Das kann ich leider nur allzugut nachvollziehen und Dir bestätigen, es wird auch nach weiteren Jahren nicht anders sein. Meine Mama fehlt mir seit nunmehr 6 Jahren ganz ganz doll
Heute vor zwei Jahren ist meine Mutti gestorben und sie fehlt mir immer noch jeden Tag (und wird es auch für den Rest meines Lebens tun). Meine Mami war nicht nur meine Mutti, sie war ein großer Halt in meinem Leben, sie hat mir in schwersten Zeiten Liebe, Kraft und Mut gegeben, nicht aufzugeben und weiterzumachen. Ich hab sie sehr, sehr lieb. Deshalb macht es micht besonders traurig, dass sie die durchweg tollen und positiven Entwicklungen der letzten ca 1 1/2 Jahre in meinem Leben nicht mehr miterleben konnte.
Herr - schmeiß Hirn oder Steine, aber triff!
Das kann ich leider nur allzugut nachvollziehen und Dir bestätigen, es wird auch nach weiteren Jahren nicht anders sein. Meine Mama fehlt mir seit nunmehr 6 Jahren ganz ganz doll
Meine Mama fehlt mir nun seit 1 Jahr und 1 Monat.
Ich mache mir immer mehr Vorwürfe, warum ich mir gerade in ihren letzten Monaten und Jahren nicht mehr Zeit für sie genommen habe.
Zuckerfee, ich weiß, was du meinst. Ich denke sooo oft: Wenn sie das jetzt sehen könnte oder mitbekommen hätte.... :-/
Weil man vieles vorher nicht wissen kann. Außerdem wäre es egal gewesen - es wäre nie genug Zeit gewesen. Und aus Deiner Formulierung "mehr Zeit genommen habe" schließe ich mal, dass Zeit auch nicht im Überfluss vorhanden war? Dann wärst Du vielleicht sogar angenervt und ungehalten dabei gewesen und das wäre jetzt noch viel schlimmer.
Dass das Vermissen nicht aufhört, ich glaube, das liegt einfach daran, dass unsere Liebsten (hier halt die Muttis) ganz besondere Menschen für uns waren mit einem ganz besonderen Verhältnis. Man hört ja nicht auf, jemanden zu lieben, nur weil er verstorben ist. Deshalb vermisst man ihn so schrecklich. Meinen Opa vermisse ich ja auch noch schmerzlich und der ist schon seit 25 Jahren tot. Wenn es ganz besonders schlimm wird, halte ich mir immer vor Augen, dass ich lieber damit lebe, einen geliebten Menschen für den Rest meines Lebens zu vermissen als dass es die innige liebevolle Beziehung, die ich zu ihm hatte, in dieser Form nicht gegeben hätte (Ist das verständlich? Mit Worten bin ich nicht so gut).
Herr - schmeiß Hirn oder Steine, aber triff!
Zuckerfee, du hast es genau richtig geschrieben. Ich weiß, was du meinst!
Man muss einfach lernen, mit der Trauer und Traurigkeit umzugehen. Und das braucht Zeit.
Meine Mama hat ca. 600 km entfernt gewohnt. Ich hatte Job und Kleinkind und konnte sie in der ganzen Zeit nur 1x besuchen und da war sie schon so krank, dass ich mir nicht sicher bin, dass sie es wirklich mitbekommen hat. Und mein Bruder war bei dem Besuch dabei, so dass sie bei dem Besuch nicht 100% mein "Mittelpunkt" war. Deswegen mach ich mir Vorwürfe. Ich hätte ihn bitten sollen, für eine Zeit raus zu gehen, damit ich mal mit ihr allein sein und mich von ihr verabschieden kann
Ich hoffe, sie hat es trotzdem so verstanden, wie ich es gemeint habe....
Ich drücke mal alle Traurigen in Gedanken. Ich habe noch beide Eltern, aber sie werden immer gebrechlicher und kränker, und ich habe starke Verlustängste und mag mir gerade gar nicht vorstellen, wie ihr Euch fühlt
Ich kenne das alles auch zu gut Mein Vater ist jetzt 14 Jahre tot und so langsam habe ich auch Verlustängste wegen Mutti Sie ist jetzt 65...irgendwie merkt man jetzt langsam, dass sie älter wird. Und im Winter war sie so viel krank, hat stark abgenommen... und manchmal wirkt sie etwas tüddelig. Ich hab ja nur sie... da wird mir schon manchmal Angst und Bange, wenn ich darüber nachdenke...
Die letzte Strophe deines Liedes war verklungen, als er deinen Namen rief.
In mir jedoch wird's nie verstummen. Es singt ganz leise........seelentief.
Diese Ängste hatte ich auch immer, Mayan. Konnte mir gar nicht vorstellen, wie es ohne meine Mama gehen soll. Sie war zwar so weit weg, wir haben uns sehr selten gesehen, aber wir haben mindestens 3-4x die Woche telefoniert. Ich weiß es noch genau. Immer "heimlich" an den Dialysetagen meines Vaters, damit sie in Ruhe telefonieren konnte. Wir haben oft stundenlang miteinander gesprochen. Sie war die einzige, die sich immer erkundigt hat, wie es dem Kleinen geht. Mit ihr konnte ich über alles reden. Eben auch über die Probleme, die man mit einem kleinen Kind hat. Das fehlt mir alles so unendlich. Aber wenn es denn einmal so ist, dann geht es. Wenn auch was wichtiges fehlt. Irgendwie geht es immer. Auch, wenn man es vorher nicht für möglich gehalten hat. Irgendwie wächst man auch daran.
So ist es. Das Leben lehrt einen mit den Aufgaben zu wachsen. Für mich war es auch unvorstellbar, dass meine Mama mal nicht mehr an meiner Seite sein würde. Dann traf es mich/uns völlig unvorbereitet und wir haben nicht die Zeit bekommen uns darauf einzustellen. Kurz danach erkrankte mein Vater schwer und wir hatten uns darauf eingestellt ihn auch zu verlieren. Das Schicksal gab uns aber noch ein paar relativ schöne gemeinsame Jahre und gerade als wir alle wieder ein wenig gefestigt waren erkrankte mein Vater an Demenz und ist nun bettlägerig und der Meinung Mama würde noch leben.
Das Leben ist nicht vorhersehbar (zum Glück) und man kann erst einschätzen wie man reagiert, wenn man in der Situation ist die es für einen bereithält. Dann lernt man sich und andere ganz neu kennen.