Der Tatort Thread

[Corinne]

Mir hat er auch ganz gut gefallen, J. F. Bauer war schon cool.

[bäumlchen]

Uns hat er gefallen

Mir auch .
Ich finde, Peter Kurth spielt, auch generell, sehr gut.

[paulinka]

Mir hat der Notruf aus Halle auch sehr gut gefallen .
Atmosphärisch super gemacht, Licht und Soundtrack herausragend. Das Drehbuch ist von Clemens Meyer, der ist ja sozusagen abonniert auf sächsische Milieustudien, esp. deren Tristesse.
Trotzdem war er ganz lustig ("Mein Vater war Elektriker.") oder wie die von Koitzsch gedatete Lehrerin morgens ihren BH unter ihm vorzog.

Ich fand gerade das unaufgelöste Ende genial. So viele Fäden, die ein Netz bildeten, aber die fallentscheidende Verknüpfung war nicht dabei. Aber man wurde ja sozusagen entschädigt durch die Aufdeckung der zweiten Tat.

[Medha]

Zu Halle: in der Wohnung des Opfers würde ein P0rn0heft gefunden und der Kommissar hat sein Date per "Anzeige" kennengelernt. Stammt das Drehbuch aus dem letzten Jahrtausend? Und dass sie bei der Funkzellenabfrage darauf rumgeritten haben, dass die Leute da telefoniert hätten war auch echt dämlich, das braucht man nämlich nicht, um bei so einer Abfrage gefunden zu werden. Dazu die beschönigende Darstellung von Prostitution und diese Klischee Femme Fatale. Und ein Polizist, der nach einer Alkoholfahrt weiter im Dienst ist.
Gruselig das alles. Das wirkt komplett aus der Zeit gefallen. Vielleicht sollte es das. Aber SO ist Halle nicht. Ganz und gar nicht.

[paulinka]

Ich habe das als bewusstes Spiel mit den Klischees (insbesondere die überzeichnete Femme fatale-Szene inkl. des angestimmten Liedes) betrachtet und nicht als korrektes Abbild der Realität.
Als aus der Zeit gefallen habe ich in Ostdeutschland schon vieles betrachtet, kommt darauf an, wo man sich bewegt. Als ich 2006 das erste Mal in der Dresdner Neustadt war, kam ich mir vor wie auf einer Zeitreise, zurück in den Siebzigern.

Und was an Verfehlungen und Vertuschungen bei der Polizei keine Folgen hat oder haben kann, kann man ja nun täglich in der Zeitung lesen. In Sachsen-Anhalt zB der Fall Ouri Jalloh.

Ich habe eben nachgelesen: Es war eine Jubiläumsfolge (50 Jahre) und sie spielte bewusst an auf andere, in den 70ern und 80ern in der DDR gedrehten Folgen an, was die Patina erklärt, die so über dem Film liegt.

[Tommasina]

Genau, da gab es offenbar Zitate aus alten Folgen, Schmidt-Schaller (in dieser Folge der Schwiegervater des jüngeren Kommissars) spielte den Ex-Kommissar der Rolle, die er von '86 bis '95 spielte.
Dann wurden Titel aus alten Folgen eingeblendet.
Undsoweiter....

Hat schon gepasst für eine Jubiläumssendung, find ich.
Undsoweiter.

[Corinne]

Überspitzt dargestellt stimmt schon, es ist ja auch ein Film und keine Reality-Doku.

[paulinka]

Ich habe gestern Tatort geguckt (mache ich nur sehr selten), wegen dem Miljöh und der Thematik.

Der Fall selbst war Banane, letztlich war mir egal, wer den übern Balkon befördert hat. Wobei mir schier das Herz stehen blieb, als der Kommissar am Tatort seine Kollegin gepackt hat. Ob das ein Stunt war? Oder darunter ein Sprungtuch der Freiwilligen Feuerwehr Wedding?
War mehr Sozialstudie als Krimi, mir aber recht. Ich fand die Thematik gut in Szene gesetzt. Und ich mag Meret Becker, ich lese immer mal, dass sie nicht gelitten wird im TO, aber warum?

[Tommasina]

Ja, da blieb mir auch dasHerz stehen!
Ich habe heute irgendwo eine Nahaufnahme der Szene gesehen und es war eindeutig sie.
Aber man weiss ja nie....

Ich finds ja immer schade, wenn eine eh schon Gebeutelte die Täterin ist.
Dieser Typ war ja zum .....

[Corinne]

Ich dachte auch, wenn da was schiefgegangen wäre und sie über die Brüstung gefallen wäre ... Meret Becker finde ich schauspielerisch gut, auch als TO-Kommissarin.