Ehe ist das, was man draus macht.
So wie ich das mitbekomme, will schon fast jeder irgendwann heiraten, aber für die meisten ist es IMMER zu früh dazu. Man will vorher noch "was erleben", und vor allem: schauen, ob man nicht doch noch eine hübschere Frau oder einen reicheren/mächtigeren Mann erwischt.
Ich brauche es nicht.
Ehe ist das, was man draus macht.
Mache mir Gedanken über Hautpflege und Make Up. Mein Handy behauptet hartnäckig "kein Gesicht erkannt".
Da könnte man auch fragen:
Ist eine gemeinsame Wohnung noch zeitgemäß, ist eine feste Beziehung noch zeitgemäß? Das muss jeder für sich entscheiden.
Mir persönlich ist es egal, was zeitgemäß ist, aber da wir bald Silberhochzeit haben und uns seit 33 Jahren kennen, hat sich die Frage für mich eh beantwortet
Ja, für mich und mein Leben ist/war sie zeitgemäß, meinen Mann würde ich jederzeit wieder heiraten.
Also man sollte sich vorher überlegen, ob es einem nur um eine schöne Feier, ein weißes Kleid geht, ob man nur heiratet, weil alle im Bekanntenkreis verheiratet sind usw. Wie gesagt, wir kannten uns schon länger und waren vier Jahre verlobt, bevor wir diesen Schritt unternommen haben. Und da ich gläubig bin, haben wir auch kirchlich geheiratet.
Und sind tatsächlich erst zusammengezogen, als wir verheiratet waren.
Klingt heute alles sehr altmodisch (Verlobung, lange Wartezeit, Kirche) aber es hat sich bewährt.
Geändert von Exuser37 (20.04.11 um 07:28:43 Uhr)
Hm, für mich ist das widersprüchlich, weil Ehe doch gerade dieses "auf Lebenszeit" ausmacht, das ist doch gerade das, was man bei der Eheschließung verspricht und was die Ehe von einer Beziehung unterscheidet.
Naja, und da man dieses Versprechen meiner Meinung nach gar nicht leisten KANN, also sagen zu können, dass man jmd. auf Lebenszeit liebt, halte ich das Eheversprechen für überfällig. Sicherlich gibt es Paare, die sich dann schlussendlich bis zum Lebensende lieben, aber auch die hätten das nie wirklich vorher versprechen können. Man weiß es vorher schlichtweg nicht.
Ich sehe das wie hibernating, Ehe hatte früher einen Versorgungszweck für die Partner und "legitimisierte" das zusammen-wohnen und zusammen-sein von Paaren in Zeiten, in denen v.a. die Kirche andere Lebensformen gar nicht geduldet hätte. Heute fällt das alles weg und es bleibt eigentlich nur der romantische und (in einigen Angelegenheiten) rechtliche Charakter. Ersteres lehne ich wie gesagt ab, weil ich das Versprechen nicht leisten kann und letzteres lässt sich durch ein paar Papiere auch anderweitig klären.
Ich halte die Ehe nach wie vor für zeitgemäß.
Liebe Grüße
Cara
"Du bist gerade 82 geworden. Du bist immer noch schön und begehrenswert. Wir leben seit 58 Jahren zusammen und ich liebe Dich mehr als je zuvor. Erst kürzlich habe ich mich erneut in dich verliebt" (André Gorz, aus Brief an D)
Hallo,
ich weiß nicht, ob zeitgemäß das richtige Wort ist (habe den Artikel aber noch nicht gelesen). Ich denke, man sollte mehr Möglichkeiten haben, seinen Partner auch ohne Trauschein einfacher absichern zu können.
Der Wunsch nach Liebe, Verbindung, Zusammengehörigkeit, der Traum von einer gemeinsamen Zukunft - all das werden die Menschen wohl nie überwinden können. Zum Glück. Und die Ehe ist nun mal in der heutigen Zeit die bewusste Entscheidung für einen Lebenspartner, sich vertraglich vor dem Staat miteinander zu verbinden. Von daher sehe ich in der Ehe schon deutlich "mehr" als in einer "einfachen" Lebensgemeinschaft.
fettchen hat es schön ausgedrückt.
Die Ehe ist mehr als eine Lebensabschnittspartnerschaft. Oder sollte es sein. Leider wollen heute viele einfach nur mal eine Hochzeit feiern, weil es mit einem weißen Kleid so schön ist, weil man mal eine Hochzeit feiern wollte, weil weil weil. Den wirklichen Grund und die Konsequenzen einer Ehe, nicht nur bloß dahergesagt, überlegen sich wenige. Und dann sind viele eben nach einer gewissen Zeit vom Partner gelangweilt. Auch, weil sie nicht mehr das Gefühl "wie am Anfang" verspüren. Leider.
Liebe Grüße
Cara
"Du bist gerade 82 geworden. Du bist immer noch schön und begehrenswert. Wir leben seit 58 Jahren zusammen und ich liebe Dich mehr als je zuvor. Erst kürzlich habe ich mich erneut in dich verliebt" (André Gorz, aus Brief an D)
Ich glaube ehrlich gesagt eben nicht, dass so viele Ehen scheitern, weil man einfach mal "schön in weiß feiern" wollte. Sie scheitern aus demselben Grund, aus dem normale Beziehungen scheitern: Weil die Partner sich irgendwann voneinander entfernen und ent-lieben. Warum sollte das auch anders sein, nur weil man einen Trauschein hat?
Eine Partnerschaft wird ja nicht qualitativ besser, nur weil man heiratet. Auch wenn das viele Verheiratete glauben (auch die, die vorher lange Zeit zusammen waren).
Ich kann nur von mir reden, bisher hat mir der Gedanke an eine Ehe den Angstschweiss auf die Stirn getrieben, wahrscheinlich weil ich in meinem Umfeld kaum glückliche Ehen beobachten konnte, aber meinen jetzigen Partner kann ich es mir sehr gut vorstellen, völlig angstfrei, ohne Wenn und Aber.
Leider gibt es in meinem Bekanntenkreis einige, die "in weiß" heiraten wollen. Einfach, weil sie mal ein Fest möchten. Allerdings sind sie 19 und 20 Jahre alt. Also vielleicht zu jung, um stellvertretend zu sein.
Und dazu kommt dann selbstverständlich die Einstellung, dass man vorher sowieso nie weiß, ob und wie lange man mit dem Partner zusammen leben kann.
Liebe Grüße
Cara
"Du bist gerade 82 geworden. Du bist immer noch schön und begehrenswert. Wir leben seit 58 Jahren zusammen und ich liebe Dich mehr als je zuvor. Erst kürzlich habe ich mich erneut in dich verliebt" (André Gorz, aus Brief an D)