Das tut mir leid, Gästin.
Aber man kann nicht auf alles eine Antwort haben und alles kontrollieren.
Die war schon in einem Alter, in dem Sterben nicht mehr als ungewöhnlich angesehen wird (genaues Alter kenne ich aber nicht). Aber die war körperlich z. B. besser drauf als ich, die hatten nicht mal Blutdruck und ich sehe sie vor mir mit ihrer faltenfreien Haut, ihrem Schwung und ihrem Elan.
Das Ding mit dem Gesund und Krank sein und Sterben, das habe ich echt noch nicht verstanden.
Man darf Wahrheit nicht mit Mehrheit verwechseln. (J. Cocteau)
Das tut mir leid, Gästin.
Aber man kann nicht auf alles eine Antwort haben und alles kontrollieren.
Ja, neben der Trauer um jemanden macht einem das mal wieder klar, dass man nicht wirklich beeinflussen kann, wann man gehen muss.
Manche Menschen sind furchtbar einfach, andere sind einfach furchtbar
Ja, ich glaube auch, das ist irgendwie Schicksal. Einer Kollegin von mir ist vor zwei Jahren eine Ader geplatzt, sie konnte auch in der Charité nicht mehr gerettet werden. Sie war jünger als ich, schlank, sportlich, hat sich gesund ernährt etc. Wir konnten es alle nicht fassen.
Frieden schafft Reichtum. Reichtum schafft Übermut. Übermut bringt Krieg. Krieg bringt Armut. Armut macht Demut. Demut macht Frieden. - J. G. v. Kaysersberg
Wir sehen halt wirklich nur die Äußerlichkeiten.
In der Firma waren alle sehr bestürzt über den Tod eines Kollegen, gerade in Rente. Er war über 40 Jahre alkoholkrank; das hinterlässt Spuren im ganzen Körper...
Ich fand es natürlich traurig, aber es war halt im Bereich des möglichen.
In der aktuellen Phase sind ja auch die mit Vorerkrankungen gefährdeter, nur weiß das halt auch niemand wirklich.
Das würde ich aber auch sagen. Kollegen sind mir auch nicht egal, und wenn jemand 40 Jahre Alkoholprobleme hat, dann muss sich das doch irgendwie schon bemerkbar gemacht haben.
Frieden schafft Reichtum. Reichtum schafft Übermut. Übermut bringt Krieg. Krieg bringt Armut. Armut macht Demut. Demut macht Frieden. - J. G. v. Kaysersberg
Ah okay, alle in der Firma kann man natürlich nicht kennen. Und ja, derjenige muss es schon selbst wollen, zu einer Therapie überreden nützt da gar nichts. Meist müssen sie ja richtig tief in der Sch**** stecken, um sich dann selbst aus dem Sumpf herauszuziehen.
Frieden schafft Reichtum. Reichtum schafft Übermut. Übermut bringt Krieg. Krieg bringt Armut. Armut macht Demut. Demut macht Frieden. - J. G. v. Kaysersberg
Ich habe vor einiger Zeit erfahren, dass ein Kollege von mir wohl ein großes Alkoholproblem hatte. Ich habe es nicht bemerkt, und ich habe sehr viel mit ihm zusammenarbeitet. Er ist mittlerweile schon seit einigen Jahren in Rente. Er war immer ein Genuss-Mensch, hat gerne gekocht und auch mal einen guten Wein getrunken. Dass er aber immer eine Pulle Schnaps oder ähnliches in seiner Schreibtischschublade hatte und sich zwischendurch einen Schluck genehmigte, wusste ich nicht und habe es nicht bemerkt. Man hat es nicht gerochen und ihm auch nicht angemerkt.
Hätte mir jemand gesagt: "Herr X ist Alkoholiker", hätte ich gelacht und demjenigen den Vogel gezeigt. Wir saßen quasi Tür an Tür und hatten sehr viel Kontakt.
Vor einiger Zeit (da war er schon in Rente) erzählte er mir, dass er nichts mehr trinkt, weil er es nicht mehr verträgt (Ich hatte ihm einen guten Rotwein empfohlen). Von einem anderen Kollegen weiß ich nun mittlerweile, dass er nichts mehr trinkt, weil er alkoholkrank war und es wohl dann in der Rente endlich geschafft hat, trocken zu werden.
Es ist also nicht unbedingt so, dass man so etwas zwingend merken muss. Gerade solche Menschen sind scheinbar oft sehr geschickt darin, das vor anderen zu verbergen. Ich hätte wirklich niemals gedacht, dass er trinkt!
Das mir mein Hund das liebste sei, sagst Du, o Mensch, sei Sünde.
Mein Hund bleibt mir im Sturm noch treu, der Mensch nicht mal im Winde.