Fliegen - schon wieder *grusel*!

[Boris]

Hey, Andrea , kann dich nur zu gut verstehen!! Aber Neuseeland und Australien, DAS wären Ziele, die auch für mich AUF GAR KEINEN FALL drin wären, da könnte Tanja alles probieren, was sie will!!
Zum Glück gibt sie sich ja jetzt erst mal mit New York zufrieden, und noch besser, VIEL BESSER: wir drücken für den Spaß (12 Tage!) ganz schön was ab ! Hätte ruhig noch etwas teurer sein können, denn die Kohle hat man ja nicht jedes Jahr, ha !

Ich weiß, das klingt jetzt verrückt, aber ich weiß schon, was ich sage: kaum aus dem Reisebüro und auf dem Weg nach Hause, meinte Tanja schon (als ich von der Schönheit Hamburgs für einen Sommerurlaub nächstes Jahr erzählte), dass sie unbedingt mal nach Kanada will, und das seien dann ja nur wenige Stunden Flug mehr *aaaaargh!* !

Lieber Gruß!

[andijo]

Hallo Boris,
vielleicht sollten wir beide nach Hamburg und Tanja und Oliver....

Nein, das war jetzt keine gute Idee!



Liebe Grüsse auch an Tanja
Andrea

[MySharona]

Hab den Post gerade erst gelesen (bin über Suchen gegangen, weil ich Ende April nach London fliege u. ja auch tierische Flugangst hab),
wollte jetzt nur kurz anmerken, daß ich Singapoure Airlines Lufthansa sogar vorziehen würde.
Ist die Nummer 1 im Service, ist eher eine Edel-Fluggesellschaft.

Ich hab hier auch mehrere Büchlein gg Flugangst, da sind noch mehr Airlines aufgezeigt, die besonders sicher sind, falls jdm mal was draus braucht..

[Boris]

Lieb von dir, "MySharona" (da gab's mal 'nen supergeilen Song von The Knack!)!

Aber je näher New York rückt, umso weniger Gedanken mache ich mir inzwischen, und das mulmige Gefühl kommt sicher erst dann wieder, wenn ich im Flieger bin !
Aber bis dahin tröste ich mich erst mal mit dem Gamecube , den hab' ich mir auch redlich verdient !

Gruß!
Boris

[MySharona]

Schön zu hören!!!!

Dann verrate mir bitte,bitte, wie Du so gelassen wurdest-ich fliege nur nach London und habe jetzt schon Alpträume-allein wenn ich an den Start denke..*grusel*

[dblechoc]

Ja, Singapore Airlines sind echt gut, mindestens so gut wie Lufthansa, aber ich hab gedacht, dass es nach NY zumindest von FRA aus, eh nur Kooperationsflüge von den beiden gibt?!

Ich hatte teilweise auch ein wenig Flugangst, die ist jetzt aber komischerweise total verschwunden

Von diesen Seminaren hab ich auch schon gehört, die sind aber suuuuuuuuuperteuer, über 1000 Euro auf jeden Fall, dazu wär ich glaub ich auch bei extremer Flugangst zu geizig...
Ansonsten kann ich Dich wegen dem Langstreckenflug auch beruhigen, über 50% aller Abstürze passieren bei Start oder Landung von daher ist die Länge des Fluges fast egal *g*.

Abgesehen davon kann ich gegen Flugangst empfehlen, sich mit der Technik, die hinter dem Fliegen steckt, zu beschäftigen, ich fand das ungemein bruhigend.
Und natürlich die Statistiken angucken... Seitdem ich das gemacht hab, hab ich zwar etwas Angst vor langen Fahrten mit dem Bus, aber das ist ja verkraftbar

[Boris]

@ MySharona:

Was meine "Gelassenheit" angeht, ist das ganz einfach: ich kann es sowieso nicht mehr ändern, also warum soll ich mir Gedanken machen? Wenn sich Tanja etwas in den Kopf gesetzt hat (und das ist dieses Jahr eben New York ), dann zieht sie das durch, und sie hat mich ja geschickt überzeugt .

Was den Flug angeht: ich habe den Vorteil, dass ich letzten Sommer London ganz gut überstanden habe (das war ja mein allererster Flug!), und an den jetzt werde ich erst denken, wenn ich am Flughafen bin (hab' ich mir fest vorgenommen ).

Aber falls Tanja irgendwann mal auf die Idee kommt, sich Australien reinziehen zu wollen: ohne mich !

Lieber Gruß!
Boris

[Boris]

Und ganz nebenbei kann man während und nach dem Flug ganz gut schreiben, und London ist sowieso die geilste Stadt, die ich je gesehen habe. Vielleicht nimmt dir mein Text durch die Vorfreude auf London die Flugangst ja ein wenig :


LONDON

"As the wind blew every petal from your precious red rose,
would you be afraid of what you'd find inside?"

Prince


Liebe Christine,

ich habe dir ja versprochen, dass ich von London erzähle, und mit diesem Brief will ich mein Versprechen halten.
London war nicht so, wie ich es erwartet habe, und ich stehe jetzt noch unter dem Eindruck einer Lebendigkeit, die schwer in Worte zu fassen ist.
Der Pulsschlag der Stadt war wie ein Beat mit zuviel Bass, und ich spüre London immer noch in meiner Magengrube.
Das überrascht mich umso mehr, weil ich eigentlich sicher war, dass mich die Stadt ziemlich kalt läßt, und erst zehn Tage vor unserem Abflug begann ich mich zu freuen.
Dabei freute ich mich vor allem auf meinen ersten Flug; auch, wenn ich das kaum fassen konnte, nachdem mir noch wenige Wochen zuvor die Kinnlade runterfiel beim bloßen Gedanken daran.

Als ich dann in Frankfurt auf dem Flughafen war, konnte ich es kaum abwarten, endlich zu fliegen.
Das Einchecken in Terminal 1 ging problemlos vonstatten, und es machte Spaß, in den weiträumigen Hallen herumzustreunen, während wir auf unseren Aufruf zum Abflug warteten. In der Maschine der British Airways machte sich Tanja einen Spaß daraus, dass ich nun ja nicht mehr aussteigen könne, und als das Flugzeug dann startete, konnte ich kaum glauben, mit welchem Schub die Beschleunigung erfolgte.
Der Himmel war völlig klar an diesem Tag, und als wir unsere endgültige Flughöhe erreicht hatten, war es ein beeindruckendes Erlebnis. Als ich tief unter uns den Verlauf der Küste und dann das Blau der Nordsee sah, war ich mir sicher, dass ich keines dieser Bilder jemals vergessen würde.




Ich kann kaum in Worte fassen, was London für mich bedeutet hat. Genau deshalb habe ich den ersten Teil des Prologs zu "Die Jäger" vorangestellt, eine Geschichte, die langsam immer konkreter wird.
Während ich hier schreibe, betrachte ich die Collage, die Tanja nach unserem Trip Anfang Juli zusammengestellt hat, und ich wünschte so sehr, ich könnte wieder dort sein: das Long Water im Hyde Parc, Oxford Street, Piccadilly Circus, der Blick von Big Ben zum London Eye, der unglaublich schöne Holland Parc, das Künstlerviertel Covent Garden und die Underground als Adersystem dieses pulsierenden Organismus London - noch nie hat mich eine Stadt so sehr beeindruckt.
Eine annähernd vergleichbare Wirkung hatten nur Hamburg und Rom auf mich, aber an die Faszination der englischen Metropole kommen diese Städte nicht ran.

Sicher spielt auch der Zeitpunkt eine Rolle, denn London markiert in vielerlei Hinsicht einen Wendepunkt für mich. Da ist vieles, das ich zurücklasse, so viel Neues, dem ich seither begegnet bin. Und so wie das London meiner Träume eine fliegende Stadt am Himmel ist, die meine Sehnsüchte nährt und mir die nächsten Schritte zeigt, die ich gehen muß, so ist ein anderer Teil von mir nur noch ein Schatten der Vergangenheit, und ich bin überglücklich, dass in diesem anderen Körper nicht mehr allzu viel Blut ist.