Was hat Euch in den letzten Tagen traurig gemacht?

[Mayanmar]

na ja, wo hätte ich ihn denn beerdigen sollen? Bei meinen Vermietern im Garten oder irgendwo im Wald Und dann zieht man weg... und hat da noch irgendwo ein Grab...

Eine Freundin und frühere Nachbarin von mir ist letztes Jahr relativ adhoc aus unserer Siedlung weggezogen. Kurz vorher ist deren 14jährige Hündin gestorben und sie wurde bei uns hinter den Häusern irgendwo begraben. Der Mann war wohl in den ersten Monaten nach dem Umzug mehrfach drauf und dran, den Hund wieder auszugraben und ihn an die neue Wohnstätte zu legen Er konnte nur mit Müh und Not davon abgehalten werden... und der ist eigentlich völlig normal, also kein Spooky-Typ oder so. Meine Tierbestatterin hat mir übrigens erzählt, dass das nichts ungewöhnliches wäre... überhaupt hat sie mir Stilblüten erzählt, also, es gibt ja nichts, was es nicht gibt.

All diese Dinge und das alles eben so plötzlich kam, waren für mich gute Gründe, Timmy's Urne vorerst mit nach Hause zu nehmen. Wer weiß, wohin es mich im Leben mal verschlägt und wie alles so kommt, vielleicht habe ich ja mal irgendwann einen eigenen Garten, wo er ein besonders schönes Plätzchen finden wird...

[Lexas]

Mein Tierbestatter veranstaltet auf Wunsch sogar Trauerfeiern. Mit allem drum und dran. Wenn es jemandem bei der Bewältigung der Trauer um seinen Weggefährten hilft - warum nicht? Für mich wäre das nicht in Frage gekommen, aber wie auch beim menschlichen Verlust geht jeder anders mit Trauer um.

[Peppermintpatty]

Das sollte ja nun jeder selbst entscheiden, wie er mit dem Verlust seines Haustieres umgehen möchte.
Der Tod unserer Hunde war schrecklich, als würde ein Familienmitglied sterben und das waren sie ja irgendwie auch.
Jedenfalls liegen sie unter einem Findling im Garten.

[sterntaler]

Ich finde es absolut verständlich, das man die Urne seines geliebten Tieres daheim aufbewahrt, wenn man keinen eigenen Garten hat oder man sich nicht sicher ist, ob man dort wohnen bleiben möchte. Unsere verstorbenen Haustiere, 2 Katzen und ein Hamster liegen auf unserem Grundstück, da wir ein eigenes Haus haben und vermutlich nicht mehr umziehen werden. Würde ich zur Miete wohnen, hätte ich die Tiere auch einäschern lassen.

[Mayanmar]

Ich muss sagen, dass es mir gut getan hat, dass der Tierbestatter und seine Frau so mitfühlend und respektvoll waren. Eine Trauerfeier hätte ich auch nicht gebucht...aber es war schön, dass sich um alles so würdevoll gekümmert wurde.

[Tommasina]

Mayan, ich verstehe das gut, lass dir da von niemandem drein reden.

Gruselig finde ich es nicht, eine Urne zuhause auftzubewahren, auch wenn ich selbst nicht der Typ dafür bin.

Alles, was hilft, den Verlust auch nur ein wenig besser zu bewältigen, ist doch gut und richtig....

[HopiStar]

Unsere beiden Hundeomis stehen auch in der Urne im Schrank (und unser Erste würde es auch tun, wenn ich vor 12 Jahren darauf vorbereitet gewesen wäre und mir Gedanken gemacht hätte). Dazu trage ich einen Teil der Asche in meinem Schlüsselanhänger und in einem wunderschönen Ascheanhänger an einer langen Kette. Mich tröstet es, sie immer bei mir zu haben. Und es hat mich auch getröstet, als wir die Urne jeweils wieder zuhause hatten. Zum Einen habe ich das Gefühl, dass ich sie ja bis zu ihrem Tod nicht aus "den Händen" gegeben habe und bis zum letzten Atemzug bei ihnen war und die Zeit, als sie nicht da waren, war neben der Trauer noch das "aus meinen Händen".

[Exuser65]

Der Tod von Skinny und Struppi hat uns auch völlig überrascht, zumal beide innerhalb von 24 Stunden gestorben sind. Ich hätte sie auch gern in einer Urne bei mir. Und Hopi, die Idee mit dem Kettenanhänger finde ich toll! Sowas hätte ich mir für meine Mutter gewünscht. Es war leider ihr Wunsch, dass ihre Asche über einem Acker in Holland verstreut wird

[Mayanmar]

Ja, es ist tröstlich.. und das hast du sehr schön geschrieben, Hopi. Auch wenn manche das nicht verstehen können, es hat auch mir einen gewissen Halt gegeben, als Timmy wieder zu Hause war. Hier hat er gelebt, hier ist er gestorben. Mir war es z.B. unendlich wichtig, dass er nicht in der Tierarztpraxis starb, sondern hier, bei mir. Das hatte ich noch einen Tag vorher, als gar nicht abzusehen war, dass er so schnell gehen würde, mit dem TA besprochen. Und das war ein völlig neuer TA, der gerade an dem Tag eine orthopädische Sprechstunde hatte, der mir aber auf Anhieb sowas von sympathisch war, weil er so liebevoll mit Timmy umging. Er kam trotz OP-Terminen, er hat sich freigemacht und ich bin ihm so dankbar!

Die Art und Weise, wie er von uns gehen konnte war so würdevoll und liebevoll..und wir hatten auch danach noch die Zeit, uns zu verabschieden. Mutti und ich haben Kerzen angezündet, haben gebetet und ich habe ihn noch lange gestreichelt, bis dann der Tierbestatter kam. Und auch dieser hatte noch Zeit, auch wenn es schon spät war.

So schrecklich, wie es war, dass ich diese Entscheidung treffen musste... es war friedvoll und schön. Und ich war ihm das schuldig. Er war der liebste Freund, den ich jemals hatte.

[Jessie]

Mayan ich finde es auch sehr schön dass du deinen Schatz bei dir haben kannst.
Unsere Katzen und Hunde liegen alle im Garten bei meinen Eltern und meiner Tante begraben, die Idee dass unsere Tiere irgendwo fremdes wären würde mich verrückt machen.
Hopi, die Idee mit der Asche in der Kette finde ich wunderbar.
Mayan, ich drück dich.