Was hat Euch in den letzten Tagen traurig gemacht?

[Purzel]

Zuckerfee, auch ich kann leider nur allzu gut nachvollziehen wie Du Dich fühlst und sende Dir eine Umarmung.

[vivian]

Morgen hätte meine Mutter Geburtstag. Sie wäre 75 geworden. Als mein Vater 75 wurde, hat er ein großes Brimborium darum gemacht, damit wir ihm auch ja eine große Party organisieren. Das fand meine Mutti fuchtbar, deshalb hab ich ihr versprochen, wenn sie 75 wird, dann nehme ich mir den Tag frei und wir gehen richig schön bummeln. Und nachmittags hätte ich sie in ihre Lieblingskonditorei ausgeführt und dort nur für uns beide die große Kuchenetagere bestellt, damit meine Mutti sich nicht zwischen ihren zwei Lieblingskuchen hätte entscheiden müssen, da sie immer der Meinung war, dass "zwei Stücke zu teuer kommen". Das hätte sie total dekadent gefunden, dabei aber über beide Backen gestrahlt und es sich schmecken lassen. Und wenn wir dann am nächsten Wochenende die ganzen Novembergeburtstage gefeiert hätten (meine Mutti, meine Nichte und ich haben ja im Abstand von jeweils drei Tagen Geburtstag), hätten mein Bruder und ich sie mit einem leckeren China-Buffet und einer kleinen feinen Feier im Kreise ihrer Liebsten überrascht, das hatten wir damals auch schon abgesprochen. Statt dessen werde ich nun morgen in den Ruheforst gehen und ihren Baum besuchen. Dort werde ich dann ihr und dem Baum die Neuigkeiten der letzten zwei Wochen erzählen. Kuchen mitnehmen geht wohl schlecht.

Ich lese das jetzt erst und hab einen dicken Kloß im Hals. Ich hoffe, du hast den Gang zu ihem Baum und den Tag gut überstanden.

[Kleine Zuckerfee]

Danke, Ihr Lieben. Es war für mich ein sehr trauriger Tag, da mir bei solchen Anlässen immer wieder bewusst wird, wie lieb ich sie habe und wie sehr sie mir fehlt, gerade auch durch das Muckelchen. Aber glücklicherweise musste ich den Tag nicht allein durchstehen, mein Bruder war ebenfalls da.

[CurlyGirlie]

Zuckerfee, Purzel, Struppi, ich kann im Moment nicht viel schreiben, weil ich losheulen muss und euren Schmerz körperlich mitfühle, ich kann nur sagen, ich hatte auch so viele Pläne mit ihr, wollte mit ihr auf Adventsmärkte gehen, mir viel Zeit nehmen, auch zum Chinesen wollte ich sie entführen, das mit der Kuchenetagere wäre auch genau ihrs gewesen, ich wollte mit ihr noch so viel reden, mir noch mehr Rezepte von ihr geben lassen und stattdessen stehe ich jeden Tag an ihrem Grab und kann meinem Papa zusehen, wie er leidet und ihr wohl bald folgen wird. Dieses 2014 war das schlimmste Jahr in meinem Leben und ich hatte fürwahr nicht viele sorgenfreie Jahre und der 14. Oktober ist ein Albtraum, der leider wahr geworden ist. Aber es muss weiterlaufen, das bin ich meiner Familie schuldig.

[Klaraverstand]

Curly *schluck..............ich umarme Dich mal ganz fest. Es tut mir so sehr leid für Dich.

[Peppermintpatty]

Fühlt Euch gedrückt. Bei mir ist es nun 20 Jahre her, aber ich weiß immer noch genau, wie Ihr Euch fühlt.
Man lernt damit umzugehen, aber zu bestimmten Anlässen ist alles wieder da.

[CurlyGirlie]

Ja jetzt erstmal Weihnachten, dann Silvester, dann unsere ganzen Geburtstage im Januar/Februar, der erste Heimaturlaub ohne Mama, ihre Sachen im Dorfhaus, in den Stadtwohnungen, es wird ganz ganz hart und das Schlimmste ist, dass ich sie so schrecklich vermisse.
Wie du sagst, Patty, es wird, ich vermute mal, für den Rest des Lebens nie ganz aufhören.

[Peppermintpatty]

Da kann ich Dir leider nicht widersprechen, aber es wird besser mit der Zeit.

Meine Mutter ist am 18.12. überraschend gestorben und am 23.12. war die Beerdigung. Das Weihnachtsfest könnt Ihr Euch ja vorstellen.
Und das ist natürlich jedes Jahr wieder präsent.

Meine Schwester und ich verstehen uns ja sehr gut und wir erzählen uns nun gegenseitig Familiengeschichten.
Das ist eigentlich ganz schön.

[Gästin]

Ich bin gerade ganz dankbar (wenn man das so überhaupt schreiben kann), dass meine persönlichen Trauertage alle zweischen Februar und April liegen. Jetzt vermeide ich zumindest den Friedhofsbesuch am Ewigkeitssonntag. Aber ich kann alle sehr verstehen, die jetzt trauern.

Das, Patty, finde ich richtig schön.

Meine Schwester und ich verstehen uns ja sehr gut und wir erzählen uns nun gegenseitig Familiengeschichten.
Das ist eigentlich ganz schön.

Man zwar einen geliebten Menschen verloren, bleibt aber durch das Erzählen mit dem eigenen Leben verbunden.

[Peppermintpatty]

Ja, so ist es. Wir erzählen heute die Geschichten, bei denen wir als Teenager im Boden versunken sind und lachen uns kaputt.
Da haben wir die Rollen quasi übernommen.