Ich fände es korrekt, wenn man zur ÄrztIn ginge, wenn man von einer GeschäftsführerIn reden würde etc. Ich spreche auch immer von Sängern und SängerInnen. Es sind eben Männer und Frauen. Und ich finde, es ist durchaus wichtig, dass sich die Sprache auch emanzipiert.
Vermutlich würde ich nicht vor das Gericht ziehen, um mich als KontoinhaberIn führen zu lassen. Aber wir sollten schon weiter sein als alles männlich zu betrachten. Es ist auch die Sprache, die die Gedanken formt. Von daher finde ich es nicht lächerlich.
Liebe Grüße
Cara
"Du bist gerade 82 geworden. Du bist immer noch schön und begehrenswert. Wir leben seit 58 Jahren zusammen und ich liebe Dich mehr als je zuvor. Erst kürzlich habe ich mich erneut in dich verliebt" (André Gorz, aus Brief an D)
Irgendeiner muss halt zuerst kommen und man kann's auch übertreiben. Wie sähe denn "absolute Gleichheit" bzgl. Sehr geehrte Damen und Herren deiner Meinung nach aus? Du könntest ein Hybridwort verwenden, oder gleich sagen Sehr geehrte Menschen.
Wie oft Menschen von sinkenden Schiffen gerettet werden müssen weiß ich nicht, jedoch hat das mit "Frauen zuerst" ganz simple, biologische Gründe. Frauen sind körperlich meistens schwächer als Männer, dadurch ergibt sich automatische eine geringere Wahrscheinlichkeit, zu überleben. Entsprechend werden Frauen zuerst gerettet.
Da kann man jetzt natürlich auch nach Gleichheit schreien und die Leute abwechselnd evakuieren, aber ab irgendeinem Punkt wird es einfach lächerlich. Es gibt Studien dazu - Menschen empfinden beim Wort Kunden nicht automatisch, dass Kundinnen mitgemeint sind. Und Sprache formt sowohl Denken als auch Verhalten. Der geneigte Leser möge selbst recherchieren.
Ich bin froh dass ich an einer Klinik arbeite an der von selbst gegendert wird. Es geht nicht darum, uns allen einen Fuß zu amputieren, es geht einfach darum Frauen gleichzustellen und dies fängt beim simpelsten - der Sprache - an. Kann man scheiße finden, der Trend geht zum Glück in die richtige Richtung und wer in seinen Forschungsarbeiten nur von Patienten und Teilnehmern spricht, wird in Medizin und Psychologie nicht mehr ernstgenommen.
Geändert von Selene (22.02.18 um 11:48:00 Uhr)
Wieso sollte ich? Es gibt ja auch Männer im Kurs.
These violent delights have violent ends.
ja, aber wenige wenn ich richtig gelesen habe. Und wenn es dich doch nervt? Ob es da auch so eine Diskussion geben würde?
Hast du ein paar Quellen zu Studien?
Der Satz: Der Kunde ist König. Es wäre mir neu, dass Frauen sich da nicht angesprochen fühlen, obwohl hier der Kunde (männlich) und König (noch männlicher) steht. Gendergerecht müsste man schreiben: Der/die Kunde/in ist König/in.
Wenn ich von Patienten schreibe, dann ist das die Mehrzahl von Patient und auch genauso gemeint. Wenn es um allgemeine Studien geht, dann las ich bisher immer nur Patienten (alle Personen die zu den Patienten gehören) - oder es geht um spezifisch weibliche/männliche Unterschiede, dann wird das aber auch explizit geschrieben /w./m.)
Ich will damit sagen, dass der Genus und der ***us in der Sprache nicht so einfach austauschbar und erweiterbar sind, ob es den Gender-Fetischisten/innen so gefällt oder nicht. Verhunzt doch die ganze Sprache - wer keinen Wert auf Grammatik legt dem ist auch die Orthographie egal, vom Sprachgefühl ganz zu schweigen, am besten alle Bücher in den die bösen Wörter vorkommen einstampfen - Hauptsache es ist ideologisch korrekt. Ich denke, dass da eine größere Manipulation zugrunde liegt als in sprachlichen Stereotypen.
Wenn Sprache das Denken beeinflusst, dann haben wir ja mächtig Glück gehabt, dass unsere Vorfahren/innen die Traute gehabt haben trotzdem um das Wahlrecht und allgemeine Frauenrechte zu kämpfen - die Literatur der letzten 100 Jahre hätte es ja verhindern müssen, wenn es nach den Geisteswissenschaftlern geht.
****** under construction ******
Ich als Laie erkläre mir das so, dass das „der“, „die“ und „das“ als Artikel vor einem Nomen, also als Beispiel : "der Briefkasten" oder auch "der Leser“, „das Auto“ oder „die Tanne“, überhaupt keine Wertung darstellen. Das ist einfach so wahllos, ich glaube, das wird sprachlich völlig überbewertet. „Der“, „das“ und „die“ drücken da in der Regel gar keine ***ualität aus.
Genauso könnte ich sagen, es gibt auch nur „die Hebamme“, andererseits ist es „der Geburtshelfer“. „Der Tannenbaum“, aber „die Tanne“.
Ist doch gehopst wie gesprungen. Man kann aber natürlich aus allem eine Wissenschaft manchen und sich selbst das Leben schwer machen.
Ich habe auch einen Stapel Literatur zuhause, der sich mit den Fragen von Sprache und Geschlecht befasst, ist übrigens alles so um die 30 Jahre alt, ist also kein neues Thema Sensibel für das Thema zu sein finde ich sehr gut. In der gesprochenenen Sprache finde ich es schwierig, in der Hinsicht immer neutral und allen gerechtwerdend zu bleiben, in der Schriftsprache kommt es darauf an.
In der Frage der Kontoinhaberin wäre die Auseinandersetzung vermeidbar gewesen. In den meisten Adressdatenbanken werden entweder Angaben zum Geschlecht gespeichert oder ganze Anredeformeln, es wäre also edv-technisch sehr einfach möglich, Anschreiben, Kontoauszüge etc. IMMER zu personalisieren. Das müsste nur einmalig beim Entwerfen der Formulare berücksichtigt werden.
Mache mir Gedanken über Hautpflege und Make Up. Mein Handy behauptet hartnäckig "kein Gesicht erkannt".