Der Placeboeffekt ist gross. Damit bekommt man sogar starke Schmerzen weg, denn der kann dafür sorgen, dass schmerzstillende Botenstoffe ausgeschüttet werden. Genauso kann der Nocebo Effekt bewirken, dass selbst bei starken Opioiden keine Schmerzlinderung wahrgenommen wird, wenn bei der Eingabe suggeriert wird, dass das ggf. nicht wirken könnte.
Ich bin immer wieder erstaunt, wie wenig gerade ÄrzttInnen sich damit auskennen und den auch nutzen. Wenn man bei den Patienten die Erwartungshaltung weckt, dass etwas hilft, dann ist ein Behandlungserfolg viel wahrscheinlicher. Scharlatane sind Meister darin.
Beispiel bei der Verschreibung:
Situation A: Da brauchen wir ein Medikament aber vorher muss ich wissen, frühstücken Sie eher spät oder früh? Früh? Das ist gut, dann kann ich ihnen dieses Medikament aufschreiben, damit habe ich schon sehr gute Erfolge bei meinen Patienten erlebt. Nehmen Sie das vor dem Frühstück, nicht später als 8:30 bitte, damit das gut verstoffwechselt wird und wirkt!
Situation B: hier, holen Sie sich das mal aus der Apotheke. In der Apotheke wird dann gefragt: "Wissen Sie wie Sie das einnehmen sollen?" "Nö, das wurde mir einfach so aufgeschrieben!"
In Situation A haben die Menschen den Eindruck, dass das Medikament an sie angepasst ist, dass sie als Mensch gesehen werden. Weiterhin wird durch den Satz "damit gibt es sehr gute Erfolge" eine positive Erwartungshaltung geweckt.
“There are many ways you can establish your own path,” he said, sounding very much like the teacher he is. “The reason I love my catch phrase, ‘Make it work,’ is because it is not just about what is happening in the workroom, it is about life. Taking the existing conditions, the things we have available to us, and rallying them to ascend to a place of success.” (Tim Gunn)