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Green Tea
Ich sehe das genauso und habe null Verständnis…
Ich bin einmal ohne Kindersitz gefahren, in einem Parkhaus, 15 m ohne Kindersitz, weil ich weit weg geparkt hatte, wir gerade ausgestiegen sind und ich dann sah, dass vorne ein Mutter-Kind-Parkplatz frei wurde.
Ich wollte mich beeilen, damit mir den niemand wegschnappt und hab meinen Sohn auf den Beifahrersitz gesetzt und bin mit ihm die 15 m gefahren. Total gedankenlos war ich. Mich hat dann ein Polizist out of Duty gesehen und angesprochen, als wir ausstiegen, er dachte aber, ich wäre generell ohne Kindersitz zum Supermarkt gefahren, somit war es ok für ihn, als ich ihm sagte, dass es nur ein paar Meter waren.
Ich hingegeben war froh, dass er mich angesprochen hat, ich hab mich so geschämt, mich hat das extrem wachgerüttelt. Im Nachhinein gesehen waren auch die 15 m in der Tiefgarage schon zuviel und leichtsinnig, auch dort kann was passieren…seitdem achte ich auf jede Kleinigkeit, was die Sicherheit betrifft.
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Green Tea
Also, ich finde auch, es gibt keinen Grund, ein Kind nicht anzuschnallen. Wenn ich keinen Kindersitz habe, dann darf ich kein Kind transportieren.
Meine Kinder schreien auch öfters, ja, das ist dann halt so, da müssen Sie durch während der Autofahrt und ich keine Möglichkeit habe, anzuhalten.
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Green Tea
Gerade WEIL ich Mutter von einem Kleinkind und einem Baby bin, geht mein Verständnis und Mitgefühl für diese Menschen gegen Null.
Du schießt Dir hier doch selbst ins Bein – kann ich gar nicht fassen. Du gibst auf der einen Seite zu, schon mal Deinen Sohn ohne Kindersitz transportiert zu haben (und ja, auch auf 15m kann etwas passieren) und gleichzeitig schreibst Du „hab ich null Verständnis“. Du bist sicher auch froh, dass nichts passiert ist, oder? Du warst nämlich dumm, egoistisch, verantwortungslos (was fielen hier noch für Sprüche? – Im übrigen: ich meine das nicht, sondern wende nur logisch die Kommentare hier an) und wenn etwas passiert wäre, hätte man Dir gesagt „Recht so, jetzt siehst Du mal, dass Du kein Kind mehr hast!“
Ich schüttel nur noch den Kopf über viele Posts hier und wundere mich mal wieder nicht, warum die Welt ist, wie sie ist.
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Gonzo
Die Bootsführer die das Kind aus dem Wasser gezogen und reanimiert haben, sind beide Väter, ebenso der Notarzt und der Helipilot, die sehen das auch immer wieder und mahnen zu Vorsicht, aber mein Mann ist wirklich entsetzt und meint etwas Demut und Milde würde hier gut tun
Schade, dass nicht die meisten Menschen denken wie Dein Mann (lieben Gruß an ihn!!) – dann sähe die Welt anders aus.
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paulinka
Schade, das ist nämlich eine menschliche Fähigkeit, die sich lohnt zu entwickeln. Und über die glücklicherweise noch viele Menschen verfügen, gerade diejenigen, die wie Gonzos Mann in der Not da sind.
Eine traurige Welt, in der Mitgefühl nur den Unfehlbaren gilt.
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Fluttershy
Ich unterschreibe bei Tommasina und Cara. Und Grüße an den Mann von der Wasserwacht, mein Respekt!
Ich gehöre auch zu den Feuerschutztürschliessern und den Kindersicherern, würde selber nie auf die Idee kommen, einen Mitfahrer, egal, ob Kind oder Tier, nicht zu sichern. Trotzdem leide ich mit den Eltern mit. Die haben das nicht gewollt. Die müssen noch viele Jahre damit klarkommen. Über die Gründe kann nur spekuliert werden. Ich habe aber in meinem Job zu viel gesehen, um Eltern noch zu verurteilen. Vor mir sind schon Eltern weinend und verzweifelt zusammengebrochen, weil sie ihr Kind aus blankem Nichtwissen ins Krankenhaus geschädigt haben. Da stehe ich auch da mit Tränen in den Augen. Und weiß nicht, wer mir mehr leid tut. Nicht jeder hat das Umfeld, den Intellekt oder die finanziellen Möglichkeiten, um sich adäquat um sein Kind kümmern zu können. Wer nicht vor Ort die Gegebenheiten mit eigenen Augen gesehen hat, sollte nicht zu hart urteilen. Auch euch könnte man im falschen Moment bei einem echten Missgriff erwischen, der unter Umständen Leben kosten könnte.
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LieseLotte
Doch das meine ich genau so. Beide haben mich nicht gesehen und haben mir die Vorfahrt genommen. Volltreffer. Kurz von der Sonne geblendet oder abgelenkt, schon ist es passiert. Das ist das Leben. Ich habe ein bisschen Geld von der Versicherung bekommen und war zum Glück nur leicht verletzt, obwohl in beiden Fällen beide Autos nur noch Schrott waren.
Warum sollte ich diesen Männern jetzt etwas Böses wünschen? Sie haben es nicht absichtlich gemacht. Unachtsamkeit und "menschliches Versagen" kann niemand verhindern, auch nicht bei sich selbst.
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Cara
Das kannst du nicht beweisen, das ist nicht richtig und nur deine persönliche Meinung. Aber das schriebst du ja. Dass diese ganzen Spekulationen, was-wäre-wenn unangebracht sind, Tiervergleiche etc, ist ebenso unangebracht, aber das versteht sich von selbst.
Ich werde mich noch mal dazu äußern, nur noch einmal meine Meinung sagen: Ich wünsche mir für jedes Kind, dass es behütet, geschützt und geliebt wird und in einem für es guten Elternhaus aufwächst. Dass dieser Unfall zu verhindern gewesen wäre, das bezweifelt hier, so lese ich es heraus, niemand. Ich am allerwenigsten. Da ist ein junges Menschenleben viel zu früh verloren gegangen.
Ich bin mir sicher, wenn die Eltern ihr Kind geliebt haben wie viele andere Mütter hier ihre Kinder lieben, dann werden sie bis an ihr Lebensende gestraft sein. Auch hier: Ich kann mir nichts Schlimmeres vorstellen, als dass die Kinder vor den Eltern sterben.
Aber noch einmal: Einige Kommentare sind unterirdisch. Sie müssen nicht sein. Den Eltern das Unglück an den Hals zu wünschen, lässt jegliches Mitgefühl vermissen. Egal, was sie getan haben. Sie begangen einen folgenschweren Fehler. Trotzdem verdienen sie Demut und Mitgefühl. Und nicht noch Hau-drauf-Kommentare, die an Gehässigkeit kaum zu überbieten sind.
Man muss nicht Mutter sein, um eine Katastrophe zu verstehen und zu betrauern. Ich würde mir aber wünschen, dass gerade die Mütter dann Mitgefühl zeigen würden. Denn das wäre etwas, was sie ihren Kindern auf den Lebensweg geben könnten.
Stimme ich aus vollem Herzen zu!
"Man kann nicht allen helfen“, sagt der Engherzige und hilft keinem. Marie von Ebner-Eschenbach, Schriftstellerin
Es gibt Menschen, die sich immer angegriffen fühlen, wenn jemand die Wahrheit sagt. Christian Morgenstern