Das sehe ich auch so. Ich finde, es kommt auf den Context an.
Handelt es sich um "ich finde das toll und möchte das auch machen" oder handelt es sich um "ich nehme es Dir weg"
oder "ich mache mich über Dich lustig".
Es war doch schon immer so, dass Kulturen voneinander gelernt und Dinge übernommen haben.
So haben sie sich weiterentwickelt.
FFF hat sich mit dieser verkauften Diskussion keinen Gefallen getan und lenken leider von ihrem wichtigen Anliegen ab.
Manche Menschen sind furchtbar einfach, andere sind einfach furchtbar
Es gibt dazu und wird dazu immer unterschiedliche Meinungen geben.
Z.B. ist ja auch nicht eindeutig, wie man das Wort Eskimo nicht benutzen darf, die einen fühlen sich verletzt, andere nicht.
Fakt ist aber, dass FFF von ihrer eigentlichen Botschaft komplett ablenkt und dann von Leuten nicht mehr enrstgenommmen wird.
Sehr unvorteilhaft und dumm.
Wie gesagt, es geht nicht um DIE Kulturen. Sondern um Kulturen, die während der Zeit des Imperialismus ausgelöscht, fast ausgelöscht oder verächtlich gemacht wurden.
Es spricht z.B. überhaupt nichts dagegen, sich mit den vielen unterschiedlichen Kulturen der indigenen Völker zu beschäftigen. Aber mit einem indigenen Kopfputz rumzurennen und wilder Indianer zu spielen, kommt halt heute nicht mehr so gut. Ich meine, das hat uns doch nie wirklich interessiert, was dahinter steckt, oder? Wenn man es wüsste, würde man es wahrscheinlich freiwillig nicht machen, weil man den entsprechenden Respekt hätte, aber so wichtig ist deren Kultur dann halt doch nicht.
These violent delights have violent ends.
Ja, aber welches Kind interessiert sich heute noch für indigene Völker und setzt sich mit dem Thema auseinander? Das Eis bei dem Thema ist so dünn geworden, darauf lassen sich die wenigsten Eltern ein. Das ist dann natürlich das andere Extrem.
Heute noch? Die meisten Kinder haben sich doch noch nie wirklich für indigiene Völker interessiert. Bei den meisten beschränkt es sich auf Cowboy-und-Indianer-Spielen. Oder Karl May, der sein Wissen aus den damaligen Propaganda-Büchern bezog.
Es spricht nichts dagegen, sich ein bisschen damit zu beschäftigen. ZDFinfo und Phoenix bringen viele entsprechende Sendungen dazu. Ja, und wenn man sich nicht sicher ist, wem man auf die Füße treten könnte, dann lässt man es halt. Dadurch gehen uns keine Kulturen oder Gemeinsamkeiten verloren, das waren dann eingebildete Kulturen und Gemeinsamkeiten.
These violent delights have violent ends.
Indigene Völker sind noch ein Thema für sich. Zumal ich eigentlich schon der Meinung bin, das unsere Generation schon ein wenig mehr sich mit dem Thema auseinander gesetzt hat als die Karl-May Generation meiner Eltern. Ab einem gewissen Alter kommt man ja durchaus über das "Cowboy & Indianer" spielen hinweg, stellt Fragen, kritische Fragen. Ich finde, dass ganze bringt doch eine gewisse Dynamik ins Rollen, man kommt von einem Thema ins andere. Ein kritisches auseinandersetzen mit der Geschichte, der amerikanischen aber eben auch mit der europäischen und mit dem Christentum, Thema Missionieren.
Aktuell habe ich das Gefühl, wird das einfach totgeschwiegen.
Beim Thema Kulturen & Kulturen vermischen sehe ich das eher mit Blick auf eine gemeinsame Zukunft. Aber manchmal denke ich, ist das von den Menschen gar nicht gewünscht.
Bitte nicht alle über einen Kamm scheren. Ich setze mich sehr mit dem Thema auseinander, weil diese Völker genau die Lebensweise leben, an der ich mich orientiere. Ist in der modernen Welt natürlich nicht so umsetzbar. Aber in angepasster Form schon. Das ist echtes Interesse und Wertschätzung und hat nichts damit zu tun, an Fassnacht in einem bunten „Indianer“-Kostüm herumzulaufen. Ich trage keinen geflochtenen Gürtel aus Palmen oder Robbenfell. Das passt hier ja gar nicht her. Ich benutze auch Internet, fahre Auto und wohne in einem Haus.
Aber ich habe zB schon eine Kette der Sámi getragen, aus Respekt gegenüber ihrer Kultur und Unterdrückung.
Aus der ursprünglichen Lebensform mit den Faktoren Ernährung, Bewegung, Schlaf, Jagd, Familie/Sippe, etc. kann man einiges lernen und es gibt Aufschluss über unsere heutigen Probleme und Krankheiten.
Die Völker sollten jedoch am besten in Ruhe gelassen werden. Die moderne Zivilisation schadet ihnen. Es gibt ein Volk, das hatte seit 10.000 Jahren keinen Kontakt zu Außenwelt, bis auf 2 Besuche, und sie leben wohl bestens. Ein Missionar, der ihre Insel besuchen wollte, wurde sofort von ihnen mit Pfeil und Bogen erschossen.
Interessant finde ich auch die Korowai im Dschungel von Papua. Sie leben in Baumhäusern in bis zu 50m Höhe. Sie klettern ohne Hilfsmittel auf Bäume. Wer kann das hier schon? Sie praktizieren noch Kannibalismus, weil sie Krankheiten nicht kennen und statt dessen glauben, man werde von bösen Geistern besessen, die man dann töten müsse.
An solche isolierten Völker hatte ich gar nicht gedacht. Eher die, denen man ihr Land schon weggenommen und durch Reservate ersetzt hat.
Aber das war sowieso nur ein Beispiel, um eine unterschiedliche Gewichtung zu erklären. Es geht eben nicht um Iren oder Männer.
Bei dem Dread-Locks-Thema sind sie wohl über das Ziel hinausgeschossen und konnten offenbar auf die Schnelle nicht genug recherchieren. Aber wie ich hörte, hat es die junge Dame nicht übel genommen und nimmt die Einladung zum Gespräch an.
These violent delights have violent ends.