Vielleicht liegt es aber generell am Umgang von Eltern mit ihren Kindern. Wenn ich immer lese, dass Mütter mit kleinen Kindern tagsüber zu gar nichts kommen, wundere ich mich immer, denn ich bin es von zuhause aus anders gewöhnt. Meine Mutter hat mit mir und meiner Schwester nicht ständig gespielt, sondern wir kamen vormittags in den Laufstall und sie hat ihren Haushalt gemacht. Natürlich bekamen wir Ansprache, sie hat getröstet und gekuschelt zwischendurch und mal eine Anregung für Beschäftigung gegeben zwischendurch, aber Dauerbespaßung war das nicht. Und so haben wir natürlich gelernt, uns mit uns selbst und miteinander die Zeit zu vertreiben. Spielen mit Erwachsenen war eine Ausnahme und ein Highlight, das unser Vater sonntags vormittags mit uns gemacht hat, oder Onkel oder Opa, wenn sie zu Besuch waren. Der weibliche Teil der Familie war eher zum Kuscheln und Vorlesen dar. Gespielt haben wir hauptsächlich mit anderen Kindern. Heute scheinen aber manche Mütter den Anspruch zu haben, ständig mit ihrem Kind interagieren zu müssen, um es zu fördern. Dann ist auch verständlich, warum Kinder in Gesellschaft so anhänglich sind und den Entertainmentanspruch an die Erwachsenen stellen.