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Thema: Beruf oder Berufung?

  1. #1
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    Standard Beruf oder Berufung?

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    Ich denke mal wieder nach...

    Die meisten Leute, die ich kenne, schleppen sich morgens krampfhaft zur Arbeit und leben eigentlich nur von einem WE zum nächsten. Von Berufung kann man da beim Job wohl eher weniger sprechen, ich nehme mich da mal nicht aus. Aber ist das ein Leben? Muss man sich damit abfinden, dass die Arbeit eigentlich nur dazu dient, seinen Lebensunterhalt zu verdienen?

    Wie sieht das bei euch so aus? Freut ihr euch Sonntagsabends auf die kommende Woche oder eher doch: Oh... mein... Gott.... Ich kenne auch Leute aus medizinischen Berufen, von denen man ja eigentlich meinen könnte, es würde sich eher um Berufung denn um Beruf handeln und denen geht es auch nicht wesentlich besser

    Kann man das überhaupt erwarten, eine Arbeit zu tun, die einem so rundum Spaß macht? Habt ihr einen Beruf ergriffen, der euch ausfüllt und glücklich macht?
    Die letzte Strophe deines Liedes war verklungen, als er deinen Namen rief.
    In mir jedoch wird's nie verstummen. Es singt ganz leise........seelentief.

  2. #2
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    Auch mein Thema zur Zeit.

    Meine Meinung und Erfahrung: es gibt nur ganz ganz selten Leuten, die das Glück haben, eine Berufung zu haben und zu leben.
    Und auch wenn hier natürlich wieder ganz viele total glücklich sind mit der Arbeit (obwohl das mit den ganzen "nur noch zwei Tage arbeiten, dann 2 Tage frei" Posts im Freu-Thread nicht so ganz übereinkommt), glaube ich trotzdem, dass das den allermeisten so geht im Leben...also, dass sie kein Bock auf ihre Arbeit haben und es eher nicht als Berufung sehen und sich Sonntags auf den montag freuen.

    "Man kann nicht allen helfen“, sagt der Engherzige und hilft keinem. Marie von Ebner-Eschenbach, Schriftstellerin


    Es gibt Menschen, die sich immer angegriffen fühlen, wenn jemand die Wahrheit sagt. Christian Morgenstern

  3. #3
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    Ich hab wohl Glück gehabt und den für mich richtigen Beruf gewählt. Aber ich kenne auch die Situationen, in denen man sich nur noch zur Arbeit schleppt. Bei mir war es jedoch der Job und nicht der Beruf, der mich unzufrieden sein ließ. Ich habe dann vor 1,5 Jahren den Job gewechselt und bin glücklich wie schon lange nicht mehr. Vielleicht hilft bei absolutem Jobfrust auch mal ein Wechsel
    Ach ja: Natürlich mag ich Wochenenden und Urlaube mehr aber ich freue mich trotzdem auf meinen Job und habe Sonntagabend kein Bauchweh, wenn ich an Montag denke.

  4. #4
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    Vielleicht arbeiten viele in ihrem Lieblingsberuf, aber die Umstände stimmen nicht: Die Kollegen mobben, der Vorgesetzte ist nach dem Peters-Prinzip eingesetzt, das Gehalt stimmt nicht etc. Alles Sachen, die die Arbeit nicht erleichtern. Dann stimmt der Beruf, aber das Umfeld nicht. Und heute ist es nicht so einfach, einen neuen Job zu bekommen.
    Liebe Grüße

    Cara

    "Du bist gerade 82 geworden. Du bist immer noch schön und begehrenswert. Wir leben seit 58 Jahren zusammen und ich liebe Dich mehr als je zuvor. Erst kürzlich habe ich mich erneut in dich verliebt" (André Gorz, aus Brief an D)

  5. #5
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    Teils, Teils!
    Meinen Job an Sich mache ich gerne. Es ist sogar zum Teil richtig abwechslungsreich.
    Riiiiesen Manko ist definitiv die Bezahlung. Ich erwarte kein Ministergehalt aber es könnte doch schon so viel sein, dass ich mir zum Mindest eine 45 qm Wohnung leisten können sollte. Ist leider nicht der Fall
    Ausserdem belegen glaub ich alle Zahnärzte im Studium einen Kurs, in dem es darum geht wie man, zum Mindest manchmal, ein unaustehliches Ekel wird.
    Daher auch die Überlegung ganz auszusteigen in absehbarer Zeit.
    Ich quäle mich nicht zur Arbeit. Es ist nunmal so wie es ist, aber ich freu mich jeden Freitag, dass endlich Wochenende ist.

  6. #6
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    also als reine Berufung würd ich meinen Job nun nicht empfinden.
    Es gäbe einige Dinge, für die ich wesentlich mehr Leidenschaft empfinde.

    aber trotzdem macht er mir Spaß, ich geh gerne zur Arbeit (eigentlich schon immer, außer bei meinem letzten Chef) und von zur Arbeit quälen und nur fürs Wochenende leben kann überhaupt keine Rede sein.

    Ich denke, dass es bei vielen Leuten vielleicht auch etwas an der Einstellung hapert.
    Das ist doch kein Leben, sich von Freitag zu Freitag zu hangeln und sonst keine Freude zu empfinden
    Klar nerv ich mich auch oft mal über Kollegen, blöde Arbeiten etc., aber das empfinde ich als ganz normal.
    Schätze mal, selbst in einem Job zu dem man "berufen" ist hat man diese Gefühle ab und zu.

  7. #7
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    Ich bin mir manchmal nicht so ganz sicher, ob es bei mir wirklich nur der Beruf ist. Klar, ich wäre liebendgerne was ganz anderes geworden, hätte gern studiert, Abi ist ja vorhanden. Leider ist alles ganz anders gekommen, was auch familiäre Gründe hatte

    Es hat Zeiten gegeben, in denen ich meinen Job gar nicht so ungern gemacht habe. Es gibt einige Sachen (z.B. Dinge zu organisieren, Fremdsprachen, Kontakt mit Menschen), die ich wirklich gern mache. Was mich manchmal mürbe macht, ist dieser Druck, unter dem man steht. Ja, und dann kommen auch noch zickige Kolleginnen hinzu mit Reaktionen, vor denen ich oft nur stehen kann. Das Berufsleben ist auch derart schnell lebig geworden, wenn man mal nicht sofort auf Mails antwortet, kommen direkt schon muffelige Ansagen. Es ist alles hektisch, Termindruck, Erfolgsdruck, jeder versucht der Beste zu sein: kurz und gut: ein Hauen und ein Stechen. Und ein gutes Wort hört man für seine Arbeit auch nie
    Die letzte Strophe deines Liedes war verklungen, als er deinen Namen rief.
    In mir jedoch wird's nie verstummen. Es singt ganz leise........seelentief.

  8. #8
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    Hmm... ich bin Bürokauffrau. Ich arbeite in einer kleinen Firma - daher habe ich sehr viele unterschiedliche Aufgaben. Ich sitze also z.B. nicht den ganzen Tag da und verbuche Rechnungen oder so etwas. Ich habe zig verschiedene Aufgaben. Das geht beim Rechnungen prüfen los und hört bei der Organisation von Transporten auf. Ist natürlich sehr abwechslungsreich.

    Aber als meine "Berufung" sehe ich meinen Job nicht an. Der Job ist okay, ich habe nette Kollegen etc. Aber wenn ich z.B. jetzt ein paar Millionen Euro im Lotto gewinnen würde, würde ich sofort kündigen Es ist aber nicht so, als würde es mir keinen Spaß machen. Es ist okay, so wie es ist. Ich könnte mir z.B. nicht vorstellen, Verkäuferin zu sein oder Arzthelferin. Insgesamt bin ich ich zufrieden.

    Problem ist vielleicht auch, dass man erst später, wenn man etwas älter ist, herausfindet, was einem wirklich am Herzen liegt und Spaß macht.

    Hätte ich zum Beispiel mit 16, 17 gewußt dass ich so gerne Fotografiere, dann wäre ich sicherlich eher Fotografin geworden als Bürokauffrau. Das kam mir damals dummerweise gar nicht in den Sinn.

    Wobei mir meine Tante (die Fotografin ist und ein eigenes Studio hat) oft gesagt hat: "sei froh, dass es nur Dein Hobby ist. Wenn ich frei habe und in Urlaub bin, dann habe ich keine Lust mehr, die Kamera in die Hand zu nehmen und Fotos zu machen, obwohl es sich lohnt. Ich will in meiner Freizeit keine Kamera mehr in der Hand haben". Ein Hobby kann man dann noch mit Leidenschaft ausüben, während es einem als Beruf vielleicht irgendwann auch auf den Keks geht und man in seiner Freizeit nichts mehr damit zu tun haben möchte. Und es ist ja schon was anderes, ob man die Fotografie als Hobby betreibt oder ob man jeden Tag zig Leute knipsen muß, die dann auch noch mäkelig sind beim Aussuchen ihrer Bilder, die nicht lächeln wollen, die alles überteuert finden usw. usf. Was meine Tante mir manchmal für Storys erzählt!

    Trotzdem könnte ich mir vorstellen, mal was anderes zu machen, aber mal eben so aus seinem Trott herausspringen, einfach was neues/anderes wagen, ist natürlich auch nicht so einfach und ich bin da wohl auch ein zu großer Schisser, das zu wagen Es müßte 100% "wasserdicht" sein, denn ich möchte ja auch weiterhin mein Auskommen haben usw. Ich wäre viel zu feige, plötzlich sozusagen "auszusteigen" und einfach irgendwas alleine aufzuziehen, wie manche das machen.
    Das mir mein Hund das liebste sei, sagst Du, o Mensch, sei Sünde.
    Mein Hund bleibt mir im Sturm noch treu, der Mensch nicht mal im Winde.

  9. #9
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    Das tut mir wirklich leid, wenn man keinen Spaß hat. Ich liebe meinen Beruf und wüsste nicht, was ich lieber täte. Und ich freue mich Montag, arbeiten zu gehen. Ich habe mir sogar mit meinem gebrochenen Fuß nach einer Woche einen Fahrdienst organisiert und arbeite seitdem wieder. Es ist zwar anstrengend, auf Krücken hinzukommen, aber wenn ich erstmal am Schreibtisch sitze, bin ich glücklich. Es gibt kaum irgendetwas an meinem Beruf, das ich nicht liebe.
    Und ich bekomme oft tolles Feedback von Rechtsanwälten oder Parteien.

  10. #10
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    Bei mir ist es mehr Berufung als Beruf, aber das kommt auch immer stark auf den Job (also die Firma) an, in dem man sich befindet. Der schönste Beruf an sich wird nicht gut, wenn Dinge wie Arbeitsumfeld, Aufgabenverteilung oder Bezahlung nicht stimmen. Derzeit bin ich auch grad nicht sooo glücklich, aber ich hab noch knapp 6 Wochen vor mir, bevor ich mich selbstständig mache. Darauf freue mich mich schon (obwohl ich auch etwas Angst habe) und ich mache grundsätzlich das, was mir Spaß macht. Ich kann schreiben, mich mit (neuen) Medien befassen und vielleicht kann ich mich ja auch an das Buch setzen, das ich schon ewig im Kopf habe. Ich hoffe, dass das was wird mit meiner eigenen Firma. Flexibel selbstständig und eigenverantwortlich arbeiten liegt mir glaub ich mehr, als jeden Tag einen 8-17 Uhr-Ablauf zu haben (auch wenn das in meiner Branche eher ungewöhnlich ist von den Zeiten her).

    Trotzdem gibt es immer Tage, und die wird es auch in Zukunft geben, an denen ich am liebsten weiter schlafen, einfach faulenzen oder lieber noch eine Runde durch den Wald drehen würde, anstatt zu arbeiten. Das liegt aber nicht am Job, sondern an meiner Faulheit.
    Früher wollte ich übrigens immer gern zu Polizei, aber ich bin zu klein. Das finde ich manchmal schon noch schade, aber ich bin nicht mehr traurig deswegen.
    "Es gibt Windhunde und es gibt Möpse. Und ich werde nunmal in diesem Leben kein Windhund mehr."

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