Alle Ausbildungsberufe mit 3-4 Jahren Ausbildung (gewerblich oder kaufmännisch) müssten zumindest SEHR ähnlich bezahlt werden, dann wäre ich zufrieden. Dann wären alle 6-8 Wochen 2 zusammenhängende freie Tage auch ok.
Da beneide ich meinen Freund, er hat zwar was anderes studiert, aber Informatik und Computer waren immer seine große Leidenschaft und Hobby und dieses Hobby konnte er zum Beruf machen. Er geht strahlend in die Arbeit, kommt entspannt heim und wenn er Abend noch Anrufe von hilfesuchenden Freunden bekommt ist er unermüdlich bei der Ferndiagnose und Fehlersuche.
Meine Tätigkeit hat sich als Berufung herausgestellt, macht irre Spass und gibt mir viel. Mir ist aber klar, dass es kein Beruf ist, den ich bis zur Rente machen kann, zumal sich die ersten Zipperlein bemerkbar machen.
Und was mich wirklich nervt, ist die unangemessene und schlechte Bezahlung
Es nimmt der Augenblick, was Jahre gaben.
(nach Johann Wolfgang von Goethe)
Alle Ausbildungsberufe mit 3-4 Jahren Ausbildung (gewerblich oder kaufmännisch) müssten zumindest SEHR ähnlich bezahlt werden, dann wäre ich zufrieden. Dann wären alle 6-8 Wochen 2 zusammenhängende freie Tage auch ok.
“These are used emotions. Time to trade them in. Memories were meant to fade, Lenny.”
— Mace, Strange Days
rosa-hellblau-falle.de
Wenn ich da mal kurz einhaken darf: Das wäre mir persönlich zu wenig. Ich weiß, dass es in einigen Berufen nicht anders geht, aber ich brauche, wie man so schön heute sagt, eine "Work-Life-Balance". Ich mag meinen Beruf wirklich, aber genau so heilig ist mir auch meine freie Zeit. Mit dem Hund raus gehen, abschalten und Sport machen muss drin sein und auch mal freie Tage (zusammenhängend). Ich hab bei meinem Vater gesehen, was ein Burn Out anrichten kann und das möchte ich nicht erleben.
"Es gibt Windhunde und es gibt Möpse. Und ich werde nunmal in diesem Leben kein Windhund mehr."
Ich bin sehr gerne berufstätig, genieße es also morgens aus dem Haus zu gehen und abends wiederzukommen, mag meinen Beruf, ohne dass es mein Traumberuf ist, habe aber gerade ganz schreckliche Rahmenbedingungen.
Z.B. einen angstgetriebenen Chef, der heute hü morgen hott und zwischendurch noch andere Sachen sagt, bei allem fragt, ob das Konzept woanders schon mal erfolgreich war, so dass es so gut wie keine Chance gibt, neue Konzepte umzusetzen.
Zum Glück ist die Bezahlung exzellent. Vielleicht aber auch nicht, denn das hohe "Schmerzensgeld" hindert mich daran, mir etwas anderes zu suchen. Zudem bin ich inzwischen seit vielen Jahren bei meinem Arbeitgeber und hoffe das Beste, wenn der jetzige Chef im Laufe des Jahres geht.
Nein, mein erlernter Beruf ist wahrlich keine Berufung.
Ich wollte Maskenbildnerin werden. Aber mit Hauptschulabschluss/Quali undenkbar und meine Mutter verpasste mir eine Ohrfeige, als ich meinen Wunsch äußerte. Ich sollte einen "ordentlichen" Beruf erlernen und nicht ihr noch jahrelang auf der Tasche liegen.
Mit 15 hat man aber eigentlich wenig Ahnung vom Berufsleben, in diesem Alter ist man schlicht zu jung, um sich da schon festzulegen.
Ich bewarb mich für mehrere Stellen, unter anderem bei einem Notar als Notariats- und Rechtsanwaltsgehilfin. Dem Notar hatte meine Bewerbung so gut gefallen, und war begeistert von meiner sehr guten Deutschnote, dass er mich auf der Stelle nehmen wollte, trotz meiner 5 in Mathe und versprach mir sogar, mir zu helfen, falls ich in der Schule Probleme in Mathe hätte.
Tja, als meine Mutter dann hörte, dass ich jeweils für 6 Wochen nach München in die Berufschule gemusst hätte und für die Zeit ein Zimmer irgendwo gebraucht hätte, erlaubte sie es nicht und da ich erst 15 war, musste ich mich fügen und mir wurde in den düstersten Farben ausgemalt, was mir unerfahrenen, naiven jungen Mädchen vom Lande im Sündenpfuhl München alles passieren könne. Drogen, **************, Entführung. Die machten mir solche Angst, dass ich mich später kaum noch in den Bus in die nächste Kleinstadt zu steigen traute.
Dann wurde in ebendiese Kleinstadt gefahren und bei der dortigen Berufschule gefragt, welche Berufe dort zur Schule gehen. Für Mädchen waren dies unter anderem Hauswirtschaft, Büro und Einzelhandel/Verkauf. Danach richtete ich dann meine Bewerbungen aus, überwiegend Büro und Einzelhandel.
Erst fand ich als Bürokauffrau, aber weil ich nicht alles gleich so konnte, wie die Chefs sich das vorstellten, wurde ich noch in der Probezeit wieder gekündigt.
Danach begann ich dann eine Lehre zur Kauffrau im Einzelhandel. Diese Lehre war die Hölle. Ich wurde gemobbt, fertig gemacht, konnte nichts recht machen und magerte auf 52 kg ab. Am Ende war ich ein nervliches und körperliches Wrack mit einem Magengeschwür und Albträumen.
Danach fand ich erst mal keine Arbeit, weil ich zu wenig Berufserfahrung hatte.
Durch einen Zufall ergatterte ich einen Job in einer Bäckerei als Verkäuferin und Filialleitung. Dort blühte ich erstmals richtig auf.
Als dieser Chef in den Ruhestand ging, bewarb ich mich bei der nächsten Bäckerei, wo ich dann 4 Jahre lang mit größtem Vergnügen und größtem Erfolg gearbeitet habe. In dieser Bäckerei habe ich (ohne es eigentlich zu dürfen) 2 meiner Lehrlinge ausgebildet. Die Mädels machten ihre Prüfung mit Bravour.
Dann ging auch dieser Chef in Ruhestand, es entstand ein langes Hickhack um die Nachfolge oder Schließung und ich suchte mir wieder eine neue Stelle, weil mir das alles zu unsicher war.
Die 3. Bäckerei war leider nicht so toll, aber ich machte die Arbeit nach wie vor gern und bildete meinen 3. Lehrling erfolgreich aus.
2005 war ich dann schwanger und ging in Mutterschutz.
Als ich 2008 wieder dort anfangen wollte, war der Laden mittlerweile insolvent und ich bekam meine Kündigung (ob diese rechtlich ok war, sei dahingestellt)
Aber ich begann in einer anderen Bäckerei eine Teilzeitstelle.
2009 wurde der Vertrag leider nicht verlängert und es kam auch die Trennung von meinem Mann.
Seitdem ist der Wurm drin. Egal, wo ich mich bewerbe, ich bekomme nur Absagen. Meist haben die AG Bedenken wegen meinem Kind und ich hangle mich mit 400 Euro Jobs durchs Leben. Darüber bin ich natürlich sehr unglücklich, habe aber keine Idee, wie ich etwas ändern könnte. Umschulungen bekomme ich nicht, weil ich nicht berufsunfähig bin, was den Verkauf anbelangt und auch im Verkauf genügend Stellen da wären.
Alles nicht so prickelnd mit meinem Arbeitsleben
Spatzeline, ich hoffe, deine Pechsträhne reißt schnell ab und du kannst dich bald wieder in deinem Beruf ausleben und dein Können wird geschätzt
What if I fall? Oh but my darling what if you fly? E.H.
Ich sehe mich ehrlich gesagt ein bisschen auf dem Abstellgleis. Ich wäre gern wieder Bäckereiverkäuferin. Das hab ich wirklich gern gemacht, auch wenn die Kunden sehr oft wirklich fies waren, aber genügend andere waren freundlich und nett und noch heute treffe ich oft ehemalige Kunden und die freuen sich alle, wenn sie mich sehen.
Spatzeline, das hört sich ja schlimm an. Schade, dass Du wegen Deiner Mutter die Stelle als Rechtsanwaltsgehilfin nicht annehmen konntest. Das wäre doch eine super Chance gewesen. Bei mir wäre es eher andersrum gewese, meine Eltern hätten mich da bestimmt "gezwungen", die Stelle anzunehmen. Naja, nicht gezwungen, aber sie hätten schon drauf gepocht nehm ich an. Sie haben mir aber nie reingeredet mit meinem Beruf. Bürokauffrau fanden sie wohl ganz gut
Kann es sein, dass Dich Deine Mutter nicht aus Angst, dass Dir etwas passiert, davon abgehalten hat, sondern weil sie vielleicht nicht wollte, dass Du "was besseres" wirst als sie selbst?
Ist nur so ein Gedanke, der mir gerade durch den Kopf geht.
Das mir mein Hund das liebste sei, sagst Du, o Mensch, sei Sünde.
Mein Hund bleibt mir im Sturm noch treu, der Mensch nicht mal im Winde.
Ach Spatzeline, manchmal wünschte ich, du würdest hier wohnen. Ich sehe so oft Schilder in den Bäckereien, dass hier Mitarbeiter im Verkauf gesucht werden, da denke ich immer an dich. Und eine supertolle Schule für deinen Sohn hätten wir hier auch....
Die letzte Strophe deines Liedes war verklungen, als er deinen Namen rief.
In mir jedoch wird's nie verstummen. Es singt ganz leise........seelentief.