Alte Menschen haben einen völlig anderen Tagesrhythmus als ihre arbeitenden Verwandten. Und wenn sie schon lange in Rente sind, dann haben sie leider oft kein Gefühl mehr dafür, dass die Verwandten nicht rundum die Uhr erreichbar sind.
Mein Schwiegervater ist auch so. Er ruft regelmäßig nachmittags (so 15 Uhr rum) an und ist ganz pikiert, wenn niemand ans Telefon geht.
Manchmal bin ich da und gehe ran, dann will er meinen Mann sprechen und fragt JEDES Mal „Wo ist der denn schon wieder? Der ist ja auch nie da!“
Ja, Mensch. Der ARBEITET (schon 100 mal gesagt). Der ist erst SPÄTER zu Hause.
Oder alternativ ruft er gegen 22:00 Uhr an und will „nur mal so hören…“. Ja sorry, da gehen wir ins Bett.
Dann kommt immer „Sooo früh schon?“
„Ja, wir stehen um 5:45 in der Woche auf“.
Ich verstehe das manchmal nicht, er hat früher selbst nonstop gearbeitet, hatte zwei Jobs..wie kann man das dann so ausblenden.
Alte Menschen haben einen völlig anderen Tagesrhythmus als ihre arbeitenden Verwandten. Und wenn sie schon lange in Rente sind, dann haben sie leider oft kein Gefühl mehr dafür, dass die Verwandten nicht rundum die Uhr erreichbar sind.
Die letzte Strophe deines Liedes war verklungen, als er deinen Namen rief.
In mir jedoch wird's nie verstummen. Es singt ganz leise........seelentief.
Ja, das ist wahrscheinlich so.
Ich wundere mich manchmal nur, er ist noch nicht soooo lange aus dem Arbeitsleben heraus, hat auch als Rentner noch teilzeit gejobbt, ist viel unterwegs und fit und so.
Dass er sich nicht merken kann, dass mein Mann nachmittags noch nicht zu Hause ist und jedesmal wieder entrüstet ist.
Vielleicht lässt das Gedächtnis nach.
Ich finde es schön wie meine Schwiegermutter gerade aufblüht. Ihre Mutter (90) ist seit letztem Jahr endlich im Altenheim. Sie hat sich immer geweigert, weil ja alles so schlecht ist. Und jetzt gefällt es ihr doch tatsächlich. ohhhh man soll es nicht glauben, dass immer alles nur schlecht dort ist. Es bleibt ihr auch ein gutes Taschengeld und es geht ihr sehr gut.
Die Dame ist nicht so nett und kann richtig bösartig sein (zu der Tochter), wenn man ihr nicht kontra gibt hat man schon verloren
Aber man muss auch noch erwähnen, dass sie sie immer mehr alles alleine haben machen lassen, damit sie mal sieht, dass es eben nicht mehr ohne Hilfe geht. Letztes Jahr hatte sie dann doch endlich Verständnis . Dass die Familie darunter leidet, war ihr ziemlich egal. Ich hätte nicht so lange zugesehen, sondern dann muss man einfach mal sagen, so ist es jetzt und aus.
Das ist wie beim Auto fahren , irgendwann lässt die Konzentration und Reaktion nach, man kann einfach nicht mehr fahren. NÖ die alten Herrschaften müssen schon noch die Straße unsicher machen. Aber das ist ein eigenes Thema.
Geändert von serendipiti (21.10.23 um 11:18:53 Uhr)
Wenn ich euch übers Alter und Altsein palavern höre, habe ich aktuell das unbedingte Verlangen mich erschießen zu wollen. Rein statistisch habe ich noch so ca. 11 - 12 Jahre, vielleicht werden es noch 15, die könnte ich mir ersparen, wenn die so schrecklich werden.
@Gästin: Du wirst Dir hoffentlich nicht wegen der Aussagen anderer die Kugel geben. Solange DU Dein Leben lebenswert findest, ist es doch gut.
Leider ist es ja Fakt, dass der letzte Lebensabschnitt oft beschwerlicher und von mehr Krankheiten geprägt ist als jüngere Jahre. Und damit müssen dann oft nicht nur die Betroffenen selbst, sondern auch deren Angehörige klarkommen, was für alle nicht immer einfach ist.
Wenn ich vom Altenheim erzähle, in dem meine Mutter arbeitet, dann spreche ich von Herrschaften Ende 80/Ü90.
Gästin, meine Mutter dürfte so in deinem Alter sein und geht ja auch noch arbeiten. Wenn ich z.B. auch die Nachbarn meiner Mutter sehe, die alle schon Ü80 sind, dann sind viele, auch wenn sie mal eine schwere Erkrankung hatten, doch recht fit. Fahren noch regelmäßig in den Urlaub, machen viel mit den Enkeln und Urenkelkindern, fahren viel Fahrrad und kümmern sich um ihre schönen Gärten.
Deshalb beziehe das doch bitte nicht auf dich!
Die letzte Strophe deines Liedes war verklungen, als er deinen Namen rief.
In mir jedoch wird's nie verstummen. Es singt ganz leise........seelentief.
Ich finde es schwierig. Für die alten Leute bedeutet es, ihr Wohnumfeld zu verlassen, was (zumindest die meisten) mit Mühe und Liebe erschaffen haben, die meisten Dinge und materiellen Erinnerungen zurück zu lassen und ihr „altes Leben“ und viele Gewohnheiten los zu lassen und sich davon zu verabschieden. Einige Leute mögen sich sehr wohl fühlen, weil ihr Alltag leichter wird. Irgendwie bedeutet es aber auch „besser wirds nicht“ und halbwegs gut unterhalten und betreut in den letzten Lebensabschnitt zu starten. Ich kann nachvollziehen, dass dies kein einfacher Schritt ist.
„Das interessiert mich nicht.“ - Die Bohne
„Die Lorbeeren von heute sind der Kompost von morgen.“
Warum sollte ich Aussagen übers Altwerden/-sein nicht auf mich beziehen? Und warum sollte ich mich nicht aus meiner Sicht dazu äußern? Jüngere dürfen sich übers Altsein/-werden äußern, Ältere sollen aber ihre Gefühle zu solchen Aussagen unter den Tisch kehren? Ich stehe nicht darüber, mich verletzt die Abwertung des Alters - und genau das äußere ich.