Ich bin tatsächlich mal wieder bei Gästin
Mein Englischlehrer hat es damals leider versaut. Er hat mich vor allen anderen in der Klasse im sog. Sprachlabor so bloßgestellt und alle hören lassen, wie schlecht meine Aussprache ist (ca. 7.-8. Klasse), dass ich mich nie wieder getraut habe, zu sprechen. Ich habe es dadurch nie richtig gelernt und somit wurde sich immer wieder lustig gemacht und zack - Teufelskreis. Jetzt bin ich fast 50 und kann es immer noch nicht. Schaffe es aber, mich überall zu verständigen. Im Studium hatte ich mal den Fall, dass eine Komilitonin bei einem Auslandsaufenthalt nicht den Portier anrufen wolllte, um zu fragen, wie das Fenster zu öffnen sei (wir waren im selben Zimmer zur Übernachtung). Sie hatte sich immer darüber lustig gemacht, wie schlecht mein Englisch ist und ihre als perfekt geschildert. Letztendlich habe ich den Portier angerufen und wir bekamen ein geöffnetes Fenster. Was nützt die beste Sprachkenntnis, wenn ich sonst nicht in der Lage bin, Dinge anzugehen?
Aber im beruflichen Kontext? Never. Würde ich nie tun. Muss ich auch nicht. Zum Glück. Bisher.
Und, ich habe es sicher schon geschrieben und es wird auch in diesem Thread deutlich: Kein Englisch zu können - da hat man mal schnell ein Stigma weg, trifft auf Unverständnis.
Bei Mathe dagegen wird immer kokettiert "hach, konnte ich noch nie *kicher*" ist irgendwie anerkannt, dass man nicht in der Lage ist, Prozente auszurechnen oder einen einfachen Dreisatz, geschweige denn einfachste Stochastik zu können. Hauptsache, man ist nicht so doof und kann kein Englisch...
"Man kann nicht allen helfen“, sagt der Engherzige und hilft keinem. Marie von Ebner-Eschenbach, Schriftstellerin
Es gibt Menschen, die sich immer angegriffen fühlen, wenn jemand die Wahrheit sagt. Christian Morgenstern