Worüber habt Ihr Euch die letzte Zeit geärgert?

[Gästin]

Gästin, ich sprach von wenigstens einigen Grundkenntnissen und Tommasina hat gut zusammengefasst um was es mir geht.

Ich habe das schon richtig verstanden, aber doch gewagt, eine andere Auffassung zu vertreten.

[Exuser65]

Ich sehe es wie Gästin. In einem Beruf, in dem man naturgemäß hauptsächlich mit Ausländern (sprich Touristen aus aller Welt) zu tun hat, sollte man doch zumindest einigermaßen verständliches Englisch beherrschen. Und wieso sollte ein (Pauschal)Tourist Grundkenntnisse der jeweiligen Landessprache können? Das finde ich etwas viel verlangt! Es soll Menschen geben,die kein Sprachtalent haben und/oder auch nicht die Zeit, sich wochenlang auf den Urlaub vorzubereiten. Bitte, Danke, Begrüßung - das muss reichen! Urlaub wird heute in der ganzen Welt gemacht.Ist es da nicht etwas viel verlangt, Grundkenntnisse in allen Sprachen zu haben? Grundkenntnisse in Englisch bei einem in der Touristikbranche tätigen dagegen ist zu viel verlangt? Da verstehe ich die Logik nicht.

Vor vielen Jahren war ich mal auf Capri. Mein Damaliger stammte von dort und ein Teil seiner Familie lebte dort. Fast alle hatten mit Touristen beruflich zu tun. Es war außerdem ein Arzt aus dem örtlichen Krankenhaus dabei. Keiner von ihnen sprach Englisch.
Das hat mich sehr verwundert!

[Medha]

Ja, Franzosen können ja nicht einmal Englisch. Selbst die Gebildeten nicht.
Aber Frankreich muß aufpassen, daß es in Europa nicht noch weiter ins Hintertreffen gerät, wenn die Schüler kein Wort Deutsch sprechen.
Irgendwann sitzen Deutsche in den Aufsichtsräten französischer Firmen und diktieren die Arbeitsbedingungen.
Europäer haben einen riesigen Vorteil gegenüber Amerikanern, weil sie deren Sprache sprechen, umgekehrt aber nicht.
Das sollte Frankreich zu Denken geben.

Ich hoffe, Du lernst schon mal fleissig Mandarin?

Natürlich sollte jemand, der in einem internationalen Umfeld arbeitet (Tourismus, Konzerne) die maßgebliche Fremdsprache in seinem Bereich beherrschen. Aber ganz egal welche Sprache jemand spricht, es kommt doch in erster Linie darauf an, wie zugewandt und hilfsbereit jemand ist. Und wie oft erlebe ich es in der DB, dass das Zugpersonal sich englischsprachigen Reisenden gegenüber nicht verständlich machen kann (der Klassiker im IC von Frankfurt nach Heidelberg die Touristen mit der S-Bahn Karte) meistens springen dann aber Fahrgäste ein und erklären. Ich habe auch oft Teilnehmer aus aller Welt in meinen Trainings, die eigentlich Englisch sprechen sollten. Ist aber oft nicht so ganz der Fall. Dann muss man eben schauen was irgendwie geht.

Hilfsbereitschaft heisst das Zauberwort. Als wir nach Zentralasien mit dem Zug gefahren sind, habe ich vorher einen Russisch-Crashkurs belegt, das war ganz hilfreich. Trotzdem standen wir an der Grenze vor dem usbekischen Zollformular. Da kam dann aber der Oberzöllner und mit Zeichensprache und gutem Willen liess sich alles klären.

Natürlich freue ich mich, wenn ich auf Menschen treffe, die eine Sprache sprechen in der ich auch Konversation betreiben kann. Dann kann man sich wirklich austauschen. Aber ob jemand im Cafe oder im Laden Deutsch oder Englisch spricht, spielt doch keine Rolle. Zur Not gibt es den Google Übersetzer oder Phrasenwörterbücher oder wenn es ganz hart kommt Bilderwörterbücher. Darauf zu bestehen, dass jemand eigentlich eine Sprache sprechen müsste oder sollte bringt doch niemanden weiter. Und es nützt mir auch rein gar nichts, wenn ich die Sprache eines Landes beherrsche, aber die kulturellen Regeln im Umgang nicht beherrsche. Dann rede ich nämlich ganz grammatikalisch korrekt gegen die Wand.

[Exuser64]

Mir ist nur aufgefallen, dass sich in der Regel jeder Ausländer bemüht, weiterzuhelfen. Und sei es mit Händen und Füßen, so wie Du schreibst, Medha. Das war immer und überall so, aber eben nicht in Frankreich. Dort wird gleich so getan, nach dem Motto, ne will ich nicht, kann ich nicht, lass mich in Ruhe, entweder Du redest mit mir Französisch oder gar nicht. Da wird gleich abgewunken. Hab ich bisher nur dort erlebt.
Und bitte, danke und ein Essen bestellen ist für uns dort in der Landessprache noch nie ein Problem gewesen, darum gehts ja auch gar nicht. Aber sobald man in einem Laden eine Auskunft zu einen Produkt oder eine Frage hat, zu einem Arzt muß etc. und das leider nicht alles in französisch erklären kann, fände ich es schon angebracht, ein wenig Hilfsbereitschaft zu zeigen. Das hab ich da leider nicht erlebt. Und das war in einem Tourigebiet, wo viele Ausländer einkaufen.

[selvie]

Ich habe das schon richtig verstanden, aber doch gewagt, eine andere Auffassung zu vertreten.

Dann ist ja alles gut.

[Beautybuendel]

Mir ist nur aufgefallen, dass sich in der Regel jeder Ausländer bemüht, weiterzuhelfen. Und sei es mit Händen und Füßen, so wie Du schreibst, Medha. Das war immer und überall so, aber eben nicht in Frankreich. Dort wird gleich so getan, nach dem Motto, ne will ich nicht, kann ich nicht, lass mich in Ruhe, entweder Du redest mit mir Französisch oder gar nicht. Da wird gleich abgewunken. Hab ich bisher nur dort erlebt.
Und bitte, danke und ein Essen bestellen ist für uns dort in der Landessprache noch nie ein Problem gewesen, darum gehts ja auch gar nicht. Aber sobald man in einem Laden eine Auskunft zu einen Produkt oder eine Frage hat, zu einem Arzt muß etc. und das leider nicht alles in französisch erklären kann, fände ich es schon angebracht, ein wenig Hilfsbereitschaft zu zeigen. Das hab ich da leider nicht erlebt. Und das war in einem Tourigebiet, wo viele Ausländer einkaufen.

Da sollte man aber nicht von eigenen Erfahrungen auf das Gesamte schließen - wir waren bereits dreimal für längere Zeit in Urlaub in Frankreich und haben unfassbar nette und sehr "willige" Menschen erlebt, die uns nicht-franzöisch sprechenden Menschen mit Englisch-Broken, Wörterbuch und Händen und Füßen mehr als entgegengekommen sind.

[Mayanmar]

Ich denke mir manchmal, die Franzosen hasst man oder liebt man (..etwas überspitzt ausgedrückt...) Es scheint wenig dazwischen zu geben...

[Exuser64]

Tja, ich kann da leider wenig positives berichten. Umso begeisterter bin ich über die Hilfsbereitschaft und Freundlichkeit der Italiener.

[Blondie1]

Ich hab mit den Franzosen nur gute Erfahrungen gemacht und konnte mich immer gut verständigen in Frankreich - wenn es mal sein musste auch in Englisch! Gerade in Südfrankreich sind sie sehr gastfreundlich und durchaus bereit, Englisch zu sprechen. In manchen Hotels bemühen sich die Angestellten sogar Deutsch zu sprechen. Ich habe schon den Eindruck, dass sich da vieles verändert hat und die Franzosen offener geworden sind für andere Sprachen.

LG,
Blondie

[Friederike99]

Ich unterschreibe die positiven Erfahrungen aus Frankreich. Ein, zwei unfreundliche Erfahrungen habe ich Ende der 80er gemacht, aber seither in X Urlauben, sogar im angeblich so unfreundlichen Paris, viele nette, bemühte und durchaus viele des Englischen oder Deutschen mächtige Leute getroffen. Mit Italien habe ich kaum Erfahrungen.