Ich finde es schon frappant, dass es innerhalb von neun Beiträgen in einem Rutsch von der Links-Partei zu kommunistischen Regimen geht.
„Die Linken” sind nicht gleichzusetzen mit link***tremen Gruppen und diese wiederum haben nichts zu tun mit dem strukturellen Kommunismus einiger Staaten.
Es lebe die Differenzierung!
LG, Mascara
Geändert von Mascara (02.02.12 um 17:38:44 Uhr)
"Man kann nicht allen helfen“, sagt der Engherzige und hilft keinem. Marie von Ebner-Eschenbach, Schriftstellerin
Es gibt Menschen, die sich immer angegriffen fühlen, wenn jemand die Wahrheit sagt. Christian Morgenstern
Rechts-Links-Schwäche breitet sich weiter aus:
http://www.hr-online.de/website/rubr...ument_43884105
"Man kann nicht allen helfen“, sagt der Engherzige und hilft keinem. Marie von Ebner-Eschenbach, Schriftstellerin
Es gibt Menschen, die sich immer angegriffen fühlen, wenn jemand die Wahrheit sagt. Christian Morgenstern
Richtig.
Und daß man Recht***tremismus nicht mit Link***tremismus bekämpfen kann/soll, das sollte auch als richtig erachtet werden.
@ Beautybuendel
Gewalttaten sind schlimm, keine Frage.
Aber das, was hierzulande als Rechts- und Link***tremismus verstanden wird, sind größtenteils nichts anderes als anpolitisierte Subkulturen, die ihre Fehden eben auf der Straße austragen. Demonstrationen nennen sie das. Chaostage nennt man es auch. Ein Wanderzirkus ist es.
Es geht jetzt bitte nicht darum, Extremismus zu verharmlosen. Aber man muß davon absehen, Chaoten zu politisieren, denn damit konzentriert man sich auf die Falschen.
Recht***treme und Link***treme sind zumeist jugendliche Randexistenzen, die ihren Platz im System nicht finden und dann einen auf Bürgerschreck machen. Autos anzünden und Hakenkreuze schmieren. Mit Politik haben die nicht viel am Hut.
Die Gewalt, die von ihnen ausgeht, ist schlimm, aber nicht demokratiegefährdend.
Es GIBT sicherlich extremistische Bestrebungen in Deutschland und auch ein großes "Schläfertum", das weit in die bürgerliche Mitte hineinragt. Auch unter Intellektuellen gibt es rechte und linke Extremisten. Aber die stehen nicht im autonomen Block oder auf der Straße. Auch die Köpfe nicht. Auch nicht in Gestalt der NPD. Im Internet, im Verborgenen, sind sie schon eher zu finden.
Jugendlicher Schein-Extremismus ist in erster Linie ein ein Symptom von Verwahrlosung, sozialer Segregation und Marginalisierung. Dieses kann man nicht mit Anti-Rechts-Initiativen bekämpfen, man kann es nur politisch austrocknen.
Datura, ich gebe dir auch hier vollkommen Recht.
Ich setze noch eins ´drauf: Ich finde es sogar eher kontraproduktiv was Bündelchen (sie meint es ja noch nicht einmal so) tut.
Vor einiger Zeit hat sie eine "angebliche" recht***treimistische Tat gepostet in der es um den Mord an einem Obdachlosen ging und dass am Tatort irgendwelche Hakenkreuze eingeritzt waren. Als ich dem Link damals nachging habe ich eher zwei grenzdebile, sozial verwahrloste Täter gesehen. Die einzigen Piktogramme die die kennen ist höchstwahrscheinlich das Hakenkreuz und das Mac Donalds-Zeichen. Der andere arme Teufel war am falschen Ort, in der falschen Zeit und wurde deswegen ein Opfer. Dass dies von Journalisten unter dem Mäntelchen einer recht***tremen Tat in die Zeitung kommt, zeugt eher auch von journalistischen Defiziten auf dass die Öffentlichkeit aufspringen und entsetzt sein soll.
Wer von Recht***tremismus redet muss mehr als nur ansatzweise über latenten oder echten Antisemitismus, Faschismus, Zionismus und vor allem Nationalismus Bescheid wissen. Einfach mal hakenkreuzschmierende, pöbelnde Gangs als "rechte Gewalt" zu bezeichnen, ist meiner Meinung nach, sogar eher kontraproduktiv. Das Thema ist wahnsinnig komplex und jede Medaille hat bekanntlich zwei Seiten und man sollte höllisch aufpassen dass man nicht aus Unkenntnis die falsche Seite bejubelt.
****** under construction ******
@ Thea
Ich sehe nichts Kontraproduktives darin, aber auch nicht direkt etwas Produktives. Aber stimmt schon, die riesenhaften Berichte über jugendliche rechte/linke Gewalttaten lenken davon ab, daß sich im Untergrund eine intellektuelle Rechte bildet. Die erstmal nicht durch Straftaten auffällt.
Wer kennt schon:
-Die Gesellschaft für freie Publizistik
-Das Institut für Staatspolitik
-Die Deutsche Akademie
-Das Deutsche Rechtsbüro
-Altermedia
-Sezession
-Die Blaue Narzisse
-Hier und Jetzt
-Deutsche Alternative
-Mupinfo
-Spreelichter
-den Regin-Verlag
um nur einige "seriöse" recht***treme/rechtsradikale Organisationen und Nachrichtenorgane zu nennen. Diese agieren nicht im Verborgenen, sondern mit beachtlicher Medienpräsenz, im Internet, und natürlich legal, mit großem Bedacht darauf, nicht verboten zu werden. Man ist ja nicht gerade so blöde wie etwa die Linke, die sich mit ihrem Kamikaze-Populismus durch öffentliches Bekenntnis zum Kommunismus selbst kriminalisiert.
Viele dieser Gruppen arbeiten konspirativ zusammen, sind gut vernetzt. Die teils große Zersplitterung der Organisationen ist hier nicht kontraproduktiv, sondern dient dem Schutz vor dem Verboten-Werden. Denn wird eine kleine Gruppe verboten, wie etwa kürzlich die HNG, bricht nicht gleich das ganze Netzwerk zusammen.
Auch Facebook wird ein immer größeres Netzwerk für Recht***tremisten. Nicht für politische Aktionen, es wird ja alles überwacht, sondern zur Intensivierung von Kontakten. Man lernt sich kennen, prüft, ob die Gesinnung miteinander harmoniert, plant Aktionen, vernetzt sich überregional.
Natürlich haben die meisten Rechten versteckte Profile oder schreiben mit Alias-Namen. Und natürlich verbirgt man seine Freundesliste, damit nicht eifrige Schnüffler durch Listen-Abgleiche eventuelle Verbindungen aufspüren können.
Daß die HNG kürzlich verboten worden ist, das wurde gerade noch in Randberichten erwähnt. Aber es ist ja viel interessanter zu lesen, wenn wieder im hintersten Eck in der niederschlesischen Lausitz ein Skinhead-Konzert mit 15 Teilnehmern aufgelöst worden ist, das ist dann eine Schlagzeile wert.
Ebenso wenn wieder ein NPD'ler einen lauten Furz gelassen hat. Das wird dann abgedruckt. Und damit der Eindruck vermittelt, es gebe außer der NPD und ein paar Sauf-Kameradschaften keine rechten Organisationen.
Wie gesagt, ich denke, daß es in Deutschland ein großes rechtes Schläfertum gibt, in der sog. bürgerlichen Mitte. Das ist die eigentliche Gefahr. Wenn einem der Hintern wirtschaftlich auf Grundeis geht, wirkt das Gesabbel von Demokratie und Gerechtigkeit wie blanker Hohn.
Radikalisierung findet in Krisenzeiten automatisch statt, und ich denke, es wird dann eher einen Rechtsruck geben als einen Linksruck.
Geändert von Datura (04.02.12 um 06:20:23 Uhr)
Was mir gerade noch zum Stichwort Kontraproduktiv einfällt:
Der (linksgerichtete) Berliner Journalist Burkard Schröder hatte es sich in der Anfangszeit des Internets zur Aufgabe gemacht, Rechte und ihre Organisationen aus der Anonymität zu ziehen. Es gab noch keine Suchmaschinen, deshalb hat er auf seiner Homepage sämtliche bekannte Personen und Organisationen des rechten Spektrums aufgelistet. Eine Art Info-Pranger, respektive Trophäensammlung, sollte das wohl sein.
Mit dem Ergebnis, daß diese Seite sowas wie die "Hall of Fame" für Recht***tremisten und ihre Netzwerke wurde. Wer nicht in Schröders Hitparade stand, war quasi nicht im Netz. Wer drinstand, erhöhte dadurch seinen Bekanntheitsgrad. Wer Kontakte gesucht hat, zu Organisationen in seiner Region, hat auf dieser Homepage Quellen gefunden.
Schröder erleichterte Rechten die Vernetzung, und wer nicht in seinem "Who is Who" stand, der schickte ihm einfach ein Foto samt Infos zu, mit der Bitte, er möge ihn doch dort auflisten.
Ich hab es nicht weiter verfolgt, aber die Listen scheinen aus dem Netz genommen zu sein. Jetzt gibt es ja Google...
Vieles ist sicher gut gemeint, geht aber böse nach hinten los. Vor allem dort, wo die Initiativen gegen Rechts selbst am Rande der Legalität arbeiten, durch Verstoß gegen Datenschutz usw. Wir leben eben (gottseidank) nicht in den USA, wo man Kriminelle an den Pranger stellen kann.
Geändert von Datura (04.02.12 um 07:19:30 Uhr)
Thea, zahlreiche recht***tremistisch motivierte Straftaten werden nicht als solche gesehen, weil man "Saufgelagengerangel" oder auch Unwissenheit vermutet. Das ist mMn faslsch. Jede Straftat, die als Motivation oder Hintergrund auch nur ansatzweise rechte Gesinnung beinhaltet, sollte als solche gesehen werden. Ist gesichert, dass die Jugendlichen im Park nie Kontakt zu gewissen Personen hatten? Dass sie tatsächlich nur das Hakenkreuz und Mc Donalds symbolisieren können? So doof, sorry, kann kein Mensch sein und ich meine, es ist gefährlich, eben diesen Weg einzuschlagen und die Dinge zu verharmlosen!
"Man kann nicht allen helfen“, sagt der Engherzige und hilft keinem. Marie von Ebner-Eschenbach, Schriftstellerin
Es gibt Menschen, die sich immer angegriffen fühlen, wenn jemand die Wahrheit sagt. Christian Morgenstern