Siehste, nun haste ja angeblich was verpasst.
Ich habe nichts gegen Tukur, aber speziell diesen Tatort fand ich sterbenslangweilig. Und was mich doch ganz speziell wundert, hier wird fast jeder realistische Tatort, in dem mal jemand erschossen wird, als gewalttätig und brutal runtergemacht. Aber nur weil dieser Krimi schräg war und Tukur geliebt wird, war dieser ja nun nicht weniger gewalttätig: Polizist Tukur erschießt mit aufgesetzter Waffe seinen Nachbarn wegen zu lauter Musik und das war es ja nicht allein. Mehr an Gewalttätigkeit geht doch kaum. Ja, ja, nur ein Traum und ganz schrecklich experimentell.
Man darf Wahrheit nicht mit Mehrheit verwechseln. (J. Cocteau)
Gästin, ich sehe das als Kunst an, genauso wie der Tatort "Im Schmerz geboren".
Die Tukur Tatorte werden ja oft den Quentin Tarantino Filmen verglichen, da wird auch wie wild geballert, aber das hat eine ganz andere Qualität wie irgendwelche Gemetzelfilme oder andere Actionfilme wie z.B. 96 Stunden.
Ich habe auch erst nach dem 2. oder 3. wiederholten Tag bemerkt, dass die anderen Rollen (vor allem der Kaffeeträger) nicht ungewollt (sprich die Schauspieler konnten es nicht besser) gespielt waren, sondern absichtlich diese ollen Klischees bedient haben. Bei vielen anderen Tatorten liegt das aber oft an dem Unvermögen der Schauspieler, auch z.T. der Hauptdarsteller. Ich ertrage nichts weniger als ein schlechtes Schauspiel. Natürlich nach meinen Massstäben.
Und künstlerisch anspruchsvolle Tatorte gibt es wenige, die Tukur Tatorte gehören für aber mich dazu.
Geändert von Samoa (18.02.19 um 13:35:48 Uhr)
Die Welt ist viel zu gefährlich, um darin zu leben – nicht wegen der Menschen, die Böses tun, sondern wegen der Menschen, die daneben stehen und sie gewähren lassen. Albert Einstein
Das hat doch nichts mit dem Alter zu tun.
Aber deine pauschale und plattwalzende Antwort wundert mich jetzt doch schon, dann brauche ich mir auch keine Mühe mehr mit dem Antworten geben.
Na ja, Samoa, so ganz unrecht hat Klara aber nicht. Ich will einen Tatort sehen, in dem Mord und Todschlag stattfinden, der vorne anfängt und hinten aufhört und zwischendrin passiert was. Ziemlich altmodisch und nein, muss meinen Anspruch auf Kunst nicht erfüllen. Aber ich kann nachvollziehen, wie du den Tukur-Tatort siehst. Nur meine Bedürfnisse an einen Tatort werden da einfach nicht erfüllt. Ich persönlich hätte da gerne mehr solides Krimi-Handwerk und weniger Kunst, denn dafür war und ist der Tatort m. E. eigentlich nicht gemacht, sondern als unterhaltender Sonntagabend-Krimi. Bei Krimis bin ich irgendwie nicht für experimentelles, esoterisches, künstlicherisches Geschwurbel geeignet. Da muss es m. E. handfest zugehen und ich glaube, das trifft auch eher den Massengeschmack und der sitzt Sonntags auch und gerade vor der Tatort-Glotze. Alles andere gerne, aber zu anderen Zeiten.
Man darf Wahrheit nicht mit Mehrheit verwechseln. (J. Cocteau)
So hat halt jede einen anderen Anspruch an Unterhaltung, ist ja auch Tagesform abhängig.
Ich bin aber auch keine klassische Tatortguckerin.
Gerne schaue ich die schrägen Typen wie die aus Münster, Dortmund und eben Wiesbaden an, aber nicht alle Folgen, die letzten Münsteraner gefielen mir nicht mehr. Dafür war der letzte aus Stuttgart genial, weil eben anders.
Sonst schaue ich keinen Tatort absichtlich, nur wenn ich nebenher surfe und zu faul zum Umschalten bin , daher kenne ich den ein oder anderen hölzernen Dialog der anderen Tatorte, die mich dann bestätigen, dass die nie mein Fall sein werden.
Aber umso dankbarer bin ich, dass man auch mal Tatorte macht, die anders sind und vielleicht von vielen nicht verstanden werden (wollen), also ab und zu einen Tatort mal nicht für den Massengeschmack oder für diejenigen die sonst fast keinen Tatort anschauen.
Somit ist ja für jeden etwas dabei.
Aber ich bin offen für Neues und mag nicht immer einen Stillstand, aber gekonnt und nicht nur gewollt.
Ob die nun alle Tatort oder Polizeiruf oder was weiss ich wie heissen, ist meiner Meinung vollkommen egal. Mittlerweile kennt man ja seine Lieblinge und weiss worauf man sich einlässt, aber man kann ja auch mal mutig sein und sich auf was Neues einlassen.
Ne, das hat mit Alter nix zu tun, ich seh das genauso.
Für mich wäre ein Tatort - ein Mord, von mir aus zwei, die aufgeklärt werden müssen und gut.
Von mir aus einen Cold Case, von mir aus ein Serienkiller, mir egal, aber nicht sowas, was als Kunst gesehen werden muss.
Und bitte nichts was danach bei Anne Will auseinander genommen werden muss, als wäre es wirklich passiert.
Manchmal ist der Bezug zur Realität halt einfach in der Wäsche...
"Wer immer erreichbar ist, gehört zum Personal." (Karl Lagerfeld)
Da Du mich zitiert hast, antworte ich jetzt einfach darauf.
Tatort ist und war in meinem Verständnis immer Sonntagabendberieselung , Ich habe ausschliesslich von mir geschrieben.
Sonntag vorbei, noch ein wenig rumbuddeln, zwischendurch vergessenes einpacken, Bademantel, Gesichtsmaske vor dem Fernseher rumlümmeln, nicht geistig besonders anstrengen.
Auf schwere Kost muss ich mich mental einlassen können.
Deswegen wundere ich mich gerade, das Du meine Meinung , nochmals ausschliesslich auf mich bezogen, so negativ abkanzelst.
Die Welt ist viel zu gefährlich, um darin zu leben – nicht wegen der Menschen, die Böses tun, sondern wegen der Menschen, die daneben stehen und sie gewähren lassen. Albert Einstein