Eine meiner Kolleginnen ist 44, die hat jetzt noch einmal eine Zusatzausbildung angefangen. Nebenberuflich bei Vollzeitjob. Ich finde das sehr bewundernswert.
Ich wollte eigentlich Kunst-Restaurator werden.
Jetzt mache ich ganz etwas anderes, an sich macht das auch Spaß, aber meinen wirklichen Neigungen kommt es nicht engegen.
Aber es gab ja mal die Theorie, daß man eigentlich in einen Bereich gehen soll, der einem nicht liegt, so daß man sich auch dort weiterentwickeln kann.
Und das finde ich eigentlich nicht so dumm.
Eine meiner Kolleginnen ist 44, die hat jetzt noch einmal eine Zusatzausbildung angefangen. Nebenberuflich bei Vollzeitjob. Ich finde das sehr bewundernswert.
Nein und diese Ansicht hat mich hier auch verwundert. Man muss ja nicht zwangsweise gleich ausziehen, wenn die Eltern zB in der Näher einer Uni/FH wohnen, an der man studieren möchte. Man kann aber auch ins Studentenwohnheim, in eine WG usw ziehen, die nicht die Welt kosten. Klar muss man sparsam leben, wenn von zu Hause keine Unterstützung kommt, aber es geht. Man kann nebenbei jobben, tw auch an der Uni (Hiwi oder im Uni-café) und Bafög beantragen.
Es kommt aber auch auf das Studium und den Berufswunsch an. Mein Studium wäre viel schwerer gewesen, hätten mich meine Eltern nicht unterstützt, das gebe ich aber auch zu. Bzw. ich hätte noch länger studiert, wenn ich mehrere Jobs hätte machen müssen neben dem, den ich für mein späteres Berufsleben brauchte (Praktika und Jobs). Im Grundstudium habe ich noch zu Hause gewohnt, zum Hauptstudium hab ich die Uni gewechselt und bin mit meinem Mann (damals Freund) zusammen gezogen. Das ging aber nur so gut, weil er keine Miete zahlen musste (bzw dann wir) und meine Eltern die Nebenkosten übernommen haben. Ich habe einige unbezahlte/sehr knapp bezahlte Praktika machen müssen für meinen späteren Job und hab auch als freie Mitarbeiterin einer Tageszeitung nebenbei nur so viel verdient, dass es halt grad reichte - allerdings nicht für große Sprünge. Ich werde meinen Eltern auf ewig dankbar dafür sein und weiß, dass diese Unterstützung nicht selbstverständlich war.
"Es gibt Windhunde und es gibt Möpse. Und ich werde nunmal in diesem Leben kein Windhund mehr."
Was ich Quatsch und sinnfrei finde ist nachzutrauern, dass man nicht studiert hat. Wenn man nicht die Möglichkeit hatte damals, es als Ausbildungsweg zu tun, dann hat man später immer noch die Möglichkeit, es nebenberuflich zu tun und das ist auch einigermaßen bezahlbar.
Aber ich denke auch, dass ein Studium mit Ü40 vielleicht persönlich etwas, aber beruflich gar nicht mehr so viel bringt. Da zählen dann eher die Erfahrung und die Referenzen.
Es ist ein Job, den ich gerne mache. Punkt.
und obwohl ich hier die besteZeit des Tages (8-18 Uhr) und auch die beste Zeit meines Lebens (20-60) verbringe, bleibt es nur ein Beruf.
Berufen bin ich zur Kunst, aber die ist brotlos, das muss also Hobby bleiben.
In meinem nächsten Leben werde ich jedenfalls Anwalt oder Betriebswirt.
Da werden jedenfalls gescheite Gehälter gezahlt-klar, Geld ist nicht alles, aber ich brauche langsam einen Nebenjob, damit ich finanziell gut klar komme-Langsam wird die Gruppe der working poor wohl größer....
das sehe ich auch so, auch wenn ich das Glück hatte zu studieren und es die beste Zeit meines Lebens war
trotzdem kann das auch beruflich noch was bringen, mit 40 hat man immer noch gut 20-25 Jahre Arbeitsleben vor sich und ich kenne keinen Arbeitgeber, der es nicht gerne sieht, wenn man sich weiterbildet.
Eine Kollegin von mir hat mit Mitte 30 gekündigt und studiert jetzt Vollzeit. Ist sicherlich spät und ich würde es auch nicht tun, aber das gibt es immer wieder und wenn das Herz dran hängt, finde ich es gut...
- Karma is only a bitch if you are -
ich hab wirklich das Gefühl, dass das, was Spaß macht, keine Kohle bringt, leider..
also muss man sich entscheiden zwischen Spaß oder Geld - ich bin da auch gerade in einem Zwiespalt..
- Karma is only a bitch if you are -
Ich glaube, und das ist nicht böse gemeint, Mayan, da ist auch viel Idealisierung dabei. Ich habe mein Geschichtsstudium genossen, aber Dozent möchte ich nicht sein, insbesondere nicht beim heutigen Bachelor, wo man noch viel mehr Klausuren und Tests schreiben lassen muss und quasi wie der "Klassenlehrer" der Studenten ist, weil das System total verschult wird.
Viele Unis, bzw die meisten, haben wenig Geld. Da wird gespart ohne Ende, von den Büchern bis zu den Dozenten. Einige Dozenten arbeiten frei, dh sie sind ein Jahr in Mainz, können aber im nächsten Jahr schon wieder in Greifswald tätig sein. Geld für Forschung gibt es nur noch wenig, wenn es nicht unmittelbar relevant ist. Erstmal muss man nach seinem Studium eine Doktorandenstelle bekommen (und sich dann auch zB selbst krankenversichern, weil man nicht mehr als Student gilt), und da geht es nach Noten und ob an einer Uni ein Doktorvater bereit ist, mich anzunehmen (da müssen Thema und Prof und Uni usw. passen). Bis zur Habil ist es ein langer Weg und auch sicher kein Zuckerschlecken. Schade finde ich, dass Profs nicht ein bisschen Didaktik machen müssen. Viele haben den Teil der Ausbildung nämlich leider gar nicht drauf, insbesondere in der Geschichte hast du fast nur Theoretiker. Und du darfst auch nicht vergessen, dass du nicht nur dein Lieblingsthema studierst, sondern von der Antike übers Mittelalter, der frühen Neuzeit bis zur Moderne Seminare und Vorlesungen hast. Das Thema deiner Abschlussarbeit (M.A.) bestimmt dann wohl deinen weiteren Werdegang und man bekommt mitnichten immer einen Platz bei dem Prof, den man mag.
Sorry, ich bin vom Hundertsten ins Tausendste gekommen, aber ich wollte man die Realität etwas beschreiben.
"Es gibt Windhunde und es gibt Möpse. Und ich werde nunmal in diesem Leben kein Windhund mehr."
Ich kann Puckprinzessin nur beipflichten. Gerade im geisteswissenschaftlichen Bereich sieht es an den Unis wirklich nicht sehr aus, leider Da gibt es auch immer mehr Honorarverträge, Verträge nur für 1-2 Semester, ständige Kürzungen der Mittel usw. Das sollte man nicht romantisieren. Ich finde es sehr schade, dass das finanzielle Augenmerk an vielen Unis immer mehr in Richtung wirtschaftswissenschaftliche Fächer geht.
Ich habe Germanistik und Italienisch studiert, weil es mir Spaß gemacht hat. Es war eine tolle Zeit, aber nicht unbedingt die beste Kombination, um später einen Job zu finden
Ich habe dann noch eine kleinere Zusatzqualifikation gemacht und bin in alle meine Jobs mehr oder weniger zufälig reingestolpert. Seit mehreren Jahren bin ich selbständig, erst freiberuflich, jetzt seit Januar dann noch einmal einen Schritt weiter, ohne Sicherheitsnetz. Ohne die Unterstützung meines Freundes hätte ich diesen Schritt nicht gehen können, da ich erst einmal viele Monate nichts verdienen werde.
Aber ich war da immer recht spontan und konnte mir noch nie vorstellen, exakt den gleichen Job mein Leben lang zu machen. Alle paar Jahre brauche ich eine zumindest kleinere Veränderung.
Insgesamt mache ich das, was ich seit einigen Jahren mache, sehr gerne. Ich habe kein Problem, montags aufzustehen und freue mich normalerweise auf jeden neuen Arbeitstag, auch weil jeder unterschiedlich ist.
Eine Berufung ist es sicher nicht, aber ich könnte nie komplett ohne Arbeit sein, da wird mir schnell langweilig. Ich bin aber auch recht faul, daher habe ich nichts gegen etwas weniger Arbeit, ein Workaholic werde ich nie werden und die Selbständigkeit bringt eine tolle zeitliche Flexibilität, auf die ich nicht mehr verzichten möchte.