Zitat von
Tommasina
Ui.
Hausärzte sind extrem wichtig, mMn.
Statt sie abzuschaffen sollte man sie vom Routinekram entlasten, heisst die Praxen mit top ausgebildeten Pflegekräften, sogenannten Pflegeexperten/innen, aufrüsten.
https://www.medinside.ch/nun-kommen-die-neuen-%C2%ABsuper-krankenpflegerinnen%C2%BB-zum-zug-20230405
Es braucht bestimmt nicht den Arzt, um Blut abzunehmen, den Blutdruck zu messen, gewisse Routinekontrollen bei Chronischkranken vorzunehmen.
Nebenbei: Meine HÄ ist super, nimmt sich immer viel Zeit, ist uptodate in Sachen Weiterbildung und zudem menschlich sehr angenehm.
Ich möchte jedenfalls auch in Zukunft nicht mit einem Bot über meine Gesundheit kommunizieren, nein Danke.
Dann hast Du eine gute Praxis erwischt und/oder das Schweizer System ist besser.
Ja, ich denke auch, dass es Änderungen im System geben muss, damit der/die Hausärzt(in) mehr Zeit hat, aber jetzt mal ehrlich: ich rede nicht von den nächsten 2-3 Jahren. Fortschritt gibt es immer und die Medizin steht vor großen Umbrüchen. Was genau soll die Hausarztpraxis in Zukunft besser machen, wenn KI immer mehr Einzug hält? Niemand wird dann mehr eine hausärztliche Einschätzung vornehmen lassen, wenn beweisen ist, dass KI das 1000mal besser hinbekommt. Warum auch? Das Zwischenmenschliche wird dann verlagert, aber ich werde dann froh sein, eine recht sichere Einschätzung und dann Weiterleitung zu bekommen und nicht mit einer Lungenentzündung wie Joschi 4 Wochen nicht ernst genommen zu werden.
Ich könnte Dir aus dem Stand 10 Fälle aus der nahen Umgebung aufzählen, die zu spät und recht ignorant (nicht) diagnostiziert wurden. Mit erheblichen Folgen. Wer geht denn das Risiko ein, wenn eine KI das um Längen besser hinbekommt. Schon jetzt würde ich gerne jedes zu untersuchende Muttermal liebend gerne von KI untersuchen lassen mit milliardenfacher Datenbank, statt vom Mediziner(in), die vielleicht einen schlechten Tag hat (ein Beispiel abseits der allgemeinmedizinischen Praxis).
Noch einmal: was genau macht der/die Hausärztin? Der ein der andere hat eine/n tollen Ansprechpartner/in, aber in den meisten Fällen ist es oberflächliches Fließband und wenn man nicht einfordert (und das tun Frauen wie Du und ich wahrscheinlich eher als Männer), dann läuft es so wie bei Joschis Mann.
Ein Freund hat 59jährig letztes Jahr einen Stent gesetzt bekommen (Herz), soll seitdem höchstdosiert Blutdruckmedikamente und Blutverdünner und Kalium (!!!!) nehmen. Ich bin keine Ärztin, weiß aber, dass das kontrolliert werden muss. Er bekommt es seit 12 Monaten verschrieben, ohne dass eine Kontrolle erfolgt. Das ist Wahnsinn! Der Frend verlässt sich auf den Arzt und ich denke, er spielt mit seinem Leben.
Ich will sagen, dass für jeden, der sich mitinformiert und der auch reden will und einfordert und mitdenkt, eine Allgemeinmedizin sinnvoll sein kann. Aber sie muss es eben auch für solche genannten Fälle, die häufiger sind als die mitdenkenden. Und da ist es Versagen und besser ersetzbar.
Zitat von
Tommasina
Das ist schlimm.
Was ich meine ist: Weil es offenbar schlechte Hausärzte gibt sehe ich keinen Grund, die HÄ durch KI zu ersetzen.
Es müsste Verpflichtung zu Weiterbildung und Qualitätskontrolle geben.
Blutentnahme hat Bündel erwähnt, deshalb bin ich darauf eingegangen, kann mir auch nicht vorstellen, dass das hier ein Arzt macht.
Was der HA deines Mannes sich betr. Laborwerte leistet finde ich auch unglaublich.
Natürlich macht der Arzt/Ärztin idR keine Blutentnahme. Mir ging es darum, dass eine Allgemeinmedizinische Praxis das macht und das mitunter eines der seltenen Sachen sind, weswegen man beim Allgmed ist (neben Erkältung, Krankschreiben und Überweisung).
"Man kann nicht allen helfen“, sagt der Engherzige und hilft keinem. Marie von Ebner-Eschenbach, Schriftstellerin
Es gibt Menschen, die sich immer angegriffen fühlen, wenn jemand die Wahrheit sagt. Christian Morgenstern