Ab gestern gelten ja höhere Bußgelder für Rad- und Autofahrer und heute wird den ganzen Tag in den Medien darüber berichtet.
Dabei dürfen nicht die Schlaglichter des "kleinen Mannes" fehlen, sprich kurze Statements von Leuten, die auf der Straße dazu befragt werden. Schon klar, dass da sicher vom jeweiligen Sender/ Berichter selektiert wird, aber trotzdem fällt auf, wie sehr sich die Leute darüber aufregen.
"Unverschämtheit. Abzocke" "es gibt eh zu wenig Parkplätze" usw.
Radarkontrollen werden gerne mit Wegelagerei beglichen und ich kenn sogar Leute, die sich darüber aufregen, dass ausgerechnet Sonntags nach dem Kreisligafußballspiel Alkoholkontrollen am Abfahrtsweg gemacht werden. Unverschämtheit aber auch
Ich verstehe das nicht. Ich klau ja auch nicht im Laden und reg mich darüber auf, dass ein Ladendetektiv irgendwo positioniert ist und mich vielleicht sogar erwischt.
Ebenso das Warnen vor Radarkontrollen: sag ich auch nem Typ, der dabei ist, ne Flasche Schnaps in die Jackentasche zu stecken, "vorsicht, da ist ein Detektiv"??
Ich rege mich tagtäglich über Leute auf, die in zweiter Reihe stehen, Warnblinklicht an und dann mal eben zum Geldautomaten gehen, am Kiosk was kaufen oder in der Post was abgeben. Kann man nicht ein paar Meter laufen? Wieso interessiert die Leute nicht, was sie verursachen (hier an der Post/ Bahnhof führt das regelmäßig dazu, dass die anliegende Kruzung verstopft ist, Busse sich festfahren usw.). Meiner Meinung nach wird noch viel zu wenig dafür erhoben.
Und zu meckern gibts schon gar nix *find*, entweder ich halte mich an die Regeln, oder ich zahle. Und ja, ich bin auch schon bei rot über die Ampel. Aber ich mecker dann nicht, wenn ich erwischt werde und zahlen muss.
Und bitte, ja, ich finde auch die Erhöhung für Radfahrer völlig in Ordnung- bitte keinen Radfahrer-Bashing in diesem Thread, dafür gibts schon einen anderen hier im Board.
"Man kann nicht allen helfen“, sagt der Engherzige und hilft keinem. Marie von Ebner-Eschenbach, Schriftstellerin
Es gibt Menschen, die sich immer angegriffen fühlen, wenn jemand die Wahrheit sagt. Christian Morgenstern
Ich hab da eine komplett andere Sicht als du drauf. Meiner Meinung nach bekämpfen höhere Bußgelder solches Verhalten nicht, sondern zementieren es geradezu, weil die Leute alle längst wissen, wo die Kontrollen sind und sich sicher fühlen.
Die Verkehrspolizei ist superbequem geworden, Radfahrer können bei uns z.B. komplett machen, was sie wollen, mehr als die Hälfte fährt bei Rot.
Höhere Strafen füllen eher das Staatssäckel, zumal ein riesiger Teil offentlichtliche Abzockfallen sind und es gar nicht um Verkehrssicherheit geht. Nicht höhere Strafen, sondern höhere Präsenz der Verkehrspolizei würde tatsächlich was bringen, aber das wäre nicht so billig. Das Geld für Verkehrsdelikte ist in der Staatskasse längst eingeplant und wenn höhere Strafen in einem Zusammenhang mit Fehlverhalten stehen, gäbe es keine Kriminalität mehr. Es ist, wie bei den Rauchern, bewusste Abzocke und die mit viel Geld verschmerzen es leicht, jemand mit wenig kann eine einzige Unaufmerksamkeit des Schilderwaldes zu einem Moment des Tages ganz anders treffen. Jemand, der ständig - auch noch in unvertrautes Gebiet fährt - erwischt es viel häufiger als die, die wenig fahren oder ihre bewährten Rennstrecken vor und nach den bekannten Blitzern nutzen. Autofahrer sind wie Raucher eine Cashcow geworden, das hat rein gar nichts mit Verkehrssicherheit zu tun, aber schön für die, wenn das noch jemand glaubt.
und ich verstehe nicht, warum man sich darüber aufregt, dass sich andere aufregen :?
im gegensatz zu unseren bussen, sind eure immernoch ein witz.
gut finde ich, dass die geschwindigkeitsübertretung seit 2013 viel härter bestraft wird.
leider wohn ich geographisch etwas ungünstig... zwar in 30er zone, aber hier gibts mehrere zuständigkeiten. da will sich niemand die finger verbrennen und so werden keine kontrollen durchgeführt. und das, wo sich sicher jeder 4. wohl bis zu einem jahr haft einhandeln würde. von den ganzen führerscheinentzügen ganz zu schweigen.
Manche sprechen einen Augenblick, bevor sie denken. jean de la bruyère
Buendel, ich sehe das genau wie du!
Grundsätzlich wird das teilweise (zB überhöhte Geschwindigkeit) sogar eher noch zu wenig bestraft!
An mangelnder Verkehrspolizei oder Politessen liegt das zum Mindest hier in Köln nicht.
Wenn man bei mir auf der Arbeit mal aus dem Fenster guckt, sieht man, dass hier den ganzen Tag das Ordnungsamt die Straße entlang läuft.
Ich rege mich auch ständig darüber auf, dass Leute in 2. Reihe parken und damit die Straße blockieren oder es nicht für nötig halten ein Parkticket zu ziehen. Dass muss jeder andere schliesslich auch!
Geblitzt wird hier auch ständig an jeder Ecke.
Wenn ich da nur mal an die Zoobrücke denke, dort ist 80 erlaubt. Als es die 4 Blitzen über der Brücke verteilt noch nicht gab hat es da gefühlt jeden 2. Tag geknallt. Seitdem ordentlich geblitzt wird ist da endlich mal Ruhe! Das hat nix mit Abzocke zu tun.
Bei den Deutschen kommt pauschal erstmal das Auto, dann das Geld.
Das passt doch zusammen.
Was Autofahrer anstellen sind alles Kavaliersdelikte, das muss man doch einsehen.
“These are used emotions. Time to trade them in. Memories were meant to fade, Lenny.”
— Mace, Strange Days
rosa-hellblau-falle.de
Wie wahr
Ich finde eh die Bussgelder in Deutschland sehr niedrig!
Ich hab mal 3 Tage lang in München geparkt, mein Ticket war abgelaufen und ich hab kein neues mehr reingelegt, ich hatte dann einen Strafzettel von 5€
im Vergleich zu hier oder anderen europäsischen Ländern ist das ein Witz.
z.B. wenn man hier mit abgelaufenem - oder ohne Ticket parkt fangen die Strafzettel bei 25€ an und es geht nach oben bis hin zum abschleppen!
anderes Beispiel: bei mir vor der Haustür hab ich schnell das Auto abgestellt um was aus der Wohung zu holen, mit 2 Rädern stand ich auf dem Fussgängerstreifen, ungefähr 10 Minuten: Strafzettel von 75€. Und ich lebe in einer kleinen ruhigen Stadt, nicht in einer Grossstadt mit viel Autoverkehr...
"Il profumo è come l'amore, solo un poco non è mai abbastanza"