Wer sich beruflich oder interessehalber mit Sprache auseinandersetzt, muss sich auch mit so etwas auseinandersetzen. Vor über 20 Jahren, als ich im Rahmen meiner Ausbildung einen Rhetorikkurs gemacht habe, kam uns die Dozentin dort auch merkwürdig und übertrieben feministisch vor, als sie uns darauf aufmerksam machte, dass die weiblichen Formen so oft fehlen.
Sie meinte, wenn ein ganz Außenstehender z.B. ein Alien nur unsere Sprache (oder auch andere Sprachen) lernen würde, würde in weiten Teilen der Eindruck entstehen, Frauen seien gar nicht existent. Sprache bildet Wirklichkeit ab, in diesem Fall eine falsche Wirklichkeit. Das habe ich verstanden und das ergibt für mich auch Sinn.
Klar, mich nervt es auch, Mitteilungen in unserem Kurs jedesmal mit "Liebe Teilnehmerinnen, liebe Teilnehmer" zu beginnen, aber da wir auch noch tatsächlich mehr Frauen haben, werde ich das nicht unter den Tisch fallen lassen.
These violent delights have violent ends.
Ich hab gestern noch gelesen, dass das auch die Frau ist, die bereits vor 20 Jahren prozessiert hat, damit Hoch- und Tiefdruckgebiete wechselweise männliche und weibliche Namen erhalten.
Ich finde es traurig, dass diese Frau so ein trostloses Leben hat, dass sie nur auf diese Weise Aufmerksamkeit und Anerkennung (?) erfährt.
Ach du meine Sch..
- Karma is only a bitch if you are -
Und ich finde es eine absolute Unverschämtheit, dieser Frau ein trostloses Leben zu unterstellen, nur weil sie eine andere Meinung hat als du und dieser Meinung im Rahmen unseres Rechtssystems möglichst öffentlichkeitswirksam Ausdruck verleiht.
Alles im Rahmen der Möglichkeiten, die Frau in einer Demokratie zum Glück hat.
Ich selber lasse die weibliche Form in der Sprache oft weg, jetzt sehe ich gerade wieder, dass das ein großer Fehler ist.
Die Dummheit hat aufgehört, sich zu schämen.
So hat halt jeder seine Meinung. Dass wir beide nicht auf einen Nenner kommen, ist ja nun keine große Überraschung.
Wie ist es denn dann mit so Sachen wie „die Katze“? Jeder sagt automatisch erstmal Katze, keiner Kater….
Es gibt ja aber auch Mischformen, da heißt es „die Butter“ und mancherorts „der Butter“.
Ach ist das alles albern, sorry.
Als hätten wir auf der Welt nicht genug wichtigere Probleme als so ein Quatsch.
Ich sehe das genauso. Begriffe wie Kunde sind bei mir neutral besetzt, also sächlich. Mitarbeiter auch. Wenn ich sage ich gehe zum Arzt, dann habe ich noch nicht preisgegeben ob es ein männlicher oder weiblicher Arzt ist. Die Stadtverwaltung ist auch neutral, obwohl die Mitarbeiter männlich und weiblich sind. Der Begriff Gast schließt männlich und weiblich ein - oder soll man sagen lieber Gast und Gästin?
Was ist mit dem Wort Mensch? Männlich. Soll es jetzt Mensch/Menschin werden?
Man sollte doch demjenigen der "Kontoinhaber" schreibt nicht automatisch vorwerfen, dass er jemanden bevorzugt. Mit diesen ganzen neuen Genderschreibweisen wird das Lesen schwieriger und es ist einfach kindisch. Am Ende kommen noch die 1 % Trans***uelle die auch noch in der Anrede berücksichtigt werden wollen. Dann kannste Texte vor lauter *Ausnahmen und Berücksichtigungen gar nicht mehr lesen. Als ob es darauf ankommt ob jemand auch nur einen Deut im wirklichen Leben weniger diskriminiert wird.
Davon abgesehen, werden Männer eindeutig diskriminiert wenn man die weibliche Form bei der Anrede voranstellt: Sehr geehrte Damen und Herren - warum sollten Frauen zuerst genannt werden? Wenn schon Gleichheit dann überall und immer. Oder ist es wie bei einem sinkenden Schiff: Frauen zuerst (weil sie sind ja das schwache Geschlecht, welches es immer zu beschützen gilt)
Geändert von Thea (22.02.18 um 11:16:48 Uhr)
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