Seite 4 von 10 ErsteErste ... 2 3 4 5 6 ... LetzteLetzte
Ergebnis 31 bis 40 von 93

Thema: Sich Kinder leisten können: Ängste und Verzicht

  1. #31
    Registriert seit
    18.07.05
    Ort
    Hamburg
    Beiträge
    16,439
    Anzeige
    Zitat Zitat von jubi1701 Beitrag anzeigen
    Oh, das hast du schön geschrieben und es ist ja so wahr.
    Das finde ich auch. Es geht nicht nur um das Geld. Die am meisten begüterten Kinder müssen nicht zwangsläufig die glücklichsten sein, aber das versteht sich ja von selbst (hoffe ich)
    “These are used emotions. Time to trade them in. Memories were meant to fade, Lenny.”
    — Mace, Strange Days


    rosa-hellblau-falle.de

  2. #32
    Registriert seit
    03.01.08
    Beiträge
    15,056
    Ich wüsste nicht, was es auf Gottes Erdboden zu kaufen oder sonstwie zu erwerben gäbe, was mir das an Glück und Erfüllung gibt, was ich durch die Kinder bekam und noch bekomme. Und ich spreche nicht nur von den schönen Zeiten, ich beziehe auch all die Kämpfe und Krämpfe ihres Erwachsenwerdens und unseres elterlichen Loslassens mit ein (hält noch an). Sie haben das Beste aus mir herausgekitzelt, Seiten, von denen ich nicht wusste, dass ich sie habe, manchmal gnadenlos auch die finsteren, die ich nicht sehen wollte und durch sie besser kennenlernen und aus Liebe zu ihnen zumindest teilweise transformieren konnte.

    Hab heute mehr als den halben Tag mit meinem Sohn verquasselt, der gerade zuhause ist und auf seine letzte Klausur lernt, lernen soll, aber liebend gerne mit mir Espresso trinkt und erzählt, von seiner Freunden, Erfahrungen, Plänen - unbezahlbar. Unvorstellbar, die beiden nicht zu gehabt zu haben *love*

    Wir haben uns natürlich Gedanken übers Finanzielle gemacht und erst die Familiengründung gewagt, als mein Mann eine sichere Stelle hatte, obwohl wir schon als Studenten manchmal enttäuscht waren, wenn ich meine Regel bekam .
    Dass es Einschränkungen geben würde, war klar. Die Kinder bekamen auch gebrauchte Kleidung oder Fahrräder, Urlaub haben wir in Holzhüttchen auf Campinganlagen in Südfrankreich oder Korsika gemacht, zusammen mit Dutzenden anderer Mittelstandsfamilien, das ist doch normal. Ein Freund meiner Tochter ist ein richtiges Millionärssöhnchen, der ist kein Stück glücklicher als die anderen, die weniger haben. Es kommt auf ganz andere Dinge an, außer man ist wirklich in Not, dann ist es natürlich schwerer, aber es gibt Hilfen. Wir finanzieren das Studium unserer Kinder selbst, die haben auch nicht mehr als den Bafög-Höchstsatz, den ihre Kommilitonen aus einkommensschwachen Elternhäusern bekommen.
    Choose your battles wisely

  3. #33
    Registriert seit
    05.12.06
    Ort
    Österreich
    Beiträge
    11,109
    Diese Gedanken hatte ich auch noch nicht so wirklich...
    Ich finde es allerdings furchtbar wie heutzutage vielen Kindern alles "reingeschoben" wird

  4. #34
    Registriert seit
    17.10.03
    Beiträge
    3,103
    Schön, dass es Euch gut geht mit Euren Familien. :-)

    Der Hintergrund meiner Frage war, dass ich halt bei meinen Bekannten gar nicht das Gefühl habe, dass es ihnen gut geht. Da habe ich den Eindruck, die empfinden so viele finanzielle Nöte. Teilweise natürlich insofern hausgemacht, als sie halt finden, dass Kinder einen Garten brauchen, und das Haus mit Garten können sie sich halt nur mit großen Einschränkungen leisten. Teilweise aber halt auch so, dass ich weiß, dass sie für jeden Kindergeburtstag, den das Kind besucht, das Geschenk mit einem Kloß im Hals kaufen, weil sie wissen, dass die 8 Euro eigentlich an anderer Stelle gebraucht werden.

  5. #35
    Registriert seit
    18.07.05
    Ort
    Hamburg
    Beiträge
    16,439
    In früheren Jahren hatten Eltern meist mehr Kinder als Geld, jetzt ist es anders herum. Und es funktionierte trotzdem (meistens), warum funktioniert es jetzt nicht mehr? Weil sich alles um die Kohle dreht, finde ich. Der Mensch ist sich völlig abhanden gekommen irgendwie *philosophier*
    “These are used emotions. Time to trade them in. Memories were meant to fade, Lenny.”
    — Mace, Strange Days


    rosa-hellblau-falle.de

  6. #36
    Registriert seit
    31.05.12
    Ort
    Frankfurt
    Beiträge
    5,676
    ja, hiber. und weil man glaubt, man bräuchte unzählige dinge und zwar ständig. ich komme aus einem sehr "gut situierten" elternhaus und habe trotzdem neue spielsachen nur zu feier- und geburtstagen bekommen, neue kleider wurden mit ausnahmen zweimal im jahr zum saisonwechsel gekauft. wenn ich mir anschaue, wie viel im Freundeskreis permanent für die kinder gekauft wird, wundere ich mich schon. und es bleibt ja nicht bei dem, was die eltern kaufen, die großeltern und paten bringen ja auch noch zu jeder gelegenheit ein geschenk mit. und wenn ich dann sehe, dass unser sohn am liebsten mit den töpfen und löffeln aus der küche spielt und in der bücherei auf dem fußboden sitzt mit stapeln an büchern um ihn rum, dann weiß ich, dass wir einen guten weg gehen.
    Liebe Grüße, Charlotte

    "Anspannung ist, wer du glaubst sein zu müssen. Entspannung ist, wer du bist." (chin. Sprichwort)

  7. #37
    Registriert seit
    15.02.05
    Beiträge
    10,874
    Zitat Zitat von Mrs. Pink Beitrag anzeigen
    Je größer die Kinder, desto mehr Kosten kommen natürlich, aber dann hat man doch in den meisten (besten) Fällen auch wieder zwei volle Verdienste. Ganz anders sieht es natürlich bei Alleinerziehenden aus, wo ein Partner nicht zahlt...
    Naja, genau so was ist für mich aber eben ein bisschen naiv. Es gibt massig Menschen oder halt v.a. Frauen, die nach sagen wir mal 5, 6 Jahren Berufsabstinenz keinen gleichwertigen Job wie vorher mehr kriegen. Oder überhaupt keinen mehr. Und wenn dann der Partner schon eher am unteren Limit verdient, naja, dann wirds eben nicht einfacher.

    Ansonsten geht es auch nicht um die Frage "Kinder vs. Materielles" oder gar "Kind vs. Luxus", es ist nicht unbedingt eine Entweder-Oder-Situation. Sondern es geht eher darum, dass eben halt ein Kind auch nicht von Luft und Liebe lebt - und man selber auch nicht. Und darum, dass eben manche sicherheitsbedürftiger und rationaler sind und andere weniger. Keines davon hat mehr oder weniger Berechtigung.

    Dass die Person, die einen Kinderwunsch hat und unbedingt welche haben will, sicher nicht diesen Wunsch aufgibt, um sich ein grösseres Auto zu kaufen, ist selbstredend.

    Und die Sache mit dem "man muss dem Kind nicht alles reinschieben" - ja, stimmt, muss man nicht, sehe ich auch so. Ich bin noch in einer einigermassen entspannten Zeit aufgewachsen, wo es weder Handys noch Laptops noch Markenklamotten gab oder vielleicht gab, aber es war noch nicht so wichtig. Gutheissen kann man das auch alles heute noch nicht - tue ich auch nicht - aber ich sehe auch Freunde mit älteren Kindern, die da durchaus in einen Konflikt geraten. Man findet es zwar nicht gut, der 14jährigen Tochter eine 100€ teure Jeans zu kaufen, aber man will auch nicht, dass sie ausgegrenzt wird, wenn sie eben diese Jeans nicht hat. Oder man will vielleicht dem Teenager mal einen Sprachaufenthalt ermöglichen oder den Führerschein oder was-weiss-ich. Klar, arbeiten kann der auch irgendwann, aber das sind halt so Beispiele.
    Geändert von Dawn13 (27.02.13 um 23:38:40 Uhr)

  8. #38
    Registriert seit
    11.03.04
    Beiträge
    8,025
    Zitat Zitat von Dawn13 Beitrag anzeigen
    Man findet es zwar nicht gut, der 14jährigen Tochter eine 100€ teure Jeans zu kaufen, aber man will auch nicht, dass sie ausgegrenzt wird, wenn sie eben diese Jeans nicht hat. Oder man will vielleicht dem Teenager mal einen Sprachaufenthalt ermöglichen oder den Führerschein oder was-weiss-ich. Klar, arbeiten kann der auch irgendwann, aber das sind halt so Beispiele.
    Das muss aber nicht so sein mit den Markenklamotten, denke ich.
    Ich habe 2 Kinder (17 und 15 Jahre), beide hatten kurze Phasen, wo sie nur das Neueste und Beste haben wollten. Und wir haben auch versucht, ihnen möglichst alle Wünsche zu erfüllen, in der Hoffnung, dass sie selber merken, dass das alles nur vorübergehende Zufriedenheit gibt. Und es war wirklich nur eine kurze Zeit, wo das so war.
    Es kam dann wirklich so, dass beide sehr einsichtig geworden sind und sich eingestanden haben, dass vieles eben nur sehr kurzlebig ist und eben nur temporäre Zufriedenheit gibt.
    Heute ist es so, dass sie noch nicht mal zum Geburtstag irgendwelche besonderen ausgefallenen Wünsche haben und wenn ich ihnen was Tolles vorschlage, kommt oft der Satz: "Nee Mama, lass mal, das brauch ich nicht wirklich."

    Und ich denke die Sache mit dem Ausgrenzen hat auch mit dem Selbstbewusstsein der Kinder zu tun.

  9. #39
    Registriert seit
    14.06.00
    Ort
    E, NRW
    Beiträge
    3,674
    Zitat Zitat von Dawn13 Beitrag anzeigen
    Naja, genau so was ist für mich aber eben ein bisschen naiv. Es gibt massig Menschen oder halt v.a. Frauen, die nach sagen wir mal 5, 6 Jahren Berufsabstinenz keinen gleichwertigen Job wie vorher mehr kriegen. Oder überhaupt keinen mehr. Und wenn dann der Partner schon eher am unteren Limit verdient, naja, dann wirds eben nicht einfacher.
    Da denke ich aber, dass es auch drauf ankommt, wie die Frau (sie ist es heute leider immer noch, die zum Großteil zurück steckt) das Ganze angeht. So man die Möglichkeit hat, kann man auch bereits nach einem Jahr wieder in den Beruf einsteigen, man kann sich auf dem Laufenden halten und vielleicht auch auf halber Stelle arbeiten. Sicherlich, wenn man auf der Karriereleiter weit oben steht, dann ist es schwierig, allerdings würde ich das jeder Zeit zu Gunsten eines Kindes/Kinder einschränken.
    Wir haben unsere Kleine in einer Zeit bekommen, wo wir beide nicht wussten, wie es weiter geht, wenn wir aus dem Ausland zurück nach Deutschland kommen. Zum Glück hat sich alles zum Guten gewendet und wir sind beide berufstätig mit Kind. Gut, ich habe den Halbtagsjob, da die Kleine noch zu jung ist, geplant ist aber, dass ich irgendwann wieder aufstocken werde, sobald sie älter ist.
    Oft ist es doch auch so, dass Frauen sich selbst etwas in Abseits stellen (nicht böse gemeint, jeder soll das so planen, wie er meint und wie es für ihn richtig ist!!!) Aber die meisten, die ich kenne, bekommen ein Kind und dann ein halbes Jahr/Jahr danach gleich das zweite. Gut, dann bin ich natürlich erst einmal komplett raus. Klar kann man auch ein zweites Kind bekommen, allerdings würde ich dann etwas Zeit dazwischen legen, in der ich auch als Frau wieder arbeiten kann. Vorausgesetzt natürlich, ich habe eine adäquate Betreuung für mein Kind.

    Zum Thema Markenklamotten unterschreibe ich bei Naomi. Es hängt viel davon ab, was zu Hause von den Eltern vorgelebt wird!
    Heutzutage kennt man von allem den Preis, aber von nichts den Wert!
    (Oscar Wilde)


    "Sei du selbst die Veränderung, die du dir wünschst für diese Welt" (M.Gandhi)

  10. #40
    Registriert seit
    12.10.06
    Beiträge
    2,206
    Anzeige
    Zitat Zitat von Dawn13 Beitrag anzeigen
    Naja, genau so was ist für mich aber eben ein bisschen naiv. Es gibt massig Menschen oder halt v.a. Frauen, die nach sagen wir mal 5, 6 Jahren Berufsabstinenz keinen gleichwertigen Job wie vorher mehr kriegen. Oder überhaupt keinen mehr. Und wenn dann der Partner schon eher am unteren Limit verdient, naja, dann wirds eben nicht einfacher.
    Ich sehe es eigentlich nicht als naiv an, wenn man in Elternzeit geht und danach wieder seinen alten Job machen möchte. Klar, 5, 6 Jahre nicht - dann hätte man ja auch keinen Anspruch mehr auf seine alte Stelle (außer, man geht von Elternzeit in Elternzeit). Aber ich sehe in meinem beruflichen Umfeld viele Frauen, bei denen der Wiedereinstieg problemlos klappt. Ich selbst fange jetzt im Herbst nach knapp zwei Jahren wieder bei meinem alten AG an, da wir (juhuuu!) einen KiTa Platz bekommen haben. Gleiche Position, gleiches Gehalt anderes Projekt (ist klar, denn mein altes Projekt ist in der Elternzeit ausgelaufen). Mein Mann war übrigens auch in Elternzeit und auch da gab es keine Probleme. Vielleicht haben wir auch einfach Glück (wir arbeiten jetzt beide nicht in der Forschung oder so), aber ich sehe massig Eltern, bei denen das klappt. Ich empfinde es als Privileg, 3! Jahre Anspruch auf meine alte oder adäquate Stelle zu haben. Selbst, wenn wir diesen Herbst noch keinen KiTa Platz bekommen hätten, hätte ich im nächsten Herbst immer noch zu meinem alten AG zurück gehen können.
    Klar, es ist natürlich Voraussetzung, dass ein unbefristetes Arbeitsverhältnis besteht und das ist (kann ich aus eigener Erfahrung sagen) nicht immer leicht. Darum haben wir uns ja dafür entschieden, dass mindestens einer eine unbefristete Stelle haben muss, wenn das erste Kind kommt. Wir hatten dann beide eine, das war natürlich noch besser! Ansonsten muss man sich als Paar genau überlegen, ob man das Risiko eingehen möchte.
    Eine Blue Jeans und 100 Bücher sind kein Alibi für Jugend oder Wissen.

Ähnliche Themen

  1. Wer Kinder hat, die nachts nicht schlafen können...
    Von sense_of_life im Forum That's Life
    Antworten: 9
    Letzter Beitrag: 04.12.10, 20:15:24
  2. Antworten: 6
    Letzter Beitrag: 07.11.10, 09:22:25
  3. Antworten: 53
    Letzter Beitrag: 05.05.10, 20:31:15
  4. Ab wann können/dürfen/sollen Kinder alleine reisen?
    Von caroline im Forum That's Life
    Antworten: 19
    Letzter Beitrag: 26.07.07, 18:57:09
  5. Antworten: 0
    Letzter Beitrag: 12.10.04, 23:58:15

Berechtigungen

  • Neue Themen erstellen: Nein
  • Themen beantworten: Nein
  • Anhänge hochladen: Nein
  • Beiträge bearbeiten: Nein
  •