Da ich von Alkohol steinmüde werde, war ich nie Gesellschaftstrinker und auch noch nie betrunken. Aber phasenweise hab ich schon regelmäßig abends zwei, drei Gläschen Wein getrunken. Bis mir das ZU regelmäßig wurde. Wie schnell man sich doch an den Wein gewöhnen kann.
Ich beobachte eher einen steigenden Trend zu totaler Abstinenz. Allerdings die aggressive Variante. Das sind dann die, die den ganzen Abend lang über ihr Nicht-Trinken reden müssen - nervig. Genauso nervig wie diejenigen, die bei einer normalen Essens-Einladung ein Glas nach dem anderen in sich reinschütten und bald nicht mehr geradeaus denken können.
Meinen Freund hab ich als starken Raucher und Gelegenheits-Betrinker kennengelernt, der regelmäßig seine Schmerzmittel mit Hochprozentigem eingenommen hat. Aber weil er über Freunde die Nähe zu Subkulturen genießt, ist er irgendwann auf den Straight-Edge-Gedanken gekommen. Erst hat er zu rauchen aufgehört, dann dem Alkohol abgeschworen. Ich hab noch zwei Jahre weitergeraucht und trinke auch noch ab und an ein (!) Gläschen. Zum Glück hat er nie versucht, mich davon abzubringen. Denn es ist ja schön wenn man nichts trinkt, aber man muß doch nicht gleich eine Religion daraus machen.