"Man kann nicht allen helfen“, sagt der Engherzige und hilft keinem. Marie von Ebner-Eschenbach, Schriftstellerin
Es gibt Menschen, die sich immer angegriffen fühlen, wenn jemand die Wahrheit sagt. Christian Morgenstern
So ganz stimmt das nun auch wieder nicht. In der IT werden dringend Frauen gesucht, es gibt da auch Foren und Zusammenschlüsse, Ladies in Tech. In der Branche kennt man sehr genau seinen Marktwert, der Arbeitgeber ebenso.
Das Leute von allen Destinationen der Welt arbeiten können, ist auch ein Vorteil.
Manchmal liegt das Jammern auch am Bewerber. Zu unflexibel etc. Die ganz Jungen haben evtl noch nicht die Erfahrung. Nur das Studium alleine bringt keine Praxis. Vielleicht sollte man da mit den Gehaltsforderungen nicht ganz oben ansetzen. Nur meine Meinung.
Ich glaube, die Tech-Szene ist eine eigene Welt.
'
Auf WDR 5 gab es mal einen Bericht über Leute, die Spiele entwickeln.
Denen stellte der AG jeden Tag ein veganes Buffet hin und es gab einen Happiness-Beauftragten,
dessen Job es war, dafür zu sorgen, dass alle glücklich sind.
Mein Arbeitgeber findet schon super, dass es einen Wassersprudler gibt
Ich will gar kein Buffet, aber etwas mehr Wertschätzung wäre schon nett ....
Über meinen Mann habe ich mitbekommen, dass sich in der IT etwas gewandelt hat, zumindest
in seinem Bereich. Jahrelang waren das die Nerds, die nur Geld kosten und die man am besten los wird.
Dann hat man die erstaunliche Erkenntnis gewonnen, dass die Jungs in den Laberrunden
nicht die waren, die dafür sorgen, dass der Laden läuft. Überraschung!
Und dann hat man plötzlich wieder die Nerds gesucht ....
.
Geändert von Peppermintpatty (18.02.23 um 17:29:09 Uhr)
Manche Menschen sind furchtbar einfach, andere sind einfach furchtbar
Klar. Eine IT Auszubildende lässt sich nicht vergleichen mit einer Auszubildenden als Arzthelferin. Die muss eben an diesem Ort arbeiten. Hier wie dort muss aber die Person gut sein.
Und wenn sich heute jemand selbstständig macht, muss die Person brennen. Der Staat macht es einem nicht einfach mit Steuern und Papierkram. Beispiel: Wir steuern mit offenen Augen auf ein Problem zu, in absehbarer Zeit werden Allgemeinmediziner fehlen, auf dem Land vor allem. Auch die Fallpauschalen waren ein Bumm. Aber es wird nichts getan.
Pauschal "es wird nichts getan" stimmt bei diesem Beispiel nicht. Ich arbeite in der Mediziner-Ausbildung.
Schon vor Jahrzehnten hat man das Problem (zu wenig Allgemeinmediziner vor allem in ländlichen Gebieten) erkannt und sich Gedanken gemacht. Leider nicht ausreichend. Zumal sich das Problem noch verstärken wird. Aber man hat bspw. aufgrund von Studien, dass Medizinstudierende häufig im Raum Ihrer Ausbildung verbleiben, schon vor 10 Jahren angefangen, in OWL Medizinstudierende in Unis zu bringen (u.a. Satellitenlösung Bochumer Modell im JWK Minden und Herford bis hin zur Errichtung einer Medizinischen Fakultät in Bielefeld unter anderem mit Landarztquote).
Zudem steigt der Druck auf die Unis, mehr Medizinstudierende aufzunehmen, extrem. In NRW werden dafür Millionen bereitsgestellt.
Zu wenig. Aber man macht etwas.
"Man kann nicht allen helfen“, sagt der Engherzige und hilft keinem. Marie von Ebner-Eschenbach, Schriftstellerin
Es gibt Menschen, die sich immer angegriffen fühlen, wenn jemand die Wahrheit sagt. Christian Morgenstern
Hey Bündel, was du sagst ist richtig. Nur fährt der Zug in die verkehrte Richtung. Es sollen zwar mehr Leute Medizin studieren, trotzdem will von diesen keiner eine Landarztpraxis übernehmen. Bei uns im ländlichen Kreis geben viele ihre Praxis aus Altersgründen auf, Nachfolger:innen finden sich nicht. Für die alten Menschen bedeutet dies, oft 50 bis 60 km in die nächste Stadt / Kreis etc. zu fahren. Hier wäre ein anderes Abrechnungssystem und/oder Beihilfe zur Praxisübernahme evtl. hilfreich. Es nutzt nichts, ein Problem zu erkennen, man muss gerade im medizinischen Bereich auch was tun.
Liebe Grüße
Cara
"Du bist gerade 82 geworden. Du bist immer noch schön und begehrenswert. Wir leben seit 58 Jahren zusammen und ich liebe Dich mehr als je zuvor. Erst kürzlich habe ich mich erneut in dich verliebt" (André Gorz, aus Brief an D)
Daher ja der Schwerpunkt in der neuen medizinischen Fakultät in Bielefeld: Allgemeinmedizin.
Ein Schritt in die richtige Richtung.
Sehr viele Hausarztpraxen hier in Bielefeld und im Umland haben schon (sehr) früh Studierende mit in der Praxis, natürlich auch mit der Hoffnung, dass die Studierenden nach Beendigung des Studiums hier im Umland oder in der Stadt bleiben und Praxen übernehmen.
Ein guter Ansatz, wie ich finde.
Die Studienplätze waren im ersten Durchgang letztes Jahr wohl sehr begehrt.
Cara, Du hast völlig Recht. Und das Problem wird in den nächsten Jahren sehr sehr groß werden - 36 % (!!!!) der HausärztInnen sind über 60 Jahre alt. Dann wird es nicht nur auf dem Land ganz schlimm. Und ja, man muss auch unbedingt in der Struktur der (Allgemeinmedizin)praxen und Kliniken viel ändern, sonst kann man noch so viele Studierende ausbilden, wenn sie später nicht in der Versorgung arbeiten wollen. Bielefeld ist Pilot und ein Tropfen auf dem heißen Stein. Begehrt sind Medizinstudienplätze immer.
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