter hat keine dauerhafte Arbeitsstelle, sondern jobbt mal hier und mal dort. Insofern ist es ihm möglich relativ schnell nach Hause zu fliegen.

    Ja, da haben wir unterschiedliche Ansichten. Für mich ist es eine Selbstverständlichkeit, dass sich Kinder um die Eltern kümmern. Jedenfalls wenn die alt und/oder krank sind.
    Und für mich ist es auch eine Selbstverständlichkeit, dass man seinen Partner/seine Partnerin dabei unterstützt, zumindest mental.
    Ich werde meinem Ex nie, niemals verzeihen, dass er mich zwar während des Krankheitsverlaufs meiner Mutter unterstützt und begleitet hat, aber als mein Vater dann 6 Monate nach dem Tod meiner Mutter schwer erkrankte wurde es ihm zuviel und ich konnte alleine sehen wie ich damit zurechtkam. Letztlich hat er mir dann noch vorgeworfen ich hätte kaum noch Zeit und wenn wäre ich nicht gut drauf. Ja genau so war es ! Warum wohl ?


    Menschen die alt sind und obendrein noch schwer krank, reagieren sehr häufig egoistisch und starrköpfig. Auch wenn das vorher niemals ihrer Natur entsprach und sie nie so werden wollten. Ich habe es erlebt, wie Menschen sich ändern können.
    Tja, und ob man selber nicht auch lieber in die Heimat möchte, wenn man spürt es geht zu Ende kann ich nicht beurteilen.
    Das sind aber alles Entwicklungen die man zum Glück nicht vorhersehen kann und auf die man dementsprechend erst reagieren kann, wenn sie eintreten.
    Vermutlich wirst Du Dich damit abfinden müssen, dass die Mutter nicht mehr zu ändern ist. Die wird nicht mehr umlernen und plötzlich niemandem mehr zur Last fallen, alles so machen wie die Angehörigen es möchten und obendrein noch eine mit ihrem Glauben eigentlich nicht vereinbare Pflegekraft akzeptieren. Ich fürchte diese Wunder werden nicht eintreten.
    Insofern bleibt eigentlich "nur" die Frage wie Dein Mann und Du damit umgehen und was das Beste für Eure Beziehung ist.
    Ich wünsche Euch, dass Ihr das alles so gut wie möglich übersteht !

  3. #3523
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    es geht doch nicht nur um kümmern. das tut er (und auch die anderen Geschwister) schon viele Jahre.
    Wobei sie auch gerade den Punkt haben, an dem sie feststellen dass sie sich falsch und zu früh zu viel gekümmert haben, Menschen von der Umwelt auf Wunsch abzuschirmen und Dinge abzunehmen, die sie noch selbst machen können, ist kein Gefallen.

    Es geht hier um komplette Selbstaufgabe.
    Würdest du das mit allen Konsequenzen, Hartz IV evtl. für den Rest deines Lebens, je nach Alter und Quali, eigene dadurch verursachte psychische und evtl. irreversible Krankheiten wirklich durchziehen
    Da kann man doch niemandem mehr eine Hilfe sein, noch nicht mal sich selbst. So etwas zieht sich ja oft über viele Jahre hin.

    Mir ist, als meine Mutter krank war, übrigens das gleiche mit meinem Partner passiert
    Das ist richtig nett, wenn dann alles auf einmal im A.. ist, ich weiß.

  4. #3524
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    Zitat Zitat von Tommasina Beitrag anzeigen

    Und wieso muss immer ihr Mann die Kastanien aus dem Feuer holen?
    Er "muss" nicht, er könnte sich theoretisch genauso weigern wie die anderen. Tut er aber nicht. Entweder weil er mehr Anstand hat oder weil er seiner Mutter näher steht, weil er sensibler ist oder schlicht und einfach weil er nicht Nein sagen kann. Oder aber weil er es will !

    Ihr Mann tut mir von Herzen leid, denn er steht ganz offensichtlich unter extremem Druck.
    Ja, mir auch ! Und deshalb gebe ich lediglich zu bedenken, dass es nicht schön ist ihn noch zusätzlich zu belasten.

    Aber Deelite nun quasi zu unterstellen, sie liebe ihren Mann nicht genug/richtig (oder hab ich das falsch interpretiert?), da bin ich doch ein wenig verwundert.
    Denn es sagt sich aus der Ferne so manches so leicht.
    Wenn man aber drin ist in der Situation, so richtig betroffen mit allen Auswirkungen, ja dann sieht es oft anders aus.
    Mitnichten habe ich so etwas unterstellt ! Wie könnte ich ?
    Auch mein Ex hat mich geliebt, keine Frage. Aber wenn er in solchen Zeiten nicht an meiner Seite sein will, dann brauch er das auch in anderen nicht. Das ist aber, wie bereits betont, meine ganz persönliche Meinung und Einstellung und ja, auch Erwartung.
    Genau ! Um das annähernd beurteilen zu können, muss man drin sein in der Situation !


    Und ganz besonders wenn sich so eine Situation über Jahre hinzieht, die Lage immer noch verfahrener statt besser wird, ja dann kann man schon mal an den Rand der Belastbarkeit kommen und dem (geliebten!) Partner Vorhaltungen machen, auch wenn man weiss, dass der genauso hilflos ist wie man selbst.

    Jedem, der so einer belastenden Konstellation ausgesetzt ist platzt mal der Kragen und das ist auch völlig legitim......
    Klar. Niemand hat sich immer im Griff, keine Frage. Mir ging es hier auch nicht um den ein- oder zweimaligen Kragenplatzer, sondern um die grundsätzliche Einstellung.

    Ich finde, Dees Situation unterscheidet sich doch ganz massiv davon, für ein paar Stunden eine belastende Situation (Krankenhausbesuch) auf sich zu nehmen.
    Es war auch nur ein Beispiel !

    Ihren Mann zu begleiten halte ich für eine unglückliche Idee, denn er selbst hat ja auf dieser Rückreise schon einen massiven Kulturschock erlitten, und er stammt aus diesem Land.
    Wie sollte da Dee ihn unterstüzten können, konfrontiert mit Verhältnissen, die wir uns kaum vorstellen können?
    Nein, da sehe ich keine Entlastung für ihren Mann, im Gegenteil, er würde sich doch (da er Dee liebt) höchstens zusätzlich Gedanken um ihre Sicherheit und Wohlergehen machen (müssen)....
    Vielleicht !

    Ich denke, Dee hat sich sehr viele Gedanken gemacht und hat mir ihrem Vater zum Glück jemanden, der sie unterstützt und sie liebevoll auch an ihr bis anhin vielleicht fremde Einsichten heranführen kann.
    Das mit den Gedanken machen denke ich auch und den zweiten Teil des Satzes verstehe ich nicht.




    NOCHMAL:
    Es liegt mir fern Deelite Vorhaltungen zu machen ! Ich habe lediglich versucht eine andere Sichtweise aufzuzeigen, weiter nichts. Weil ich denke, dass tröstende Worte zwar wärmen, aber alleine nicht immer hilfreich sind.

    Ich möchte weder in Deelites Haut stecken, noch mit ihrem Mann tauschen. Beide haben mein volles Mitgefühl.

  5. #3525
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    Zitat Zitat von Purzel Beitrag anzeigen
    Das mit den Gedanken machen denke ich auch und den zweiten Teil des Satzes verstehe ich nicht.




    NOCHMAL:
    Es liegt mir fern Deelite Vorhaltungen zu machen ! Ich habe lediglich versucht eine andere Sichtweise aufzuzeigen, weiter nichts. Weil ich denke, dass tröstende Worte zwar wärmen, aber alleine nicht immer hilfreich sind.

    Ich möchte weder in Deelites Haut stecken, noch mit ihrem Mann tauschen. Beide haben mein volles Mitgefühl.
    Das glaub ich dir, es kam halt ein bisschen so bei mir an, vor allem das von wegen wirkliche Partnerschaft und so....

    Aber alles gut!


    Vergiss die Liebe nicht!


  6. #3526
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    Ich verstehe dee aber auch Purzel, wenn ich ihr auch nicht in allen Punkten recht geben kann.

    Für mich ist die Sache nämlich dann kritisch, wenn einer der "Kümmernden" dabei fast zugrunde geht oder sich und andere in Gefahr begibt. Ich würde auch alles für meine Mutter tun, nur wenn ich merken sollte, dass daran meine Familie zerbrechen sollte oder droht zu zerbrechen, dann müsste ich eine Notbremse ziehen.

    Genau so würde ich auch meinen Mann in allem unterstützen, aber wenn ich sehen sollte, dass er daran fast zerbricht, würde ich auch hier Einhalt gebieten. Und ich glaube, dass es dee genau darum geht. Sie sieht, wie ihr Mann fast daran zugrunde geht und das kann es nicht sein. Irgendwo müssen Kompromisse geschlossen werden. Und so, wie ich es mitbekommen habe, ist seine Mutter noch sehr klar im Kopf, kann also Entscheidungen treffen. Und wenn sie die Entscheidung trifft, nicht im KH zu bleiben sondern in die Heimat zurück zu gehen, dann muß vorher abgeklärt werden, ob das so überhaupt möglich ist, ohne dass Herr dee da plötzlich runter muß.

    Und das hat sie offensichtlich nicht getan. Eine Krankheit entschuldigt nicht alles, kranke Menschen können nicht ohne Rücksicht auf Verluste handeln.

    dee hätte mit Sicherheit nichts gegen Pflege und Kümmern in Deutschland. Das ist eigentlich eine Selbstverständlichkeit, dass man das für seine Eltern macht. Ich bin mir sicher, sie hätte ihren Mann diesbzgl unterstützt. Nur jetzt zusehen zu müssen, wie er auch das noch auf sich nehmen muß und sich dabei fast selbst zerstört... Nein, da hat sie fast die Pflicht einzuschreiten.

    Aber erst, wenn er wieder zurück ist.
    *************

    [CENTER]Das Internet und die dort kultisch bewahrte Anonymität verleihen jedermann quasi die Generalvollmacht, ungestraft alles Mögliche über jede beliebige andere Person zu äußern. Ich kann mir kaum einen moralisch verwerflicheren Missbrauch des Gedankens der Redefreiheit vorstellen.
    Richard Bernstein in der New York Times[/CENTER]



    Meine Bücher verkaufe ich jetzt woanders

  7. #3527
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    ja, aber auch hier gibt es Grenzen bzw. Dinge, die einfach selbst irgendwann nicht mehr zu leisten sind ohne komplette Selbstaufgabe.

    die eben bei einer Rund-um-die-Uhr Anwesenheit zu bestimmten Bedingungen liegen, die ja schon länger eingefordert wird und mit der alle überfordert sind.

    mich würde immer noch interessieren, würdet ihr eine komplette Aufopferung inkl. aller von mir genannter Konsequenzen wirklich eingehen?

  8. #3528
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    Nein, würde ich wahrscheinlich nicht. Und ich weiss auch, dass meine Eltern das nie von mir verlangen würden. Ihnen ist wichtig, dass ich glücklich bin und ich mein Leben leben kann. Klar würde ich mich um sie kümmern und werde immer für sie da sein, aber alles im Rahmen und so, dass die eigene kleine Familie nicht darunter leidet.
    Mein Blog: www.cocoscutecorner.blogspot.ch

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  9. #3529
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    Zitat Zitat von Gela Beitrag anzeigen
    Ich verstehe dee aber auch Purzel, wenn ich ihr auch nicht in allen Punkten recht geben kann.

    Für mich ist die Sache nämlich dann kritisch, wenn einer der "Kümmernden" dabei fast zugrunde geht oder sich und andere in Gefahr begibt. Ich würde auch alles für meine Mutter tun, nur wenn ich merken sollte, dass daran meine Familie zerbrechen sollte oder droht zu zerbrechen, dann müsste ich eine Notbremse ziehen.

    Genau so würde ich auch meinen Mann in allem unterstützen, aber wenn ich sehen sollte, dass er daran fast zerbricht, würde ich auch hier Einhalt gebieten. Und ich glaube, dass es dee genau darum geht. Sie sieht, wie ihr Mann fast daran zugrunde geht und das kann es nicht sein. Irgendwo müssen Kompromisse geschlossen werden. Und so, wie ich es mitbekommen habe, ist seine Mutter noch sehr klar im Kopf, kann also Entscheidungen treffen. Und wenn sie die Entscheidung trifft, nicht im KH zu bleiben sondern in die Heimat zurück zu gehen, dann muß vorher abgeklärt werden, ob das so überhaupt möglich ist, ohne dass Herr dee da plötzlich runter muß.

    Und das hat sie offensichtlich nicht getan. Eine Krankheit entschuldigt nicht alles, kranke Menschen können nicht ohne Rücksicht auf Verluste handeln.

    dee hätte mit Sicherheit nichts gegen Pflege und Kümmern in Deutschland. Das ist eigentlich eine Selbstverständlichkeit, dass man das für seine Eltern macht. Ich bin mir sicher, sie hätte ihren Mann diesbzgl unterstützt. Nur jetzt zusehen zu müssen, wie er auch das noch auf sich nehmen muß und sich dabei fast selbst zerstört... Nein, da hat sie fast die Pflicht einzuschreiten.

    Aber erst, wenn er wieder zurück ist.
    Vielen herzlichen Dank, Gela, genau so denke ich auch!

    Als erwachsene und verantwortungsvolle Frau kann ich doch meinen Partner sich nicht bis zur Selbstzerstörung aufopfern lassen.

    Nein, das geht gegen meine Auffassung von Liebe und Fürsorge.
    Definitiv.....


    Vergiss die Liebe nicht!


  10. #3530
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    Ja, alles gut



    Kann schon sein, dass das so ankommt. Für mich persönlich war es auch so, dass es meine Partnerschaft in Frage gestellt hat. Deshalb bin ich da gebranntes Kind und das liest man bestimmt raus.




    @ Deelite

    Oh, das Erlebnis haben wir auch gemeinsam ?! Dann wirst Du evtl. nachvollziehen können was ich meine...bzw. was ich gefühlt habe.

    Ja, dass er und seine Geschwister sich schon lange und intensiv kümmern hatte ich aus regelmässigen Postings noch in Erinnerung. Und ich gebe Dir Recht, dass man Menschen damit auch "verwöhnen" kann. Mir wurde damals auch beigebracht meinem Vater nur Dinge abzunehmen, die er ganz sicher nicht kann oder für die er ausdrücklich um Hilfe bittet.

    Tja, das mit der Selbstaufgabe ist so eine Sache.
    Objektiv betrachtet sage ich natürlich: Nein, auf keinen Fall darf man seinen Job oder seine Gesundheit, sein eigenes Leben riskieren.
    Subjektiv betrachtet weiß ich, dass man auch an einem schlechten Gewissen und an Selbstvorwürfen erkranken und zerbrechen kann.
    Meinst Du mit Hartz IV riskieren Deinen Mann ???
    Geändert von Purzel (25.06.12 um 17:18:21 Uhr)

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