Wo hat Tierliebe seine Grenzen?

[urs]

Wenn der Mensch einfach nur gut wäre, hätte ich grundsätzlich auch mehr Interesse an meiner Spezies.

dito

[caroline]

Diese Einstellung kann ich nicht teilen. Tiere sind alles andere als "gut". Wäre meine Katze ein Mensch mit den selben Eigenschaften, wäre diese Person wohl ein ziemliches Arschloch

[SiGuenther]

Ja, so jemand wie Dr. House würde eine ziemlich gute Katze abgeben: Hält sich für Gott und muss jedes Bedürfnis sofort befriedigen

Naja, aber Tiere machen das nicht mit Hintergedanken. Sie SIND einfach nur. Und meine Kollegin sagt immer: Jeder kriegt das Haustier, das er verdient.
Ich weiß nur nicht, warum ich immer die Verrückten kriege ...

[caroline]

Ja, so jemand wie Dr. House würde eine ziemlich gute Katze abgeben: Hält sich für Gott und muss jedes Bedürfnis sofort befriedigen

[Isis]

Aber der Mensch hat die Wahl. Man sagt ihm ja sowas wie Intellekt nach.

[SiGuenther]

Naja, auch nicht jedem

[Susi Simpel]

vernunft ist das stichwort. durch die vernunft unterscheidet sich der mensch vom tier oder vielmehr: durch die vernunftbegabung, sprich: die prinzipielle anlage derselben, was ja wiederum rückschlüsse zulässt, dass sie nicht notwendig ausgebildet sein/werden muss in jedem exemplar

[Iridia]

Schon, aber ich muss sagen, dass mir Leute, die sagen, dass ihnen Tiere generell lieber als Menschen sind, noch ein wenig suspekter sind
Suspekt ist eigentlich nicht das richtige Wort, ich finde es mehr traurig und schade für die Betreffenden. Das klingt wirklich so als wenn man auf zwischenmenschlicher Ebene nicht viel gutes erfahren.

Ich glaube, dass so eine Haltung, wenn man sie so universell vertritt, eine Person betreffen, die so eine Reaktion erzeugt hat.
Da zieh ich Rückschlüsse auf die Person und versuche, mich so fernzuhalten, wie ich kann.

[Iridia]

aber kein, überhaupt kein interesse an tieren aufzubringen finde ich wirklich und ehrlich ziemlich strange.
ein punkt, der mich auch an einem meiner besten freunde immer wieder komplett irritiert und fast verstört.
ich kann es einfach nicht verstehen. und es mir bisweilen nur so erklären, als dass man wirklich noch nie nähere/tiefere/engere erfahrungen mit tieren gemacht hat.
ist das so?

Ich denke, dass das bei ganz vielen Leuten so ist. Bei dir klingt das, als wäre das ein ganz seltener Fall. Ich bin mitten in der Stadt aufgewachsen, als Haustiere eher Bewacher waren, falls es sie gab, und das war extrem selten "Vorsicht, bissiger Hund" hat Auswirkungen, wie Kinder Tiere kennenlernen.
Mein Ex ist auf einem Bauernhof groß geworden, da waren Tiere nicht zum Spielen da, ich durfte nicht mal die Katze ins Haus lassen. Wir hatten später dann eine Katze, aber er hat sich nie damit anfreunden können, während unsere Tochter und ich sie liebten. Fehlende Tierliebe, die durchaus bedeuten kann, dass man sie zwar füttert, oder eben auch nur akzeptiert, aber sonst keine besondere Beziehung zu ihnen aufbaut, kann mehrere Gründe haben. Ich bin nicht der Meinung, dass man aus dem Nichts heraus dazu eine Resonanz haben muss. Bis ich Anfang 30 war, hatte niemand, den ich kannte, ein Tier. Woher, meinst du, soll das plötzlich kommen? Geht ganz sicher nicht nur mir so.

[Susi Simpel]

Ich denke, dass das bei ganz vielen Leuten so ist. Bei dir klingt das, als wäre das ein ganz seltener Fall. Ich bin mitten in der Stadt aufgewachsen, als Haustiere eher Bewacher waren, falls es sie gab, und das war extrem selten "Vorsicht, bissiger Hund" hat Auswirkungen, wie Kinder Tiere kennenlernen.
Mein Ex ist auf einem Bauernhof groß geworden, da waren Tiere nicht zum Spielen da, ich durfte nicht mal die Katze ins Haus lassen. Wir hatten später dann eine Katze, aber er hat sich nie damit anfreunden können, während unsere Tochter und ich sie liebten. Fehlende Tierliebe, die durchaus bedeuten kann, dass man sie zwar füttert, oder eben auch nur akzeptiert, aber sonst keine besondere Beziehung zu ihnen aufbaut, kann mehrere Gründe haben. Ich bin nicht der Meinung, dass man aus dem Nichts heraus dazu eine Resonanz haben muss. Bis ich Anfang 30 war, hatte niemand, den ich kannte, ein Tier. Woher, meinst du, soll das plötzlich kommen? Geht ganz sicher nicht nur mir so.

für mich hat das etwas mit empathie zu tun, schlicht und einfach.

ich z.b. habe mich jahrelang kokettierend als "kinderhasser" verkauft und habe in der tat keine besondere affinität zu kindern, hatte bis vor einigen jahren nie berührungspunkte zu (kleinen) kindern. wenn ich mal eines treffe und es ist zauberhaft - dann finde ich es trotzdem zauberhaft. und die kinder meiner freunde mag ich größtenteils auch. und ich kann mich trotzdem auf ein kind einlassen, befasse mich mit ihm, wenn es denn in der nähe ist, empfinde mitleid, wenn ich sehe, wie manche kinder vernachlässigt werden usw.

wieso klappt das bei manchen menschen in bezug auf tiere nicht? wieso können sich so viele überhaupt gar nicht auf tiere einlassen? auch, wenn sie mit ihnen zusammenleben? oder wenn es die tiere von jemand sind, den man gerne mag? dann wenigstens ein bisschen interesse entwickeln, den versuch, nachzuvollziehen, was denn da an dem tierchen ist, was der andere so liebt?

ich vertrete einfach die meinung, dass menschen, die sich GAR NICHT auf tiere einlassen können und/oder wollen ein emotionales problem haben. über dessen umfang mag ich gar nicht diskutieren, aber das es vorhanden ist ist für mich fakt. wer kein mitgefühl, mitleid, keine empathie mit lebewesen empfindet ist irgendwo irgendwie gestört, sorry.