Meine Mutter bekomme ich nicht in eine Kurzzeitpflege, und mein Vater hat sein Kontingent für dieses Jahr ohnehin schon ausgeschöpft.
Patty, Du hast vollkommen recht, ich möchte sie am liebsten über das Knie legen. Wie kann man so leichtsinnig und unverantwortlich sein. Ich mache mir Sorgen, aber ich bin auch richtig wütend .
"Wer immer erreichbar ist, gehört zum Personal." (Karl Lagerfeld)
Ich kenne das leichtsinnige Verhalten von meiner Mutter - wir konnten uns das nur mit Altersstarrsinn erklären. Hätte sich meine Mutter an die Anweisungen des Arztes gehalten und wäre nur mit ihrem Gehwagen unterwegs gewesen, wäre sie nicht mehrmals gestürzt und hätte sich dann zum Schluss keinen Oberschenkelhalsbruch zugezogen. Das war der Anfang vom Ende. Mein Schwester und ich (220 km Entfernung damals vom Wohnort meiner Mutter) hatten die gleichen Gefühle wie du, trotz Liebe und Zuneigung. Sie war diesbezüglich völlig beratungsresistent. So viel Unvernunft macht einfach nur wütend. Organisiere mal alles von der Ferne, wenn du voll berufstätig bist oder wie meine Schwester noch zusätzlich ein kleines Kind hast. Es war un-säg-lich.
Kommt vielleicht für deine Eltern ein/e dauerhaft persönliche/r Betreuuerin/Betreuuer in Betracht?
Ich hoffe, für euch wendet sich alles zum Guten.
H.G. eve
Wozu braucht man ein Gehirn, wenn man es nicht benutzt?
ach Mann. tut mir leid.
Es gibt im Krankenhaus solche STellen, die genau bei solchen Fällen beraten, die KH dürfen nicht entlassen, wenn die Betreuung danach nicht sichergestellt ist. ich drücke euch die Daumen!
Danke für Eure lieben Worte. Es handelt sich um eine Oberarmkopffraktur, eine sehr häufige Fraktur bei älteren Menschen (kannte ich bis dato noch gar nicht).
Meine Mutter ist ziemlich wurstig und glaubt, daß sie das alles irgendwie hinbekommen wird. Der Arm muß nach der OP wohl kurzzeitig in einer Schlinge bleiben, aber auch sehr schnell mobilisiert werden. Wie man seinen Alltag vorwiegend mit der linken Hand gestaltet, darüber kann ich seit 1,5 Jahren aus Erfahrung sprechen...
Ich warte jetzt erst einmal die OP ab, und dann müssen wir uns die Karten legen. Meine Tanten vor Ort (auch 80+, aber sehr fit) werden erst einmal das Nötigste besorgen.
Ich habe meinem Mann schon "angedroht", daß ich nicht mit in Urlaub fahren könnte, sondern die Zeit bei meinen Eltern verbringe. Statt meiner könnte er ja seine demente Mutter mitnehmen, die uns ständig damit in den Ohren liegt, daß sie mit uns fahren will. Er war von meinem Vorschlag allerdings nichts allzu amused...
"Wer immer erreichbar ist, gehört zum Personal." (Karl Lagerfeld)
Ach Mann astama, ist das alles Mist
Astama, ich wünsche Deinen Eltern und Euch alles erdenklich Gute. Dass sie nicht in eine Kurzzeitpflege wollen kann ich mir denken, aber Du könntest vielleicht einen Pflegedienst organisieren der täglich nach Hause kommt?
Ich muss mal eine Lanze brechen für die Unvernunft von älteren Menschen, denn ich denke nicht, dass es unbedingt mit dem Alter zu tun hat. Es muss sehr schwer sein sich selber und anderen gegenüber zuzugeben, dass man irgendetwas nicht mehr kann. Dass man zu alt ist, dass man auf andere angewiesen ist. Es ist unangenehm immer um Hilfe bitten zu müssen und abzuwarten bis jemand Zeit hat, immer wieder das Gefühl zu haben jemandem zur Last zu fallen usw. Ich werde um Alter garantiert genauso werden, denn eigentlich bin ich es heute schon. Klar, im Nachhinein ist man immer schlauer und weiß, dass man es sich und den Mitmenschen nun noch schwerer gemacht hat. Aber eben erst im Nachhinein und das ist in jedem Alter gleich.
Insofern verstehe ich den Ärger darüber, dass dieser Unfall verhinderbar gewesen wäre. Aber ich verstehe auch den Wunsch von Astamas Mutter alleine und zu dem für sie passenden Zeitpunkt ohne fremde Hilfe tapezieren zu wollen und ich bewundere sogar ein bisschen den Mut. Es gibt auch Menschen, die meinen gar nichts mehr alleine zu können und für die man quasi rund um die Uhr zur Verfügung stehen muss.
Vielleicht lässt Du Deine Mama Deinen Unmut nicht ganz so doll spüren, Astama. Gestraft ist sie ja eh schon genug.
Astama, das sind echt üble neue Nachrichten. Ich drücke die Daumen, dass es klappt mit Eurem Urlaub, ihr Euch erholen könnt und Dir wünsche ich starke Nerven und Deinen Eltern gute Besserung!
"Man kann nicht allen helfen“, sagt der Engherzige und hilft keinem. Marie von Ebner-Eschenbach, Schriftstellerin
Es gibt Menschen, die sich immer angegriffen fühlen, wenn jemand die Wahrheit sagt. Christian Morgenstern
Danke für Eure lieben Worte! Meine Mutter hat die OP gut überstanden (abgesehen davon, daß ihr danach extrem übel war). Jetzt muß der Heilungsprozeß starten. Mein Vater hat aber seine Selbstsicherheit wiedergewonnen und klang heute recht entschlossen. Vielleicht reißt ihn das Ganze auch etwas aus der Lethargie der letzten Monate, in denen er sich komplett auf meine Mutter verlassen hat. Seine Schwestern kümmern sich auch etwas um ihn, wenn er wieder zu Hause ist.
Wir müssen jetzt Tag für Tag sehen, wie sich alles entwickelt, und uns dann die Karten legen. Im Moment planen wir Richtung Urlaub.
"Wer immer erreichbar ist, gehört zum Personal." (Karl Lagerfeld)