Auch ein Punkt, Mascara. Und du hast vollkommen recht, es kommen ja immer noch Haufen Zuschauer, vielleicht sind wir doch ein kleines bisschen neidisch? Nicht auf den Popo, aber auf das Selbstbewusstsein??
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[CENTER]Das Internet und die dort kultisch bewahrte Anonymität verleihen jedermann quasi die Generalvollmacht, ungestraft alles Mögliche über jede beliebige andere Person zu äußern. Ich kann mir kaum einen moralisch verwerflicheren Missbrauch des Gedankens der Redefreiheit vorstellen.
Richard Bernstein in der New York Times[/CENTER]
Meine Bücher verkaufe ich jetzt woanders
Ich denke nicht, dass man unbedingt neidisch sein muss, um etwas abzulehnen. Es reicht ja, völlig gegensätzlich gepolt zu sein. Wenn man beispielsweise sehr zurückgenommen ist, in der Selbstdarstellung eher das Dezente und Unaufgeregte lebt, dann kann einen Madonnas Show-Exzess schon befremden. Obwohl das meiner Meinung nach kein Grund ist, sie abzuwerten.
Die Idee mit dem Abendkleid geht doch völlig an Madonnas Selbstverständnis vorbei; wie sollte sie denn darin herumhüpfen und sich auf dem Boden wälzen können?
Geändert von Isis (26.11.12 um 11:35:34 Uhr)
Wir werden in Ewigkeiten nicht mehr gut machen können, was wir den Tieren angetan haben.
Mark Twain
Ich persönlich sehe es nicht so, dass die Zuschauer kommen und nur immer bewundern. Was hätten sie beim Winehouse-Konzert bewundern sollen? Das ist doch keine Messlatte.
Und immer das Argument mit dem Neid. Wenn man etwas ablehnt, muss man nicht neidisch sein. Oder anders gepolt.
Ich finde, sie hat eine gute Figur. Ich denke mir aber auch, dass diese Zeit des offensiven ***, sich in den Schritt fassen, dieser S/M-Show vorbei ist. Zumindest für sie und die Fans, die mit ihr "großgeworden" sind.
Und ob das nun alles Madonnas persönliches Selbstverständnis ist, ihr Bedürfnis, sich zu wälzen, bleibt dahingestellt. Sie möchte allen zeigen, wie gut sie aussieht, welch tollen Körper sie hat und was sie kann. Aber es wirkt lächerlich.
Liebe Grüße
Cara
"Du bist gerade 82 geworden. Du bist immer noch schön und begehrenswert. Wir leben seit 58 Jahren zusammen und ich liebe Dich mehr als je zuvor. Erst kürzlich habe ich mich erneut in dich verliebt" (André Gorz, aus Brief an D)
Natürlich gibt es zwischen „dezent” und „unaufgeregt” (was manche hier als „grau” interpretieren, dem ich nicht zustimmen würde) und dem ******* eines Popstars noch ein paar Zwischentöne.
Da ist mein Versuch, das Neid-Argument zu entschärfen, wohl nach hinten losgegangen.
Mir geht es um etwas, das mich in meiner Mission als Hobbypsychologin sehr umtreibt, nämlich die Fähigkeit, etwas als von den eigenen Werten abweichend zu erkennen, ohne es gleichzeitig abwerten zu müssen.
One Luv,
Mascara
Die Frage ist eben, ob man immer gleich urteilen muss oder etwas wertfrei wahrnehmen kann, meinst du das?