Ich habe vor einiger Zeit diese Dokumentation gesehen, sie hat mich sehr berührt und ich hab sehr geschluckt, vor allem bei der Szene, als er er sich von seinen Freunden und Familie verabschiedet hat.
http://www.youtube.com/watch?v=DE_9fBN08O0
Das ist unfair pauschalisierend und so nicht richtig. Die (zukünftigen) Hinterbliebenen oder der Patient müssen für diesen Fall vorsorgen, ansonsten macht sich medizinisches Personal schlichtweg strafbar. Wie auch sonst im Leben muss man sich eben auch auf den Tod vorbereiten und es ist auch in Deutschland, ohne Exit, möglich, auf jegliche Maßnahmen zu verzichten.
Wir haben das familiär gemacht und ich kenne auch genügend Leute, die auch für diesen Fall vorgesorgt haben. Wenn dann der Zeitpunkt da ist, kann das dann würdevoll ablaufen.
Ich habe vor einiger Zeit diese Dokumentation gesehen, sie hat mich sehr berührt und ich hab sehr geschluckt, vor allem bei der Szene, als er er sich von seinen Freunden und Familie verabschiedet hat.
http://www.youtube.com/watch?v=DE_9fBN08O0
Es nimmt der Augenblick, was Jahre gaben.
(nach Johann Wolfgang von Goethe)
Es gibt ein tollen Film zu diesem Thema: Das Meer in mir (http://de.wikipedia.org/wiki/Das_Meer_in_mir). Er ist ernst, aufrichtig und heiter zugleich. Man kann sich sehr gut in die Thematik hinein versetzen.
Ich bin absolut dafür. In vielen Bereichen bin ich für die Selbstbestimmung, warum nicht beim Sterben?
Ich kann verstehen, dass es für Mediziner schwierig ist, ihre Aufgabe, ihren Eid geschworen haben sie, das Leben zu erhalten. Egal, unter welchen Umständen. Aber wenn der Tod absehbar ist, das Leben nur mit Qual, mit Schmerz verbunden ist, dann ist das selbstbestimmte Sterben für mich die einzig richtige Alternative.
Liebe Grüße
Cara
"Du bist gerade 82 geworden. Du bist immer noch schön und begehrenswert. Wir leben seit 58 Jahren zusammen und ich liebe Dich mehr als je zuvor. Erst kürzlich habe ich mich erneut in dich verliebt" (André Gorz, aus Brief an D)
ich bin auch absolut dafür.
Wie wahrscheinlich jeder, der schon mal ein schreckliches und langes Leiden bei geliebten Menschen gesehen hat, ich kann mir nicht vorstellen, dass das an jemandem spurlos vorübergeht.
Und ich glaube, viele Behandlungen an eigentlich schon hoffnungslos sterbenden Menschen werden nur aus Profitgier gemacht, obwohl sie eigentlich gar nichts mehr bringen (können).
Klingt jetzt hart und ist sicher auch nicht in allen Fällen so, ich will das nicht pauschalisieren. Aber dass es das gibt, dessen bin ich mir ganz sicher.
Man kann auch heute und hier eine Menge dafür tun, dass man in Frieden und unbehelligt von ungewollten Therapien sterben kann, beispielsweise das mit seinen Angehörigen vorher besprechen und eine entsprechende Patientenverfügung beurkunden und alle fünf Jahre aktualisieren lassen. Es empfiehlt sich auch, besonders, wenn man nicht verheiratet ist, eine Vollmacht für den Krankheitsfall zu erstellen, damit man weiß, wer über einen bestimmt, wenn man das nicht mehr selbst kann.
ich bin bei dem Thema hin- und hergerissen.
Einerseits finde ich es gut, andererseits befürchte ich, dass es mit der Möglichkeit auch einen Druck von Seiten der pflegenden (und/oder zahlenden Verwandten oder sogar der Gesellschaft) zum vorzeitigen Abtreten geben könnte, wenn man selbst noch Hoffnung hat, andere aber nicht. Beim Thema Sachs gab es Stimmen, die gesagt haben, toll, macht er Hinterbliebenen keine Arbeit mehr. Das finde ich dann schon unmenschlich, auch wenn es natürlich so ist. Niemanden zur Last zu fallen vs. sein einziges Leben mit Höhen und Tiefen zu Ende leben zu wollen ist bestimmt eine schwere Entscheidung.
Mein Vater hatte am Ende seines Lebens ständig Schmerzen und blutete überall, dennoch war er über jeden Tag glücklich, den er noch erlebt hat, erfreute sich an kleinen Gesten, überhaupt am Leben zu sein. Ich mach mir etwas Gedanken, dass von so jemanden erwartet werden kann, abzutreten und er es anderen zuliebe tut.
So einfach ist es ja nun nicht, sein Recht auf einen selbstbestimmten Tod in Anspruch zu nehmen, auch hier in der Schweiz nicht, wo es rechtlich eben möglich ist.
Da werden die Gründe genau abgeklärt und sollte der Verdacht auf Druck von Aussen aufkommen, würde dem Wunsch nicht entsprochen.
Ich habe den von Curly verlinkten Beitrag des Schweizer Fernsehens gesehen, da wird ersichtlich, wie seriös abgeklärt wird, weshalb und durch welche Umstände der Todeswunsch besteht.
Wie sich 'die Gesellschaft' diesbezüglich entwickeln wird ist schwer zu sagen, da aber jeder Mensch eines Tages sterben wird hat wohl auch jeder Mensch das Bedürfnis und den Wunsch, dass sich die Gesellschaft nicht in diese von dir aufgezeigte Richtung verändern wird.
Eine Patientenverfügung sollte jeder Mensch, der erwartet, dass seine Wünsche in einer medizinischen Notfallsituation und/oder seinem Lebensende gewahrt werden, unbedingt erstellen, griffbereit aufbewahren und einen Vertrauten bestimmen, der im Notfall Bescheid weiss und jederzeit kontaktiert werden kann.
In der Schweiz sind Patientenverfügungen seit diesem Jahr rechtlich bindend und die Einhaltung kann, notfalls von den Angehörigen, eingeklagt werden.
Eine Patientenverfügung zu erstellen kann aber emotional sehr belastend sein, es bedingt, dass man sich mit nächsten Angehörigen/gewählter Vertrauensperson zusammensetzt und seine Wünsche bespricht.
Kein einfaches Thema, weshalb wohl auch viele es scheuen und immer wieder auf später verschieben....
Geändert von Tommasina (08.05.12 um 10:07:56 Uhr)
Vergiss die Liebe nicht!
Das sehe ich auch so. Und das sollte eine individuelle Entscheidung sein, die man für sich selbst und - falls vorhanden - mit denen trifft, die einem nahe stehen. Ärzte können nur alle Fakten thematisieren.
Die Auseinandersetzung damit ist sicher sehr schwer und man scheut sich davor. Das darf aber kein Grund sein, diese Entscheidung aus der Verantwortung, Hand zu geben. Generell bin ich der Meinung, jeder Mensch sollte diese Möglichkeit haben (natürlich in einem deutlich abgesteckten Rahmen und mit entsprechender medizinischer Indikation).
Viele Grüße
Hopi
Im Grunde ist ein Diamant auch nur ein Stück Kohle, das die nötige Ausdauer hatte
Das Leben sollte NICHT eine Reise ins Grab sein mit dem Ziel wohlbehalten und in einem attraktiven und gut erhaltenen Körper anzukommen, sondern eher seitwärts hineinzuschlittern, Chardonnay in einer Hand, Erdbeeren in der anderen. Den Körper total verbraucht und abgenutzt, und dabei jubelnd …WOW, was für ein Ritt...!
Ich finde, in diese Diskussion werden immer zuwenig Alternativen eingebracht. Natürlich möchte niemand unnötig lange leiden, heisst Schmerzen haben, extreme Scham empfinden, Therapien durchstehen die letztendlich weder Heilung bringen noch das Leben sinnvoll verlängern.
Ich glaube nicht, dass der einzige Ausweg Suizid ist. Ob dieser Weg für den Einzelnen gangbar ist, hängt nicht nur vom Leid ab, sondern auch von ethischen, moralischen und religiösen Vorstellungen.
Eine ordentliche Schmerztherapie mit Opiaten ist bei uns z.B. immer noch stark tabuisiert, obwohl die "Nebenwirkungen" im Falle eines Schwerstkranken gegenüber den Vorteilen vernachlässigbar sein dürften. Ich glaube, die Gesellschaft sollte lieber eine unterstützende, entlastende, liebevolle Sterbebegleitung entwicklen, die für alle Betroffenen zugänglich ist, als den Suizid als einzigen Ausweg zu sehen.
Mache mir Gedanken über Hautpflege und Make Up. Mein Handy behauptet hartnäckig "kein Gesicht erkannt".