Worüber habt ihr euch heute gewundert?

[Beautybuendel]

Ich glaube nicht mehr. Hat wahrscheinlich Haftungs- oder Versicherungsgründe, wenn was passiert...

Vor allem hat nicht mehr jede Kommune ein Schwimmbad, weil zu teuer.

Die Diskussion, was mit Steuergeldern bezahlt wird, ist immer schwierig. Der eine braucht die grüne Wand, der andere den Park, der andere ein teures Fußballmuseum, der andere ein Schwimmbad.
Allerdings könnte man bei Schwimmunterricht wohl mit Menschenleben, die gerettet werden, argumentieren. Aber insgesamt immer schwierig, so eine Diskussion.

Gästin, schau Dir mal die Preise für Schwimmbäder im deutschen Durchschnitt an; zumindest im Ruhrgebiet hindert das die Eltern daran, den Kindern das schwimmen selbst beizubringen (in sozial schwachen Gebieten). Manchmal können sie es auch selbst nicht. Das ist zu kurz gedacht.

[Aura]

Wie alt sind Kinder in der 3. Klasse? 8 oder 9, richtig?
Da sollten sie längst schwimmen können und ich verstehe ehrlich nicht, warum man teure Kurse bucht, wo an Land geübt wird und nicht seinen Kindern früh genug das Schwimmen selber beibringt. Verlagert man jetzt wirklich alles an externe Dienstleister?

Allerdings nehme ich den Punkt der teuren Eintrittspreise öffentlicher Schwimmbäder. Das kann sich bestimmt nicht jede Familie leisten.

[Polarlicht]

Das ist nicht lustig, das ist einfach Irrsinn, das mit Geld, das der Gemeinschaft gehört, eher Quatsch finanziert wird wie notwendige Dinge.
Ich muss da immer an Lübeck und das Wasserspiel denken. Ein Sommer mal aus und man könnte von dem Geld alle maroden Brücken um die Stadt herum sanieren usw usf.
Und ja, schwimmen gehört gerade bei sozial Schwächeren gefördert; schwimmen muss man sich einfach "leisten" können, das ist für mich beinahe ein Grundrecht; gerade wenn man zB mit Meerzugang lebt. Da hätte ich von Dir mehr Verständnis erwartet.

Absolut. Ertrinken ist die häufigste Todesurache bei Kleinkindern. Es gehört verpflichtend, dass Kinder schwimmen lernen. Tragisch, wenn ein kleines Wesen sein Leben lassen muss, weil es nicht schwimmen konnte. Und es ist erschreckend, wie viele Erwachsene nicht oder nicht richtig schwimmen können.

[Maja]

Gibt es denn heutzutage keinen Schwimm-Unterricht mehr in der Schule? Bei uns war das in der 3. (glaube ich) Klasse obligatorisch. Ich habe es damals nur nicht gelernt, weil ich den Unterricht wg. längerer krankheitsbedingter Sportbefreiung abbrechen musste.

Unterschiedlich. Manche Schulen haben einen Sportlehrer, der auch Schwimmlehrer ist (dann müssen aber auch die restlichen Kosten wie Bus etc. noch übernommen werden), andere arbeiten mit den Schwimmbädern zusammen und andere Schulen bieten es erst gar nicht an.

Hier sind die kosten zwischen 160 € und 350 €. Der Unterricht in den öffentlichen Schwimmbädern ist günstiger als die privaten, bei den Schwimmbädern ist es Glücksache einen Kurs zu bekommen, da es lange Wartelisten gibt.

Es gibt zwar immer das Thema, dass so viele Kinder nicht schwimmen können, aber anders als früher, können die meisten Kinder schon lange vor der dritten Klasse schwimmen. Manche 6 Jährige haben in unserem Bekanntenkreis schon Bronze. Da muss man wirklich dazu sagen, das die Ansprüche der Eltern bei dem Thema höher sind als früher. Oder sie sind einfach um einiges Vorsichtiger als früher. Wenn ein Kind quasi erst in der Schule schwimmen lernt ist das schon fast fahrlässig.

[Chiquitita]

Ich glaube nicht, dass wir (in den 70ern) Schwimmunterricht in der Schule hatten, ich habe es jedenfalls privat gelernt (möglicherweise hatte meine Mutter den Bademeister für ein paar Stunden engagiert).
Ich konnte es aber auch "erst" mit 6.

Da das heute so teuer und schwierig zu sein scheint, finde ich aber, es sollte über die Schule oder andere öffentliche Stellen organisiert werden.
Das ist doch echt lebenswichtig.

[astama]

Wie alt sind Kinder in der 3. Klasse? 8 oder 9, richtig?
Da sollten sie längst schwimmen können

Mein Vater war damals - vernünftigerweise - auch der Meinung und hat mich vorher im Urlaub zu einem Schwimmkurs angemeldet. Ich habe das aber alles so gehasst, dass ich mich komplett verweigert und es am Ende auch nicht gelernt habe. Beim 3. Anlauf habe ich es dann später halbwegs gelernt, aber ich bin total wasserscheu geblieben und habe um Wasser stets einen großen Bogen gemacht.

[Gästin]

Was spricht dagegen, dass Eltern ihren Kindern das Schwimmen beibringen, wenn man keinen Kurs finanzieren will oder kann?

Nee, Bündel, ich finde nicht, dass ich da zu kurz denke. Man muss nicht unbedingt in einem Schwimmbad schwimmen lernen, das geht auch in einem See oder Fluss.
Und tatsächlich kenne ich Schwimmbadpreise. Aber Schwimmbäder sind für jede Kommune ein Zusatzgeschäft. Die meisten würden ihre sehr gerne aufgeben.

[Puckprinzessin]

Das ist nicht lustig, das ist einfach Irrsinn, das mit Geld, das der Gemeinschaft gehört, eher Quatsch finanziert wird wie notwendige Dinge.
Ich muss da immer an Lübeck und das Wasserspiel denken. Ein Sommer mal aus und man könnte von dem Geld alle maroden Brücken um die Stadt herum sanieren usw usf.
Und ja, schwimmen gehört gerade bei sozial Schwächeren gefördert; schwimmen muss man sich einfach "leisten" können, das ist für mich beinahe ein Grundrecht; gerade wenn man zB mit Meerzugang lebt. Da hätte ich von Dir mehr Verständnis erwartet.

Ich sehe das genau so. Das ist nicht lustig, das ist beknackt, dass man für so vieles Geld ausgibt, aber eben häufig die Kinder leer ausgehen.

[Puckprinzessin]

Ich selbst kann das gar nicht leisten - und unser Sohn ist auch so gepolt, dass er das bei „Fremden“ eher mitmachen würde. Ich kann ihm die richtige Technik gar nicht beibringen, nur halt, sich über Wasser zu halten. Aber das reicht fürs Seepferdchen absolut nicht aus. Vor allem muss man da auch dran bleiben und wirklich oft schwimmen gehen mit den Kids statt einmal die Woche - hieße für mich und ihn, dass wir nach meinem Feierabend abends um 18 Uhr ins Schwimmbad müssten unter der Woche, und das jedes Mal mit Eintritt für beide. Das geht auch ordentlich ins Geld.
Ob es Schwimmunterricht in der Schule gibt, kommt immer darauf an, ob genug Lehrer da sind, die dann auch die Qualifikation (Sportlehrer, Rettungsschwimmer etc.) haben.

[Gästin]

Soll ich mich wie eine Kinderhasserin fühlen? Das tue ich nicht. Jede Unterstützung für arme Kinder von mir, jede. Aber dein Kind ist kein armes, sozialschwaches Kind, das leer ausgeht. Das hat Eltern, die sich einen Schwimmkurs leisten können.

Und Stadtgrün oder Wasserspiele in der Stadt haben was mit gutem Stadtklima zu tun, das kommt allen zu Gute, Kindern, Alten und allen die dazwischen sind.