Realitätsfern aus drei Gründen:
Erstes sind Eltern und Kinder durchaus froh, wenn sie sich nach zwei Jahrzehnten engen Zusammenlebens räumlich trennen können. Auch wenn das Verhältnis gut ist und der erste Abschied wehtut.
Zweitens halte ich es fürs Erwachsenwerden, für das Entwickeln von Autonomie und die Bewältigung des Alltags mit allem Drum und Dran für absolut nötig, sein Kinderzimmer, überhaupt den gewohnten Radius, zu verlassen und sich sozial auf eigene Füße zu stellen. Wann, wenn nicht während der Zeit in den Zwanzigern? Ein Studentenleben besteht nicht nur aus Uni, und ich war sowohl als Studentin wie als Mutter froh, dass der Teil sich nicht unter den Augen der jeweils anderen abspielte. Finanziell kann man während des Studiums nicht oder weniger gut als früher selbstständig sein, da die Lehrpläne eng getaktet sind und semesterlanges Überziehen nicht mehr möglich ist.
Drittens kann man, wie schon gesagt wurde, nicht überall alles studieren. Die Fächerauswahl wird immer vielfältiger, die Abschlüsse seit Bachelor/Master differenzierter. Auslandssemester und sehr gute Sprachkenntnisse mindestens in Englisch sind in allen Studiengängen inzwischen Standard. An beliebten Universitäten liegt der NC in bestimmten Fächern bei 1,0, an weniger beliebten einige Zehntel niedriger. Oft kann man einfach nur froh sein, einen Platz im Wunschfach zu haben, wo der ist, ist dann zweitrangig.
Es gibt BAFöG zB für den oben geschilderte Fall, wenn zwei oder mehr Kinder gleichzeitig im Studium sind. Unter Umständen Stipendien der Förderwerke und Erasmus oder DAAD fürs Ausland. Ein Teilbetrag kann nebenbei erjobbt werden. Und Eltern und Kinder müssen sich u.U. ein paar Jahre einschränken bzw. vorausdenken in Form von Ausbildungssparplänen.
Choose your battles wisely
Na ja, ohne dass die Studenten nebenbei jobben, geht es oft nicht. Mein Neffe nimmt z. B. das BAföG als Wohnungsmiete und von den Nebenjobs und Kindergeld lebt er.
Frieden schafft Reichtum. Reichtum schafft Übermut. Übermut bringt Krieg. Krieg bringt Armut. Armut macht Demut. Demut macht Frieden. - J. G. v. Kaysersberg
Nö, er kommt bis jetzt ohne deren Unterstützung aus, obwohl wir natürlich auch mal was zuschießen. Große Sprünge machen kann man als Student halt nicht
Frieden schafft Reichtum. Reichtum schafft Übermut. Übermut bringt Krieg. Krieg bringt Armut. Armut macht Demut. Demut macht Frieden. - J. G. v. Kaysersberg
Früher war das so. Wenn ich das hier aber so lese, hat sich da einiges geändert.
Ja, es hat sich einiges geändert und ich denke mal, du hast einfach keine Ahnung, wie das konkret aussieht.
Choose your battles wisely
Wenn deine Eltern zu wenig verdienen, bekommst du Bafög. Wenn sie mehr verdienen und dich unterstützen könnten, gibt es halt auch kein Bafög. Das ist das Problem.