Nicht dass das missverstanden wird.
Natürlich ist das normal, dass die Interessen, ist ja ein neuer Lebensabschnitt, sich ändern.
Und dass ein Kind etwas besonderes ist, keine Frage.
Aber es sind die von Dir genannten "Abwertungen" des Gegenüber, die es langfristig schwierig machen, eine Freundschaft aufrecht zu erhalten.
Vielleicht ist es was anderes, wenn es einem in der Schwangerschaft gut geht, wenn es einem 50% scheiße geht kann man nicht so nebenbei schwanger sein. Finde ich.
Und keine möchte die Art Übermutter werden und die meisten werden es automatisch. Ganz ehrlich, das erste halbe Jahr habe ich mich nicht mehr wahrgenommen, wie sollte ich da mit anderen über andere Themen sprechen. Ich habe ja nichts mehr in der Welt mitbekommen und da sollte ich noch ein vernünftiges Gespräch führen? Klar sollte man irgendwie zu sich selbst finden, aber das braucht auch Zeit. Aber ich bin froh das ich jemanden habe, der mir ab und an in den Allerwärtesten tritt. Übrigens selbst eine Mama von 2 Kindern
Aber das ist wie mit allem, solange man eine Basis hat klappt das. Im Moment bekomme ich von einer Bekannten immer zu hören, wieeeeeeeee anstrengend Kind und Vollzeitjob sind und das ich ja noch gar nicht wisse was Stress wirklich ist. Es gibt also immer eine Steigerung.
Bei mir ist es in der Regel umgekehrt, ich möchte eigentlich nicht viel mit Kollegen/Freunden/Verwandten über meine Schwangerschaft reden, aber ständig löchert mich jemand mit Fragen, täglich wird mein Bauch begutachtet etc. Am Anfang hat es außer meinem Mann und eben dieser Freundin, die sich abgewendet hat, niemand gewußt. Auch mit ihr habe ich nur sehr selten darüber geredet, stattdessen ging es bei Schwangerschaftsthemen eben um die Horrorstories, die ich von ihr erzählt bekam.
Von anderen Leuten wird dem Ganzen viel mehr Aufmerksamkeit entgegengebracht als ich das eigentlich möchte.
Eigentlich möchte ich, das das eine Sache zwischen mir und meinem Mann ist und bleibt.
Wenns nach mir gegangen wäre, hätte ich bis zur Geburt am liebsten keinem davon erzählt, außer unseren Eltern.
Ich war auch eher introvertiert und hab es kaum thematisiert. Liegt vielleicht auch daran, dass ich in meinem Umfeld weit und breit die einzige Schwangere war und zu viel Angst hatte, um es zu genießen.
Es nimmt der Augenblick, was Jahre gaben.
(nach Johann Wolfgang von Goethe)
Und die Einzige, die es am liebsten in die Welt hinaus schrie und "Halleluja!", "Praiiiiiise the Lord!" und"lobet den Herrn, sie ist SCHWANGER!!!" war meine Mutter und sie war fast die ganze Zeit in Griechenland und hat eben dort alle an ihrer Freude teil haben lassen.
Es nimmt der Augenblick, was Jahre gaben.
(nach Johann Wolfgang von Goethe)