Ich komm aus dem Erschrecken nicht mehr raus. Nachdem sich alles etwas beruhigte und mein Vater wieder zu Hause ist und es ihm gut geht, bin ich in der Nacht auf Montag ins Krankenhaus eingeliefert worden, bzw. habe mich in der Notaufnahme eingestellt und sie haben mich dort behalten.
Vor einigen Wochen bin ich schon einmal nachts wach geworden und hatte unfassbare Schmerzen in der Mitte des Körpers (wenn man mir den Kopf abhacken würde und von oben reinschaut, genau in der Mitte, quasi da, wo das Sonnengeflecht ist). Sie gingen, nachdem ich Schmerzmittel genommen habe und einen Tee getrunken habe, nach ca. 2 Stunden weg.
Nach wiederum einigen Wochen hatte ich das erneut, aber nicht so schlimm und bin schnell wieder eingeschlafen.
Montagnacht, um kurz vor 3 Uhr wieder - ich wache auf, Herzrasen und richtig schlimme Schmerzen. Oberbauch, Brust. Ich bewege mich, trinke Tee, nehme was für den Magen, nehme Schmerztabletten, es wird immer schlimmer. Ich stöhne und höre mich an wie Nawalny im Flugzeug. Es geht und geht nicht weg. Um 5.30 Uhr habe ich meinen Mann geweckt und der hat mich zum Krankenhaus gebracht (3 Gehminuten von hier).
Herzinfarkt und Lungenembolie wurden schnell ausgeschlossen, aber sie haben mich da behalten, weil der Magen untersucht werden sollte.
Inzwischen bin ich wieder zu Hause und es ist wahrscheinlich, dass es Endometriose am Zwerchfell ist . Um das genau herauszufinden, muss aber ein Spezialist dran und ggf. auch eine OP.
Bei all der Diagnostik wurde aber auch noch eine Gastritis und eine chronische Entzündung der Galle mit riesigem Stein und eine Zyste an der Niere festgestellt. Passend zum Spruch: Man kommt kränker raus als rein.
Die Nacht war wirklich unangenehm, die Schmerzen, die Angst, die Kälte (es war so kalt in der Notaufnahme), Blutabnahme in den Pulsadern (ich hasse es!!) - aber das Krönchen war der Corona-Test. So etwas habe ich noch nicht erlebt. Was für Schmerzen! Die waren bis zum Hinterkopf im Gehirn. Jede Wette!
Da das Ergebnis erst nach Tagen vorliegt, musste ich auf meinem Zimmer bleiben, durfte nicht einmal die Tür öffnen. Für jede Frage klingeln. Da es ein altes Krankenhaus ist, mit sehr sanierungsbedürftigen Stationen (mein Zimmer war hart an der Grenze - könnte mir vorstellen, dass das nicht mehr den Hygienebestimmungen standhält) - gab es nur eine Dusche pro Station auf dem Flur. Da durfte ich auch nicht hin. Als ich wieder heim durfte nach 3 Tagen habe ich 3 Stunden geduscht. Das war herrlich!
"Man kann nicht allen helfen“, sagt der Engherzige und hilft keinem. Marie von Ebner-Eschenbach, Schriftstellerin
Es gibt Menschen, die sich immer angegriffen fühlen, wenn jemand die Wahrheit sagt. Christian Morgenstern