Provokante Gedanken/ Vorschläge/ Thesen/ Vorhaben

[Mad Hatter]

Hmm, ich habe hier halt durch eine afrikanische Freundin eine Freikirche kennen gelernt, einige meiner Stufe sind in einer regionalen, recht strengen Gemeinde hier und ich wurde mal zu den Adventisten mitgeschleift, hier im Ort gibt es dann noch die Mennoniten. Und es gibt eben die Zeugen Jehovas, an deren Stand ich jeden Morgen auf dem Weg zur Uni vorbei laufe, aber klar, das ist ne Sekte.
Außerdem gibt es hier orthodoxe Gemeinden.

Ich bin ja evangelisch getauft und in unserer eigenen Gemeinde herrscht gähnende Leere, im Gottesdienst sitzen gefühlt nur noch die Presbyter, wenn nicht gerade die Konfirmanden gezwungen werden, dann gehen von offiziell 2200 Gemeindemitgliedern so ca 10 sonntags in die Kirche und sonst wird halt auch wenig gemacht.

[Mad Hatter]

Gästin, es ist halt eine wirklich strenge Gemeinde, meine beste Freundin ist Mitglied, ich habe also durchaus einen gewissen Einblick.
Scheidungen werden thematisiert und stark kritisiert. Ein junges, verlobtes Paar hat sich entschieden unverheiratet zusammen zu ziehen, auch das wurde stark kritisiert. Partnerschaft ist da tatsächlich ein Thema, das viel diskutiert wird.
Die meisten Pärchen in meinem Alter sind dadurch jetzt schon verheiratet.

Die Grundschulen hier sind oft sehr klein und haben eben keine eigenen Relilehrer, schon gar nicht für beide Konfessionen, deshalb wohl die vielen Pfarrer.

Ich will ja nicht die Religion aus dem Leben der Menschen verbannen, aber für mich ist es eben eine Privatsache und der schulische Unterricht ist in meinen Augen Beeinflussung und generell finde ich einfach, dass die große Einmischung der Kirche in den Staat nicht zeitgemäß ist.

[Gästin]

Tja, aber das spiegelt doch nicht das Bild aller Gemeinden in Deutschland wieder. Ihr scheint einfach viel Konkurrenz zu haben. Wie oft gehst du denn in deine Kirche, dass du die Zahlen im Detail kennst? Ich selbst wäre da gar nicht so fit, dass ich das mal eben aus dem Ärmel schütteln könnte.

[Gästin]

Gästin, es ist halt eine wirklich strenge Gemeinde, meine beste Freundin ist Mitglied, ich habe also durchaus einen gewissen Einblick.
Scheidungen werden thematisiert und stark kritisiert. Ein junges, verlobtes Paar hat sich entschieden unverheiratet zusammen zu ziehen, auch das wurde stark kritisiert. Partnerschaft ist da tatsächlich ein Thema, das viel diskutiert wird.
Die meisten Pärchen in meinem Alter sind dadurch jetzt schon verheiratet.

Glaube ich dir alles, aber das ist eine einzelne Gemeinde, die hat doch alleine keinen Einfluss auf die Gesellschaft. Na, nicht mal die antiquierten Gedanken in katholischen Obrigkeiten ändert doch wirklich was am Geschehen in der Gesellschaft.

Die Grundschulen hier sind oft sehr klein und haben eben keine eigenen Relilehrer, schon gar nicht für beide Konfessionen, deshalb wohl die vielen Pfarrer.

Ja, könnte möglich sein. Aber wo kommen die vielen Pfarrer bei euch her? Hier werden Pfarrstellen durchaus aktiver und größerer Gemeinden zusammengelegt.

Ich will ja nicht die Religion aus dem Leben der Menschen verbannen, aber für mich ist es eben eine Privatsache und der schulische Unterricht ist in meinen Augen Beeinflussung und generell finde ich einfach, dass die große Einmischung der Kirche in den Staat nicht zeitgemäß ist.

Hm, in meiner Erinnerung wurde in der Grundschule Biblische Geschichte unterrichtet und auf dem Gymnasium wurde in Religion nicht viel anderes unterrichtet als in Werte und Normen. Nur, dass wir im evangelischen Relegionsunterricht zusätzlich noch auswendig lernen mussten bis zum Erbrechen: Glaubensbekenntnis, Gebote, Kirchenlieder. Ist der Inhalt von Religionsunterricht nicht vorgeschrieben? Steht doch bestimmt im Lehrplan.

Beeinflusst wurde ich in der Schule eher durch politischen Unterricht. Da habe ich alles gehabt von jungen Wilden bis zum Uralt-Nazi. Als ich selber Mutter eines Schulkindes war, musste ich auch eine Male auf Neutralität pochen.

[Mad Hatter]

Glaube ich dir alles, aber das ist eine einzelne Gemeinde, die hat doch alleine keinen Einfluss auf die Gesellschaft. Na, nicht mal die antiquierten Gedanken in katholischen Obrigkeiten ändert doch wirklich was am Geschehen in der Gesellschaft.

Ja, da hast du Recht, dem wollte ich nicht widersprechen. Ich wollte nur ausdrücken, dass es in D durchaus das Extrem im Kleinen gibt, aber die Mehrheit eben nicht dazu gehört.

Die genaue Zahl unserer Gemeindemitglieder kenne ich dank Google, die Zahl der Leute die in die Kirche gehen dank Dorfklatsch Eine Bekannte meiner Eltern ist Presbyterin und beklagt sich viel darüber.

Ja, auch Religion hat einen Teilrahmenplan (so nennen wir das jetzt...), nur heißt das nicht, dass sich da alle dran halten.
Kleines Beispiel, der Teilrahmenplan für Mathe besagt explizit, dass Schüler das Einmaleins NICHT auswendig lernen sollen. Wie viele von uns mussten es auswendig lernen? Wahrscheinlich wir alle...

Allerdings beinhaltet der Teilrahmenplan auch "Schülerinnen und Schüler sind in der Lage eigene (...) Gottesvorstellungen zu artikulieren". Finde ich nicht okay, das besagt ja quasi, dass eine Gottesvorstellung zu existieren hat.
http://grundschule.bildung-rp.de/fil...eligion_GS.pdf

Hmm, was den politischen Unterricht angeht hatte ich entweder Schnarchnasen als Lehrer oder Franzosen. Also wurde ich was deutsche Politik angeht wenig beeinflusst Wir hatten eine Lehrerin die heftige Kritik an Monsanto übte, das war aber schon in der 13. Klasse und joa, manche fanden es zu viel eigene Meinung, ich finde, man kann Monsanto nie genug kritisieren

[Gästin]

Na ja, im Teilrahmenplan evangelische Religion finde ich eine Gottesvorstellung irgendwie förderlich.

Franzosen? Verbeamtete Lehrer?

Natürlich gehört Monsanto kritisiert, aber im Unterricht? Da würde ich Lehrpersonal höchstens zugestehen, Schüler den Weg zu zeigen, wie man zu einer kritischen Meinung kommt. Zu meiner Zeit wurde die Bundeswehr stark kritisiert. Gut, das war in einer anderen Zeit, aber dem Lehrer hat das nicht gut getan. In einer Garnisonsstadt hätte ich damals und auch heute noch von einem Lehrer erwartet, dass er soviel Grips in der Birne hat, mal ins Klassenbuch zu gucken, welche Berufe die Eltern haben, bevor man sich soweit zum Fenster raushängt. Bei Monsanto vielleicht nicht ganz so problematisch, ich befürchte, viele Schüler und deren Eltern (und wahrscheinlich auch Lehrer) wissen gar nicht, wer oder was Monsanto ist.

[Mad Hatter]

Da ich den Vornamen Thread nicht sprengen möchte:

Ich würde meinem Kind nur noch bodenständige, einfache, zeitlose Namen geben, mit denen im Allgemeinen etwas Positives assoziiert wird. Sowas wie Alexander, Maximilian, Julius, Marie, Sophie, Charlotte, ...
Etwas das immer noch gut klingt, wenn das Kind mal erwachsen ist, ernst genommen wird, nicht zu Hänseleien einlädt, etc...
Keiner dieser niedlichen Mädchennamen, kein toller Name mit Bedeutung, den aber niemand aussprechen oder gar schreiben kann. Kein ausländischer (nicht eingedeutschter) Name, außer natürlich es passt zur Herkunft.

Versteht mich nicht falsch, ich liebe außergewöhnliche, seltene Namen. Aber ich würde meinem Kind keine Chancen im Leben verbauen wollen, nur weil ich einen Namen ach so toll finde. Und es ist nun so, dass ein Name viel ausmacht. Das fängt mit Hänseleien/Mobbing im Kindesalter an und zieht sich durchs ganze Leben. Eine Frau in einer Führungsposition wird sich viel mehr beweisen müssen, wenn sie einen niedlichen Trendnamen hat. Ein Akademiker namens Kevin wird schief angeschaut werden. Ich liebe japanische Namen, aber an jemand der offensichtlich deutsch ist wirkt das halt dezent lächerlich...
Menschen sind nicht vorurteilsfrei.

Und die außergewöhnlichen Namen kann ich immer noch meinen Haustieren geben, da mache ich mich dann höchstens auf dem Hundeplatz lächerlich.

[Gästin]

Charlotte, ...

Schalodde, och nee!

[Exuser64]

Mad, ich bin da ganz bei Dir. Ich finde, dein Post passt doch gut in den Thread?

[Mad Hatter]

Ach, ich mag niemand einen Vornamen vermiesen Ist ja doch ein sehr sensibles Thema.
Vor meinen Praktika hatte ich da auch keine so konservative Meinung. Aber da wurde mir halt bewusst wie stark die Vorurteile wirklich sind und ich kann die Menschen nun mal nicht ändern.

Katie Hopkins schießt wie immer den Vogel ab. Natürlich bin ich NICHT ihrer Meinung, aber sie passt zum Thema Provokation:

https://www.youtube.com/watch?v=-fKkMlPpjSA