Wir wohnen erst seit Anfang 2017 hier. Erhöhen darf man ab 15 Monate danach. Ich habe jetzt einen online-Check gemacht vom Mieterbund, weil ich die heute nicht mehr erreiche. Es sieht so aus, als habe es seine Ordnung – unsere Miete ist bisher vergleichsweise günstig gewesen, er hebt auf das ortsübliche Niveau an und die Kappungsgrenze, also Erhöhungs-Obergrenze, liegt hier sogar noch bei 20%. In den umliegenden Orten sind es nur noch 15.
Muss mal abwarten, wie mein Mann das sieht. Also ob wir noch mit ihm diskutieren oder es zähneknirschend hinnehmen. Ein Hunderter mehr Miete für eine Dreizimmerwohnung ist schon nicht von schlechten Eltern.
Die Mieterin der Wohnung über uns sieht das auch so – im Prinzip ist der Preis für die Wohnungen noch okay (noch, denn es gäbe einiges zu tun für den Eigentümer, wovon wir aber im Hinblick auf die relativ günstige Miete in unserer hochpreisigen Region vieles selbst machen, mein Mann ist hier quasi der Hausmeister), aber dass er so von jetzt auf gleich zulangt, das finden wir nicht in Ordnung. Er hätte es stufenweise machen können.
Choose your battles wisely
Ich würde trotzdem zum Mieterbund gehen. Wir hatten auch eine Aufforderung zu 15% mehr und theoretisch wäre es wohl möglich, aber es gab Formfehler + einen Berechnungsfehler, dadurch wurde die Aufforderung als solche unwirksam. Wir haben gar nicht geantwortet + jetzt ein halbes Jahr nichts mehr gehört. Bei uns ist es allerdings eine anonyme Investmentfirma und kein uns persönlich bekannter Vermieter. Aber bei so viel Erhöhung würde ich nochmal genau hinschauen lassen.
Ich denke, der Vermieter *Kleverle* beugt vor. Will Berlin nicht ein entsprechendes Gesetz verabschieden, dass Mieten erstmal nicht mehr erhöht werden dürfen? Wenn da eine Ecke fällt, wird das begehrte Wohnlagen nach sich ziehen und dann wird es für Vermieter haarig. Und leider wird es auch die Vermieter treffen, die keine Heuschrecken sind.
Man darf Wahrheit nicht mit Mehrheit verwechseln. (J. Cocteau)
So ist das wohl, Gästin. Meine Freundin fragte gestern Abend, was los sei, ihr Vermieter habe angerufen und ihr 10% Mieterhöhung vorgeschlagen.
Falls es andere interessiert: Ich habe eine Anwältin vom Mieterbund gesprochen. Das Schreiben von gestern ist erstmal der Vorschlag einer einvernehmlichen Einigung, heißt, wir unterschreiben, bezahlen ab 1.9. die erhöhte Miete und gut ist. Formfehler sind da kein Problem.
Wenn wir nicht zustimmen, muss er ein ordnungsgemäßes Mieterhöhungsverlangen nach §558 ff. BGB schicken. Da es für den Ort keinen Mietspiegel gibt, müssen darin mindesten drei Vergleichswohnungen aufgeführt werden. Danach haben wir einige Wochen Zeit, dem zuzustimmen oder nicht. Wenn nicht, muss er klagen. Dann wird das Ganze natürlich unangenehm für beide Parteien und ich fürchte, dass wir am Ende trotzdem zahlen müssen, evtl. sogar die vollen 20%.
Wir werden erstmal mit ihm sprechen. Auch wenn wir am Ende zustimmen, soll er wenigstens wissen, dass wir von ihm enttäuscht sind . Wir dachten, es gäbe eine Art Agreement, dass wir, zusammen mit der anderen Mieterin, gut auf sein Haus aufpassen, dafür quetscht er bei der Miete nicht raus, was er kann. Er hatte Angst vor Mietnomaden und Leuten, die seine schlecht isolierte Bude (Billigbau 70er-Jahre) verschimmeln lassen, wir haben extra ein Feuchtigkeitsmessgerät gekauft und schicken ihm regelmäßig die Werte. Wir (hauptsächlich mein Mann) haben hier einiges gemacht an Reparaturen, angefangen vom Treppenlicht, das nicht funktionierte, übers Reparieren der Schlösser an beiden Garagen, haben Antennenkabel gezogen vom Dach in die Wohnung, eine Toilette einbauen lassen auf unsere Kosten, die den Wert der Wohnung deutlich erhöht, das vergammelte Grundstück ansehnlich gemacht und Bewegungsmelder installiert, was er immer lobend erwähnt. Er kümmert sich nämlich um gar nichts.
Choose your battles wisely
Wahrscheinlich sind die alle Mitglieder des Grundstückseigentümerverbandes und haben von ihrer Organisation ein entsprechendes Schreiben bekommen, dass mit Veränderungen in den entsprechenden Gesetzen zu rechnen ist. Und jetzt schlagen sie nochmal schnell zu, bevor es zu spät ist.
Der Hammer, wie schnell Proteste, die in Berlin oder sonstwo stattfinden, Realität werden.
Das wären jetzt so meine Gedankengänge dazu, die euch aber natürlich nicht helfen. Ich bin selbst Mieter - bei einer Wohnungsbaugesellschaft und habe die drei Wohnungen für Vergleichsmieten direkt im Haus - Wohnungen, deren Mieten bei Umzügen in den letzten zwei Jahren erhöht worden sind. Ich bin gespannt, wann "mein" Schreiben kommt.
Man darf Wahrheit nicht mit Mehrheit verwechseln. (J. Cocteau)
WOW! Da wuerde ich versuchen zu handeln.
Hier sind 1-Jahresvertraege eher die Regel als die Ausnahmen, wir haben uns einen 2-Jahresvertrage rausgehandelt. Zu jeder Vertragsverlaengerung kam der Vorschlag der Mieterhoehung, die wir mit faelligen Reparaturen gekontert haben.
In eurem Fall wuerde ich ihm das oben genannte gut auflisten und klar machen, dass er jetzt schon mehr fuer sein Geld bekommt.
"That men do not learn very much from the lessons of history is the most important of all the lessons of history."
Aldous Huxley
Das Wetter Es macht mir wirklich zu schaffen.
Der Scheuer...
Schickt denn Bayern nur noch Volldeppen nach Berlin
Das darfst du einen Norddeutschen nicht fragen .
Man darf Wahrheit nicht mit Mehrheit verwechseln. (J. Cocteau)