Es gibt ein sehr interessantes Buch von dem Radebold dazu: Transgenerationale Weitergabe kriegsbelasteter Kindheiten hier. Ich fand das sehr erhellend und unglaublich interessant, vor allem hat es mir viele Erscheinungen meiner Familie erklärt.
Ich finde es sowieso oft bedenklich, wie sehr unsere Familien durch den 2. Weltkrieg geprägt wurden. Man schleppt da ein ganz schönes Erbe mit sich rum... man darf nicht vergessen, dass unsere Eltern von teilweise hochtraumatisierten Eltern erzogen wurden... wenn ich mich da in meiner Familie so umschaue... oh weia...![]()
Ist ganz interessant, sich mal mit dem Thema "Kriegsenkel" zu beschäftigen...
Geändert von Mayanmar (20.05.12 um 22:05:20 Uhr)
Die letzte Strophe deines Liedes war verklungen, als er deinen Namen rief.
In mir jedoch wird's nie verstummen. Es singt ganz leise........seelentief.
Es gibt ein sehr interessantes Buch von dem Radebold dazu: Transgenerationale Weitergabe kriegsbelasteter Kindheiten hier. Ich fand das sehr erhellend und unglaublich interessant, vor allem hat es mir viele Erscheinungen meiner Familie erklärt.
Danke Janne... das kannte ich noch gar nicht...
Ich habe dieses Buch hier gelesen: http://www.medizin-im-text.de/blog/2...ellendes-buch/
Die letzte Strophe deines Liedes war verklungen, als er deinen Namen rief.
In mir jedoch wird's nie verstummen. Es singt ganz leise........seelentief.
Meine Eltern sind kurz nach dem Krieg geboren, aber ich denke, sie haben ganz schön viel "mit ab bekommen".
Ich zitiere da immer wieder gerne meine Oma, die beim Anblick meines damaligen Freundes (groß, blond, blauäugig) mit mir (groß, blond, blauäugig) im Arm vor versammelter Mannschaft entzückt vom Stapel ließ: Nein, was für ein hübsches arisches Paar..
Und das war 2006... da weiß man, wie tief eine gebrainwashte BDM-Erziehung sitzt.
Die letzte Strophe deines Liedes war verklungen, als er deinen Namen rief.
In mir jedoch wird's nie verstummen. Es singt ganz leise........seelentief.
Einer ist tatsächlich im Krieg gefallen, allen anderen wäre auch in der heutigen Zeit nicht zu helfen gewesen, plötzlicher Kindstod, 2 Autounfälle und einer ist vom Dach gefallen. Mir kommt das nach zu viel Pech vor, aber vielleicht liegt das auch nur daran, dass ich bis dato noch nie in meinem Leben mit einer Todesursache außer Altersschwäche konfrontiert war.
Mein Vater ist 48 geboren, sein Bruder 33, da merkt man schon die andere Mentalität, auch meine Cousinen erzählen immer, dass sie nie einen Ausländer mit nach Hause nehmen durften![]()
Kriegs-Enkel..hochtraumatisierte Eltern?
Ich bin eine Kriegs-Tochter.
Mein mittlerweile verstorbener Vater (bestimmt kein Nazi) war in französischer Kriegsgefangenschaft, meine Mutter war im 2. Weltkrieg bei Verwandten in Pommern.
Man kann sich sicherlich vorstellen, ohne auf Details einzugehen, dass beide keine unbeschwerte Jugend hatten.
Aber ich kann mich nicht beschweren, ich hatte diese und heute bin ich froh, dass sie ab und an über ihre Erlebnisse berichtet haben.
Denn so weiß oder merke ich heute als Kriegs-Tochter, dass vieles einfach Luxus-Probleme sind.
Ja, manchmal ist es kaum zu fassen, was unsere Vorfahren so alles mitmachen mussten...
Meine liebe, kleine Uroma z.B.... der älteste Sohn im Krieg standrechtlich erschossen worden, der zweitälteste Sohn hat sich als 4jähriger von der Hand meines Uropas losgerissen und ist unter einen LKW gekommen, die jüngste Tochter mit 8 Monaten am plötzlichen Kindstod gestorben. Ansonsten hatte sie noch 8 Fehlgeburten.. teilweise schon zu späten Zeitpunkten in der Schwangerschaft. Übrig geblieben ist nur meine Oma... die Mutter meiner Mutter.
Außerdem sind sie 2 x ausgebombt worden, sind hier auf's Land geflüchtet. Mein Uropa ist in der US-Kriegsgefangenschaft gefoltert worden, er kam mit nur einem funktionierenden Lungenflügel, Herzasthma und ausgeschlagenen Zähnen zurück![]()
Väterlicherseits auch nur solche Horrostories...![]()
Mein Ex-Schwiegervater war von 39 - 45 im Feld und dann noch 6 Jahre in Sibirien... er hat zwar überlebt, aber die komplette Jugend futsch... und was der alles gesehen hat... möchte ich gar nicht wissen...
Die letzte Strophe deines Liedes war verklungen, als er deinen Namen rief.
In mir jedoch wird's nie verstummen. Es singt ganz leise........seelentief.
Na Billie... dann sei froh. Ich bin schon als 4jährige mit Kriegserzählungen konfrontiert worden... vom feinsten, kann ich da nur sagen![]()
Die letzte Strophe deines Liedes war verklungen, als er deinen Namen rief.
In mir jedoch wird's nie verstummen. Es singt ganz leise........seelentief.
Ich bin ebenfalls eine gute Mischung. Ich sehe aus wie meine Mutter, mit der Haar- und Augenfarbe meines Vaters. Beide sind groß, auch das ist auf mich übergegangen. Von meinem Opa väterlicherseits habe ich die Neigung zu starker Nervosität und einem "sich-viel-zu-viel-um-alles-und-jeden-Gedanken-machen". Von meiner Mama habe ich die zurückhaltende, hilfsbereite Art. Von meinem Papa ein Stückchen Schelm. Wenn ich die anfängliche Zurückhaltung neuen Menschen gegenüber abgelegt habe, lass ich diese Seite blicken.
Ein schönes Thema.
@ Mayanmar mit den Kriegserzählungen
@ Janne mit den Büchern"Transgenerationale Weitergabe kriegsbelasteter Kindheiten "
Wie gesagt, ich bin Tochter von Zeitzeugen und den Büchern mit weltfremden Titeln stehe ich kritisch gegenüber.
Und Mayanmar, hört sich hart an, aber ich weiß bei dieser Geschichte nicht, warum du mal wieder viel mehr erlebt hast als alle anderen, m. E. warst du noch nicht auf der Welt.